Création Abstraction
Kolorist mit sicherem Auge – Auguste Herbin: «Noël», 1949, Öl auf Leinwand. (Bild: Galerie Lahumière © Pro Litteris)
Eine neue Ausstellung im Haus Konstruktiv startet am Mittwoch, dem 4. Juni mit der Verbissage ab 18 Uhr: Auguste Herbin - Aus der Sammlung Lahumière
Auguste Herbin (geb. 1882 in Quiévy, gest. 1960 in Paris) wird heute oft als Pionier der nicht-figurativen Abstraktion in Frankreich gefeiert, auch wenn der Weg dorthin durchaus ein zaghafter war. Der französische Künstler durchlief verschiedene Phasen der modernen Malerei; sein Oeuvre ist geprägt durch eine stilistische Vielfalt, die vom Impressionismus und Fauvismus über den Kubismus, Orphismus, Purismus und die Neue Sachlichkeit bis hin zur radikalen geometrischen Abstraktion reicht. Zusammen mit Georges Vantongerloo, Theo van Doesburg, Jean Hélion, Hans Arp und František Kupka gründete er 1931 die Vereinigung Abstraction Création, mit der er von 1932 bis 1936 die gleichnamige Zeitschrift herausgab. Das Bedürfnis nach einem selbst auferlegten Regelwerk mündete 1942/43 in sein Alphabet Plastique, ein geometrisches, Buchstaben ähnelndes Farbform-Vokabular, das sowohl Bezüge zu Goethes Farbenlehre als auch zu Rudolf Steiners anthroposophischen Schriften aufweist. Herbins eigensinnig entwickeltes Werk brachte ihm Anerkennung auf internationaler Ebene: So waren seine Arbeiten zwischen 1955 und 1972 auf der documenta I, II und V zu sehen. 1979 war er in einer grossen Ausstellung im Guggenheim Museum in New York vertreten, und 1987 in Düsseldorf in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen. Das Museum Haus Konstruktiv zeigt eine dezidierte Werkauswahl aus der Pariser Sammlung Lahumière.
Mit der Einzelausstellung von Auguste Herbin präsentiert das Museum Haus Konstruktiv ein Œuvre, das an diverse Kunstrichtungen der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts anknüpft und doch stets seine Eigenwilligkeit beweist.
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