Fix Zone

Ror Wolf Schnipsel

Redaktion: 

Titelbild des am 1. September erscheinenden Gedichtbandes

Jürgen Roth schrieb für faustkultur.de eine Hommage an Ror Wolf (anläßlich der Verleihung des Günter Eich Preises 2015):

„„Franz Mon ist ungefähr fünf Jahre älter als ich. Als ich ihn kennenlernte“, erzählt Ror Wolf, „war ich Redakteur beim Diskus [der legendären, von Max Horkheimer initiierten Frankfurter Studentenzeitschrift; J. R.]. Ich habe seine Texte gelesen. Es waren nicht die Texte, die ich schreiben wollte oder geschrieben hätte, aber sie waren so konsequent, daß ich sagen konnte: Wenn einer sich das leistet, in der damaligen Literatur so zu schreiben, dann ist das ermutigend und ermunternd für mich.“
Es gibt von Ror Wolf einige visuell-phonetische Fußballgedichte, die ihn als Avantgardisten ausweisen. Doch zugleich verfaßt er seit den fünfziger Jahren streng gebundene Lyrik. „Ich hatte immer eine Neigung zum Endreim“, erläutert er im Gespräch mit Christian Maintz, „auch in der Zeit, als es beinahe unanständig war, gereimte Lyrik zu schreiben, in den fünfziger Jahren. Ich habe gereimt, weil es mir Spaß gemacht hat, weil ich es machen wollte. Übrigens machen gereimte Gedichte mehr Arbeit als reimlose.““

 

Dass Ror Wolf nicht nur ein einzigartig eigensinniger Autor, sondern auch ein ebensolcher Collagist ist, wissen alle, die ihn und sein Werk kennen. Dabei sieht er sich gar nicht als bildenden Künstler, sondern als jemanden, der Collagen macht. Für Ror Wolf ist das in erster Linie eine schöne Entspannungsübung, die ihm Erholung vom Schreiben gewährt. Im Laufe seines Lebens sind rund 5000 Collagen entstanden, von denen eine kleine Auswahl (Druckgrafiken)  ab Sonntag, den 14. Juni in einer Ausstellung  im Kunsthaus Wiesbaden zu sehen ist. Als Grundlage dient ihm hauptsächlich Material aus der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts – illustrierte Zeitschriften in der damals üblichen Holzschnitt- oder Stahlstich-Technik, illustrierte populärwissenschaftliche Bücher und Trivialromane.

 

Für September 2015 hat der Verlag Schöffling & Co. den Gedichtband Die plötzlich hereinkriechende Kälte im Dezember angekündigt, der unveröffentlichte Texte aus fast fünfzig Jahren enthält, darunter auch der abschließende Zyklus Hans Waldmanns endgültiges Verschwinden. Die Ausgabe wird wieder mit zahlreichen bislang ungedruckten Collagen von Ror Wolf illustriert sein. Das Buch erscheint in einer wohlfeilen Leinen- und einer bibliophilen kleinauflagigen Lederausgabe; von letzterer sind - trotz anderslautender Auskunft auf der Internetpräsenz - noch einige sehr wenige Exemplare direkt beim Verlag vorbestellbar!

Web: Zur Verlagsankündigung ...

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