The World’s Best Unknown Books
Buchcover Leïb Rochman
Katharina Teutsch spürt in der FAZ dem Schicksal verloren gegangener literarischer Schätze nach und einem nach dem französischen Symbolisten Marcel Schwob benannten EU-Projekt, das sich um Wiederentdeckungen kümmert:
„Zu jiddischer Literatur fällt einem heute wenig ein. Immerhin einen jiddischsprachigen Nobelpreisträger hat es gegeben. Isaak Bashevis Singer gewann ihn 1978, was ihn vor dem Vergessenwerden nicht bewahren konnte. Sein Kollege Schalom Asch kommt einem noch in den Sinn. Dann ist man mit seinem Jiddischlatein bereits am Ende. Und das, obwohl Jiddisch zu Beginn des zwanzigsten Jahrhunderts die Mameloschn, die Muttersprache, von zwei Dritteln der jüdischen Weltbevölkerung war.
1933 gab es in Europa über zehn Millionen Sprecher. Heute sind uns nur noch ein paar Lehnwörter geblieben. Der „Ganove“ leitet sich etwa aus dem Jiddischen her. Ebenso die „Mischpoke“, die „Maloche“, das „Mauscheln“ und das „Schmusen“. Auch der gute Rutsch hat weniger mit dem Schlittern auf der Zeitbahn zu tun als mit dem „Gut Rosh!“, dem „Guten Anfang!“. Und nun, sagt Nils Ahl, Literaturkritiker der Tageszeitung „Le Monde“, sollen, nein dürfen wir uns endlich mit Leïb Rochman beschäftigen. Sein Roman „Mit Blindè trit iber der erd“ ist 2012 ins Französische übersetzt worden. Aharon Appelfeld hat dazu ein Vorwort geschrieben, und der Gallimard-Verlag hat die Taschenbuchrechte an dem Titel des im Jahr der jiddischen Nobelpreisvergabe verstorbenen Autors erworben.“
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