Signale des Aufbruchs
© Siebrand Rehberg - Reparatur an der Mauer, der Fotograf wird dokumentiert 1973
Seit Oktober läuft eine Berliner Foto-Ausstellung in der Collection Regard:
Siebrand Rehberg - Berliner – Signale des Aufbruchs
Das geteilte Berlin in den 70er-Jahren, eine Stadtlandschaft voller Kontraste. Europa ist in politische Blöcke geteilt. Ein wiedervereinigtes Deutschland und gemeinsames Europa sind Hirngespinste. Siebrand Rehbergs Schwarz-Weiß-Fotografien sind eindringliche Dokumente einer Zeit der gesellschaftlichen und politischen Veränderungen. Dem Fotografen gelingt es, den Alltag der Menschen eindrücklich und einfühlsam in Momentaufnahmen, insbesondere in seinem Stadtteil Kreuzberg, einzufangen. Zu seinen Vorbildern gehören Fritz Eschen und Friedrich Seidenstücker. Rehberg, Jahrgang 1943, hat u. a. für die Zeit, das Zeit-Magazin und den Spiegel nicht nur die große Politik und ihre Inszenierungen, sondern auch die Lebenswirklichkeiten der Berliner im Fokus, die keine Geschichte schreiben. Der Schüler der Werkstatt für Fotografie von Michael Schmidt gibt ihnen einen Erinnerungsraum. Lange vor den Umbrüchen, jenseits von Utopien.
Siebrand Rehberg, geboren 1943 in Aurich/ Ostfriesland, machte seine Ausbildung zum Fotografen von 1971 - 1973 beim Lette Verein in Berlin. Rehberg lebt und arbeitet seitdem in Berlin, der Stadt, die ihn so faszinierte, dass er sich der Fotografie zuwandte. Seit 1976 ist er als selbstständiger Fotograf tätig und war zeitgleich bis 2008 wissenschaftlicher Fotograf an der TU Berlin. Siebrand Rehberg hat als Bildjournalist für viele Printmedien gearbeitet.
Der Sammler Marc Barbey:
„Ich habe selten Bilder von den Berlinern der 70er Jahre in dieser Qualität gesehen. Man könnte fast schmunzelnd sagen: „Es sind alle da!“ Dass außerdem der Fokus insbesondere auf den Menschen und dem Stadtteil Kreuzberg gesetzt wurde, finde ich äußerst interessant und spannend. Siebrand Rehbergs Straßenfotografien haben mich auf Anhieb überzeugt, denn er hat es geschafft, einen sehr breiten Teil der Kreuzberger und Berliner Gesellschaft eindrucksvoll und einfühlsam einzufangen. Er liefert uns mit hohem fotografischem Können ein wunderbares Zeitdokument von Menschen aller Schichten, sowohl aus West- als auch Ost- Berlin. Aus diesem Grund lautet der Name dieser Ausstellung: Berliner. Sie ist den Menschen dieser Stadt gewidmet. Dieses Werk wurde bis jetzt noch nie gezeigt ...“
Siebrand Rehberg: Signale des Aufbruchs. Berlin-Fotografien der frühen Siebzigerjahre. Nicolai-Verlag
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