Krauses über Becker
Jürgen Becker (Quelle: wikipedia © hpschaefer)
Der Georg-Büchner-Preis geht an den Schriftsteller Jürgen Becker. Das teilte die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung in Darmstadt mit. In der Begründung der Jury heißt es, Becker sei eine maßgebliche Stimme der zeitgenössischen Poesie. Sein Werk habe die deutschsprachige Dichtung über Generationen entscheidend geprägt. "Seine Gedichte leben aus einer sensiblen, sinnlichen, neugierigen Weltzugewandtheit und einer vollendeten, dabei ganz unaufdringlichen Sprachkunst." Die Gedichte des Autors lehrten den Leser, "unsere Welt und unsere Sprache aufmerksamer wahrzunehmen".
Fixopoetry gratuliert!
Tilman Krause nutzt die Gelegenheit um in der WELT gegen die 60er und 70er Jahre Avantgarde ins Feld zu ziehen:
"Der Büchnerpreis für Jürgen Becker, das ist ein Büchnerpreis für das Schwarzbrot der Moderne. Im Grunde genommen sogar nur für die Schwarzbrotkrümel. Es handelt sich nämlich um ein schmales, von den späten Jahren einmal abgesehen auch ganz ausgedünntes, abstrahiertes, nüchternes Werk, das vor allem immer eines herstellen wollte: Opposition. Opposition zum Herkömmlichen, sei es in der Prosa, sei es in der Lyrik.
Jürgen Becker, 1932 in Köln geboren und jetzt, wie er selbst sagt, zu seiner großen Überraschung mit der wichtigsten deutschen Literaturtrophäe ausgezeichnet, stellt in lupenreiner Weise dar, was man in den Sechziger-, Siebzigerjahren einen Avantgarde-Künstler nannte. Alles, was unlesbar, vor allem aber ungenießbar war, produzierte er mit Wonne."
Die übliche krause Feuilleton-Schreibe von Krause, die hoffentlich neugierig macht - auf Altes von Becker.
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