Wespennest und Widerstand
Wespennest N° 166
Einladung zur Vorstellung der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift für brauchbare Texte und Bilder & Terminaviso Gesprächsrunde: Spielformen des Widerstands
„Widerstand, lange Zeit eine existenzielle Kategorie der Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, ist hierzulande in der Epoche der „Postmoderne“ zu einer weiteren Spielart der Selbstdarstellung geworden. Anything goes, ist die Maxime, und tatsächlich gibt es fast alles, auch vielfältige Momente des Widerständigen, ohne dass diese eine wahrhaft provokative Macht entfalten oder die Machtstrukturen wirklich in Frage stellen würden. Ist Widerstand bei uns nur noch Inszenierung?"
Ilija Trojanow
Gesprächsrunde zum Thema mit Hellmut G. Haasis und Brigitte Kratzwald, moderiert von Ilija Trojanow – am Montag, 16. Juni 2014 um 19:00 Uhr in der Schmiedewerkstatt / Alte Schmiede in der Schönlaterngasse 9, 1010 Wien
In der aktuellen Ausgabe des Wespennestes lesen wir von kritischem künstlerischen Aktionismus über gemeinschaftliche Pflege und Nutzung von Gütern bis hin zur Verweigerung von Konsum und dominanten Alltagspraxen – in Zeiten der Postmoderne sind selbst die Momente des Widerstands vielfältig und oft auch zu Formen der Selbstdarstellung geworden. Der aktuelle Schwerpunkt untersucht, ob Widerstand, lange Zeit existenzielle Kategorie der Selbstverteidigung und Selbstbehauptung, in unserer überforderten Gegenwart hierzulande noch wahrhaft provokative Macht entfalten kann.
Außerdem in diesem Heft: Edgar Piel über Elias Canettis Verhältnis zur gespaltenen Zukunft, Alessandro Leogrande über gesellschaftliche Reibungspunkte in Albanien, Tom Stern mit einem Augenzeugenbericht aus Bargfeld anlässlich des 100. Geburtstags von Arno Schmidt und vieles mehr.
Ausgewählte Texte der aktuellen Ausgabe sind zu lesen als kostenloses pdf auf der Website - So etwa Brigitte Kratzwald, die in ihrem Schwerpunktbeitrag die kollektive Nutzung von Ressourcen als angewandte Spielform des Widerstands verteidigt. Oder Peter Moeschl, der untersucht, warum die performative Stärke neuer Widerstandsbewegungen notwendig mit einem heterogenen Gemenge politischer Einzelanliegen Hand in Hand geht.
Online zugänglich ist zudem die Reportage des aus Süditalien stammenden Journalisten und Autors Alessandro Leogrande, der seinen Blick auf Albanien richtet, ein Land, das in den 1990ern trauriger Vorreiter heutiger Flüchtlingsbewegungen über das Mittelmeer war.
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