Peter Probst Personenschaden

Der ehemalige Kriminalkommissar und derzeitige Privatermittler Anton Schwarz wird eines Nachts in seiner Münchner Wohnung von Alpträumen aus dem Schlaf gerissen. Wieder einmal hat er von dem grausamen Tod des zum damaligen Zeitpunkt von der Polizei als potentieller Attentäter eingestuften Tim Burger geträumt. Burger hatte sich an jenem Tag unter eine Gruppe von friedlich gegen einen Aufmarsch von Rechtsextemen demonstrierenden Menschen an Pasinger Marienplatz gemischt und war bei der Vorbereitung seines Anschlages aufgeflogen. Bei der Flucht vor der Polizei war er auf die Gleise der sich dort befindlichen Güterzugstrecke gerannt und dabei von einem herannahenden Zug erfasst worden. Während der Lokführer mit einem Schock in Krankenhaus eingeliefert werden musste hatte man für Burger nichts mehr tun können. Schwarz hatte das damalige Ereignis aus nächster Nähe mit ansehen müssen. Nun wird er die Bilder einfach nicht mehr los.

Um sich mit seinem Zustand noch einmal besser auseinander setzen zu können macht er sich am darauffolgenden Tag, an dem sich zum allem Überfluss auch noch seine Mutter vollkommen unerwartet bei ihm einmieten will, auf den Weg zur Gleisanlage. Als er den Ort des Geschehens schließlich erreicht und sich gedankenverloren auf dem Fundament eines alten abgerissenen Schuppens niederlässt, um nachzudenken, ertasten seine Finger plötzlich auf dem Beton eingeritzte Hakenkreuze und andere deutliche Zeichen aus der rechten Szene. Als er sich seinen Sitzplatz genauer ansieht wird ihm bewusst, dass dies eine Art Gedenkstätte der Nazis an den zu ihnen gehörenden Burger sein muss. Unter den Einritzungen befindet sich auch ein Satz, der den ehemaligen Kommissar extrem beunruhigt: „Tötet den Lokführer!“ Noch am Nachmittag des selben Tages macht sich Schwarz auf zu dem nach wie vor traumatisierten Lokführer Klaus Engler und ahnt noch nicht, dass er in einen bizarren Fall hinein geraten wird, in dem auch ein Internetforum für Selbstmörder eine nicht unwichtige Rolle spielt…

Peter Probst, seines Zeichens Germanist, Drehbuchautor für Fernsehspiele sowie die ARD Krimiserie „Tatort“ und zudem Ehemann von Fernsehmoderatorin Amelie Fried hat mit Anton Schwarz einen menschlich wie auch ermittlungstechnisch sympathischen Charakter geschaffen, der in „Personenschaden“ bereits zum zweiten Mal kriminalistisch tätig wird. War in Probsts Erstlinkswerk „Blinde Flecken“ noch die rechte Münchner Szene das Hauptermittlungsfeld des Privatermittlers, so wird er dieses Mal mit sich im Internet austauschenden potentiellen Selbstmördern und mit einem perfiden Komplott gegen den psychisch stark mitgenommenen Lokführer konfrontiert. Wie hier die Zusammenhänge tatsächlich zu deuten sind und warum Tim Burger wirklich gestorben ist, das wird dem Leser im Laufe des 240-seitigen Taschenbuches aus dem Hause dtv nach und nach klar. Ein spannender Krimi, bei dem nicht nur der eindringliche Titel, sondern auch die Handlung beim Leser lange im Gedächtnis bleiben.

Leseprobe Peter Probst Personenschaden

Profijt - Kuehlfach zu vermieten

Als echtem Krimi-Komödienfan sollten einem bei den Namen Pascha und Dr. Martin Gänsewein bereits seit zwei Jahren die Augen vor Freude leuchten. Jutta Profijt hat bereits im Jahr 2009 mit dem Roman „Kühlfach 4“ einen absoluten Treffer im Bereich des komischen Krimis gelandet.

Der freche Pascha – ein in Köln beheimateter kleinkrimineller Autodieb – wird beim Aufbruch eines teuren Sportwagens hinterrücks ermordet. Seine Seele trennt sich vom Körper und muss entsetzt mitansehen, wie der leblose Überrest seiner Person ins rechtsmedizinische Institut der Polizei gebracht wird. Die ruhelose Seele Paschas will den Mord an sich nicht hinnehmen und macht sich auf die Suche nach einer Möglichkeit, vom Jenseits mit dem Diesseits Kontakt aufzunehmen und jemandem mit der Suche nach seinem Mörder zu beauftragen. Im Rechtsmediziner Dr. Martin Gänsewein findet Pascha schließlich tatsächlich einen Menschen, der ihn hören kann. Dieser ist davon allerdings nicht wirklich begeistert, zumal ihn Pascha immer wieder in peinliche Situationen gegenüber seinen Kollegen und seiner Freundin Birgit bringt. Trotzdem machen die beiden sich schließlich auf die Suche nach Paschas Mörder, um seiner Seele Ruhe zu geben…

2010 ist Pascha wider Erwarten nicht im Himmel oder in der Hölle untergekommen, sondern hat in Profijts zweitem Roman „Im Kühlfach nebenan“ immer noch regen Kontakt mit Dr. Martin Gänsewein. Doch nicht nur das. Zu Pascha gesellt sich der Geist von Ordensschwester Marlene hinzu, die bei einem Brand in ihrem Kloster nicht ganz freiwillig umgekommen ist. Klar, dass das Ermittlerteam Pascha/ Gänsewein sich erneut mit aberwitzigen Methoden auf die Suche nach dem Täter macht…

2011 ist nun mit „Kühlfach zu vermieten“ der dritte Roman mit dem ungewöhnlichen Ermittlerteam erschienen. In Köln bringt eine Hitzewelle reihenweise Menschen um, so dass im rechtsmedizinischen Institut schon bald kein Platz mehr für alle Leichen ist. Der neue Leiter des Instituts kommt daraufhin auf die folgenschwere Idee, Kühlfächer an Bestattungsunternehmen zu vermieten. Von diesem Moment an wird es chaotisch am sonst ruhigen Arbeitsplatz von Dr. Martin Gänsewein. Einzelne Leichen oder Teile von ihnen verschwinden und merkwürdige Obduktionsbefunde zu noch vollkommen anonymen Toten werden immer häufiger. Dr. Gänsewein beauftragt schließlich Pascha damit, heraus zu finden, was es mit den Ereignissen auf sich hat. Dieser ist davon jedoch gar nicht begeistert, den Pascha wandelt gerade liebestoll auf Wolke 7…

Wer das ungleiche Geist/ Mensch-Ermittlerpaar noch nicht kennt, der sollte sich unbedingt eines der bei dtv erschienenen Bücher zulegen. Man kommt aus dem Lachen nicht mehr heraus, vor allem dann, wenn Pascha mal wieder schmollt und Dr. Gänseweins bislang so heile Welt total ins Wanken bringt. Bei Lübbe Audio sind bislang von den ersten beiden Bänden Hörbucher erschienen, die Schauspieler Ingo Naujoks in der Rolle von Pascha in mehr als passender Art und Weise eingesprochen hat. Jutta Profijt hat hier drei absolut geniale und im wahrsten Sinne des Wortes geistreiche Krimikomödien geschaffen, denen hoffentlich noch viele Weitere folgen werden.

Leseprobe Kühlfach 4

Hörprobe Im Kühlfach nebenan

Leseprobe Kühlfach zu vermieten

Kalte Asche

Der 2. Fall für Dr. David Hunter

David Hunter arbeitet wieder in London am Forensischen Institut der Universität. Er hat seinen Job als Allgemeinmediziner in Manham gekündigt. Was ihn dazu bewogen hat, kann man im 1. Buch über Dr. Hunter nachlesen.

Er ist gerade auf dem Rückweg von schwierigen Ausgrabungen zweier Frauenleichen im Hochmoor. Diese Arbeit hatte sich über 18 Monate hingezogen und er wollte nur noch nach Hause zu seiner Freundin Jenny. Als das Handy klingelt, glaubt er gleich ihre Stimme zu hören, aber dann ist es doch eine schroffe Stimme aus dem Polizeipräsidium in Iverness, die ihn auf die ihn bis dato unbekannte Hybriden-Insel Runa beordert. Dort ist ein verbrannter Körper gefunden worden und es soll geklärt werden, ob es sich um Selbstmord oder um ein Verbrechen handelt. Sehr ungern ändert Dr. Hunter seine Reisepläne, aber er hofft, dass dieser Fall ihn nur kurze Zeit in Anspruch nehmen wird.

Nach einer stürmischen Überfahrt mit der Fähre kommt er auf der Insel an und somit in die eigene Welt der Inselbewohner.

Was er dann vor Ort zu Gesicht bekommt, verschlägt sogar ihm den Atem. In einem Cottage ist durch die Hitze des Feuers fast alles am Tatort gänzlich zu Asche zerfallen, nur die Beine und Füße des Opfers stehen völlig unversehrt im Raum. Auch der Rest der Umgebung ist kaum in Mitleidenschaft gezogen worden. Für Dr. Hunter steht fest, ganz so schnell wie er es sich erhofft hat, wird sich dieser Fall nicht lösen lassen. Er bezieht ein kleines Zimmer in einem Gasthaus und kurze Zeit später brennt das Gemeindehaus nieder.
Die polizeilichen Ermittlungen sind in vollem Gange als ein Wohnwagen mit samt dem darin befindlichen observierenden Polizisten in Flammen steht. Auch eine etwas zu neugiere Reporterin kommt auf einem brennenden Boot ums Leben.

Durch einen schweren Sturm wird die Insel von der Außenwelt abgeschlossen und der alte Dorfpolizist und sein bereits pensionierter Kollege können nicht auf die Hilfe vom Festland hoffen. Dr. Hunter macht sich mit den zwei störrischen Polizisten auf die Suche nach dem unheimlichen Mörder, denn die Zeit drängt, bevor der nächste Mord geschieht. Bald wird klar, dass der Mörder durch die Brände und Morde seine Vergangenheit vertuschen will…..

Simon Beckett ist mit “Kalte Asche” wieder ein sehr spannender Krimi gelungen. Durch seine ganze Art der Beschreibung der Umgebung der Insel und seiner Bewohner kommt eine unheimliche Spannung auf. Er lässt Dr. Hunter viele Kontakte knüpfen und legt so viele Fährten und Spuren, dass man unweigerlich mit rät, wer wohl der Mörder ist, doch am Ende hat man mal wieder auf den Falschen getippt. Es bleibt also wieder einmal spannend bis zur letzten Seite.

Leseprobe Simon Beckett Kalte Asche

Wem dieses Buch gefallen hat, sollte auch unbedingt das 1. Buch “Die Chemie des Todes”  lesen.

Chemie des Todes

Das 1. Buch über den Gerichtsmediziner Dr. David Hunter

David Hunter meldet sich auf eine Anzeige in der Times. Eine Landarztpraxis in Manham, einem kleinen Dorf in der englischen Grafschaft Devon sucht für sechs Monate einen Allgemeinmediziner. Er bekommt die Stelle und reist nun in die einsame Gegend von Norfolk  und bleibt dann doch länger als er gedacht hat.

Der auf einen Rollstuhl angewiesene alte, verwitwete Dorfarzt Dr.Maitland, welcher die Anzeige aufgegeben hat, lebt mit seiner Haushälterin in einem Haus, in welchem sich auch die Praxisräume befinden. Er hat seit geraumer Zeit nach einem Nachfolger für seine Praxis gesucht und hat ihn nun in Dr. David Hunter gefunden.

Aus sechs Monaten werden drei Jahre, die Dr. Hunter in der Einsamkeit Norfolks verbringt und dann jäh aus seiner gewollten Einsamkeit gerissen wird. Eigentlich war er aus London aus seinem früheren Leben geflüchtet, weil er durch den Unfalltod seiner Frau und Tochter völlig aus der Bahn geworden wurde. Niemand in Manhan ahnt, dass  er eigentlich ein bekannter forensischer Anthropologe aus London ist. Die Dorfbewohner beäugen ihn skeptisch und auch nach den drei Jahren ist er immer noch ein Fremder für sie.

Doch seine Vergangenheit holt ihn ein, als die Yates-Brüder im Famley Wood eine Leiche entdecken. Zwangsläufig erfährt Dr. Hunter als einer der ersten von dem grausamen Fund. Die beiden Jungen sind völlig durcheinander und können erst gar nicht sagen ob es sich bei dem toten Körper um einen Mann oder eine Frau handelt, da der Anblick für sie außerhalb ihrer Vorstellungskraft liegt. Sie können nur berichten, dass sie aus Neugier der Madenspur gefolgt sind und dann gesehen haben, das diese Tierchen aus den Wunden des toten Menschen kamen.

Dr. Hunter wird mit der Obduktion der Leiche beauftragt und wie sich später herausstellt handelt es sich bei der Toten um Sally Palmer, einer ortsansässigen Schriftstellerin. Ihre Leiche ist mit Wunden übersät und es wurden ihr zwei Schwanenflügel angesteckt.

Kurze Zeit später verschwindet eine zweit Frau aus dem Dorf und die Dorfbewohner verdächtigen den einzigen Fremden aus ihrer Mitte, dass er damit etwas zu tun haben könnte, nämlich Dr. David Hunter…

Bald darauf verdächtigt im Dorf  jeder Jeden und dann bringt auch noch ein zur Selbstjustiz aufrufender Pfarrer das idyllische Dorfleben durcheinander.

Das Buch “Die Chemie des Todes” kann man nicht mehr aus der Hand legen, denn so spannend ist es geschrieben.  Auch wenn David Hunter Rechtsmediziner ist und es im Buch auch um Obduktion und Leichenschau geht, wird man es nicht vor Schreck  aus der Hand legen und nicht weiterlesen. Simon Beckett ist der Spagat zwischen Spannung und Details gut gelungen. Der Autor legt gute Fährten aus und spannt dann den Bogen sehr geschickt am Ende zu einem show down und einem Täter, den man vorher nicht erkennen kann. Ich konnte kaum abwarten bis ich das nächste Buch von ihm in den Händen halten konnte.

Leseprobe Simon Beckett Chemie des Todes

Das 2. Buch “ Kalte Asche” kann ich nur jedem ans Herz legen, der wissen möchte, wie es mit Dr. Hunter und seiner Freundin Jenny weitergeht

Aiken - Tote reden nicht vom Wetter

Jane Drummont, ihr Ehemann Graham und ihre zwei kleinen Kinder Donald und Caroline ziehen aus ihrer kleinen Stadtwohnung in ein niegelnagelneues großes Haus auf dem Lande. Jane, die bislang als Lektorin bei einem Verlag arbeitete, hatte nach dem Umzug beschlossen, zuhause zu bleiben und sich der Erzeihung ihrer kleinen Tochter und des erst fünf Monate alten Sohnes zu widmen. Graham, der als Architekt seine Brötchen verdient, schafft es jedoch nicht, die Familie alleine durchzubringen. Immer häufiger tauchen in der Tagespost Rechnungen und Mahnungen auf, die er geflissendlich zu ignorieren versucht. Stattdessen gibt es sein Geld weiter vorwiegend im Pub für Drinks aus, die er vermeindlichen Geschäftspartnern spendiert. Da daraus so gut wie nie etwas wird gerät die Familie immer weiter in die finanzielle Misere hinein. Schließlich bewirbt sich Jane erneut bei Folia, ihrem alten Arbeitgeber und bekommt erneut eine Vollzeitstelle angeboten. Nun muss sie sich gemeinsam mit ihrem Mann überlegen, was tagsüber mit den beiden Kindern geschehen soll.

Schließlich stellt ihr ihr Mann eines Morgens das ärmlich und finster wirkende Ehepaar McGregor sowie deren Kinder vor und erklärt, dass er die Eheleute beide für ihr Haus engagiert habe. Mr. McGregor sei ab jetzt für die Pflege und Instandhaltung des Gartens zuständig, während Mrs. Mc Gregor nach Donald und Caroline schauen werde, wenn Jane im Verlag sei. Jane ist über Grahams Betreuer-Wahl alles andere, als begeistert. Da ihr Mann jedoch auf den McGregors besteht gibt sie schließlich nach und überlässt ihre Kinder schweren Herzens der Obhut der finsteren Dame. Doch schon am Abend des ersten Tages fühlt sie sich in ihrem Misstrauen bestätigt. Ihre Tochter ist verstört und apathisch, gerade so, als hätte man ihr physisches und psychisches leid angetan. Auch in den kommenden Tagen bessert sich ihr Zustand nicht. Stattdessen beginnt Mrs. McGregor immer mehr Forderungen an Jane zu stellen und bringt sie dadurch jobtechnisch immer mehr in die Bredoullie. Als sie eines Sonntags von einem Treffen mit ihrer Mutter in Unheil schwanender Vorahnung nach Hause zurückkehrt sind beide Kinder verschwunden und ihr Ehemann liegt in einer Lache von Blut tot im Garten. Jane ist so schockiert, dass sie in ihrer Panik zunächst nicht weiß, was sie tun soll. Doch schon bald wird ihr klar, dass sie dringend etwas gegen die McGregors unternehmen muss, um nicht das Leben ihrer Kinder und letztlich auch ihr eigenes aufs Spiel zu setzen.

Joan Aiken hat mit ihrem Klassiker „Tote reden nicht vom Wetter“, der unter dem Namen „Mord an einem regnerischen Sonntag“ im Jahre 1986 unter der Regie von Joel Santoni mit Nicole Garcia und Dominique Lavant verfilmt wurde eine wunderbar gruselige und überraschend endende Kriminalgeschichte geschaffen. Bei Diogenes ist das Werk als Hörbuch von der perfekt kaltschnäuzig und düster klingenden Schauspielerin Brigitte Buhre eingelesen worden. Eine bessere Stimmenwahl hätte man für den sich zum Familiendrama aufschaukelnden Kriminalfall kaum treffen können. Das Buch hinterlässt einen bleibenden Eindruck im Hinterstübchen eines jeden Hörers und die ahnungsvolle Gewissheit, dass man sich seine Kindermädchen, wenn man sie denn braucht, in jedem Falle genauer ansehen sollte, um nicht sein blaues Wunder zu erleben.

Hörprobe Tote reden nicht vom Wetter

Die Drei Fragezeichen - Zwillinge der Finsternis

Onkel Titus und Justus sind gerade dabei, eine neue Haushaltsauflösung auf ihren Wagen zu laden, als ihnen plötzlich eine merkwürdige, fast schwebende schwarze Gestalt mit ebensolchen düsteren Augen begegnet und sie erstarrt stehen lässt. Nachdem sie sich von dem Schrecken erholt haben stellen sie fest, das aus ihrer Ladung eines von zwei offenbar zusammengehörenden Büchern verschwunden ist.

Zurück auf dem Schrottplatz in Rocky Beach berichtet Justus den beiden anderen Fragezeichen Peter und Bob von der Begegnung. Sie alle können sich zunächst keinen Reim auf den Diebstahl machen. Dann jedoch schaut auf dem Schrottplatz ein alter Mann vorbei, der vorgibt, Antiquar zu sein und nach eben jenen beiden Büchern Ausschau zu halten, die den Titel „Zwillinge der Finsternis“ tragen. Sie sollen angeblich zu den seltensten und teuersten Büchern der Welt gehören, sowie überdies ein dunkles Geheimnis in sich bergen. Die in den Büchern niedergeschriebenen Zauberformeln sollen vom Teufel persönlich stammen. Wer die Bücher besäße habe laut einer Überlieferung Macht über die Welt und die vier Elemente Feuer, Wasser, Erde und Luft. Der Antiquar bietet Justus stellvertretend für seinen Onkel viel Geld für das Auffinden der Bücher an.

Die drei Detektive stehen dem Mann etwas ungläubig gegenüber, versprechen jedoch, nach dem gestohlenen Buch Ausschau zu halten und den Antiquar baldmöglichst über den Verbleib zu informieren. Am darauf folgenden Tag geschehen plötzlich seltsame Dinge in Rocky Beach. Es schneit im Ort, obwohl es mitten im August und warm ist. Erdspalten tun sich in einem Garten auf und seltsame Nebelbänke wabern plötzlich und ohne Vorwarnung durch die Luft. Als die drei Detektive schließlich einen örtlichen Partyservice-Betreiber dabei beobachten, wie er in seinem Keller eine schwarze Messe vorbereitet und dabei Flammen aus seinen bloßen Händen schlagen lässt ist der Jagdinstinkt der drei Detektive geweckt und ein neuer Fall für die Drei Fragezeichen beginnt…

Zwillinge der Finsternis“ – die im Januar 2011 erschienene 144ste Folge der Kulthörspielserie Die Drei Fragezeichen – gehört eindeutig zu den besseren und spannenderen Episoden der Reihe. Nicht nur die gewohnten Sprecher machen einen sehr guten Job, sondern auch Gäste wie Joachim Pukaß als Gouvaneursanwärter Arthur Sinclair und der herrlich gaunerhaft klingende Martin Semmelrogge als Partyservice-Betreiber Jeremy Witherspoon sind absolut hörenswert. Selbst als altem Drei Fragezeichen-Fan ist einem durch die exzellent eingesetzten Geräusch- und Musikeffekte bei dieser Folge des Öfteren richtig gruselig und mulmig zumute. Ein gelungenes Hörspiel, das man mehr als nur einmal hören möchte.

Hörprobe Die Drei Fragezeichen – Zwillinge der Finsternis

Peter May - Blackhouse

Beide Romantitel haben die Farbe schwarz im Namen und bei beiden ist auch ein durchaus düsteres Szenario in der Handlung erkennbar. Damit sind die Gemeinsamkeiten jedoch auch alle schon genannt, denn der Plot der beiden in den Romanen erzählten Geschichten könnte unterschiedlicher nicht sein. Der eine – „Blackhouse“ – handelt von einem Mordfall, bei dem der ermittelnde Kommissar weit in die eigene Vergangenheit zurückkehren muss, um die Zusammenhänge zu verstehen, welche zur Tat geführt haben. Im anderen dagegen – „Black Out“ – versucht ein junger Computerhacker ein der gesamten Menschheit drohendes Zukunftsszenario des miteinander dauerhaft Vernetzt Seins zu verhindern und wird zum Feind eines weltweit agierenden Netzwerks, welches ihm daraufhin pausenlos nach dem Leben trachtet

Blackhouse“ von Peter May – erschienen bei Kindler als Buch und bei DAV als Hörbuch – spielt im Norden Schottlands auf der Isle of Lewis. Nach achtzehn Jahren Abstinenz von seiner Heimatinsel verschlägt es den mittlerweile erfolgreich als Polizeikommissar in Edinburgh tätigen Fin Macleod wieder dorthin zurück. Allerdings nicht ganz freiwillig. Er wurde von der dortigen Polizei angefordert, um den grausamen Mord an einem guten alten Bekannten, nämlich seinem Widersacher aus Jugendzeiten, aufzuklären. Wie der Zufall es will trifft er auf der kleinen Insel seine erste große Liebe wieder, die jedoch mittlerweile mit seinem früheren besten Freund verheiratet ist. Seine Ermittlungen führen ihn auch in anderer Hinsicht immer wieder in zum Teil düstere Ecken seiner Jugendzeit zurück und schon bald ahnt er, dass der Mord an seinem früheren Rivalen auch mit seiner eigenen Geschichte in Zusammenhang stehen könnte. Eine fieberhafte Suche nach den eigenen Erinnerungen, dem Mordmotiv und dem Mörder selbst beginnt…

Der in erster Linie für Jugendliche und junge Erwachsene geschriebene Roman „Black Out“ von Andreas Eschbach – in Buch- und Hörbuchform erschienen beim Arena Verlag – hat zunächst so gar nichts von einem klassischen Krimi, sondern erinnert im ersten Moment eher an eine Mixtur zwischen „Zurück in die Zukunft“ und „Star Trek“. Dann jedoch entwickelt sich die Geschichte zu einer gelungen Mischung zwischen Krimi und Thriller. Der sich auf der Flucht vor den so genannten „Updatern“ befindende jugendliche Computerhacker Christopher aus Deutschland trifft inmitten der USA auf die Geschwister Kyle und Serenity, die auf der Suche nach ihrem Vater Jeremiah Jones sind. Dieser ist auch für Christopher ein wichtiger Schlüssel zu einem Geheimnis, was er seit früher Jugend mit sich herum trägt und was er gerne los werden möchte. Nachdem er sich mit den beiden Geschwistern zusammengetan hat geraten sie immer wieder in scheinbar ausweglose Situationen, in denen man ihnen nach dem Leben trachtet. Doch durch bestimmte gedankliche Anstrengungen von Seiten Christophers werden ihre Gegner stets zu Fall gebracht, bevor sie den Jugendlichen etwas antun können. Als sie auf Jeremiahs Spur gekommen sind – was denkbar schwierig ist, denn er ist ein staatlich gesuchter Spion – beginnt ihre lange Fahrt durch die amerikanische Wildnis und Christopher berichtet währenddessen über sein Geheimnis. Man hat ihm gegen seinen Willen einen Chip in seinen Kopf gepflanzt, mit dem er mit weiteren, in Gänze kriminellen Chipbesitzern – den „Updatern“ – weltweit verbunden ist. Zu dieser kriminellen Vereinigung gehören auch seine Eltern, vor denen er nun ebenso auf der Flucht ist, wie vor allen anderen Vernetzten. Durch Hacks in verschiedene Sicherheitssysteme auf der ganzen Welt ist er hinter ihr Geheimnis gekommen. Sie planen, ihn zunächst auszuschalten und schon bald danach jedem Menschen einen Computerchip einzupflanzen, um Kontrolle über ihn ausüben zu können. Christopher will nun mit Jeremiahs Hilfe seinen Chip wieder los werden und anschließend gemeinsam mit ihm gegen die kriminellen Machenschaften der „Updater“ vorgehen…

Während „Blackhouse“ in erster Linie von den zum Teil düsteren und quälenden Erinnerungsbildern des Protagonisten lebt bietet „Black Out“ durch die dunklen, geradezu bedrohlichen Zukunftsaussichten, die durch Hauptfigur Christopher gezeichnet werden ebenso spannenden wie actionreichen Lesespaß. Wer es beim Lesen und Hören abwechslungsreich mag, der sollte am besten beide testen.

Leseprobe Andreas Eschbach Black Out

Leseprobe Peter May Blackhouse

Rector - Frost

Das junge Pärchen Sara und Nate ist mit seinem Wagen mitten im Winter unweit des Interstate 80 Highways von Minnesota aus auf dem Weg nach Reno in Nevada. Beide sind gemeinsam auf der Flucht. Sie vor ihrer Familie, da sie von Nate ein Kind erwartet, er vor dem erneuten unangenehmen Zusammentreffen mit der Polizei nach dem gerade durchlebten Absitzen einer Bewährungsstrafe. Als im Radio ein Schneesturm angekündigt wird machen die beiden zunächst einmal Rast an einem abgelegenen Diner mit Tankstelle. Der einzige Gast außer ihnen ist ein erbärmlich aussehender, stark hustender Mann, der sie schließlich beim Verlassen der Raststätte bittet, ihn bis Omaha mitzunehmen. Aus seinem Wagen, der, wie er sagt, nun endgültig den Geist aufgegeben habe, nimmt er nur einen Rucksack und einen Koffer mit. Zwar ist das junge Paar nicht wirklich begeistert über die unverhoffte Gesellschaft, doch als er ihnen 500 Dollar als Bezahlung für die Fahrt anbietet, willigen sie ein. Auch als er sie fragt, ob irgendjemand von ihrer Fahrt nach Reno etwas weiß, verneinen sie bereitwillig.

Wenig später geraten die drei nicht nur in einen alles lahm legenden Blizzard, sondern der Mann, der sich ihnen als Sylvester White vorgestellt hatte, kollabiert urplötzlich bei Ihnen im Wagen. In ihrer Not können sie sich in dem undurchdringlichen Sturm zu einem heruntergekommenen Motel retten, doch da scheint bereits jede Hilfe für Sylvester zu spät zu kommen. Als Nate ihm in Saras Abwesenheit sein Hemd öffnet entdeckt er eine Schusswunde in seinem Bauch. Er berichtet seiner Freundin darüber und sie reagiert äußerst verstört. Da sie nichts mehr für den Mann tun können lassen sie ihn im Wagen zurück und beziehen zusammen mit all ihren Habseligkeiten und Sylvesters Gepäckstücken eines der Motelzimmer. Als Nate sich daran macht, in Sylvesters Rücksack nach Papieren zu suchen, traut er seinen Augen nicht: Der Rucksack ist voller Geld. Offenbar war Sylvester ein Dieb. Doch nicht genug dessen. Der Koffer bringt noch einmal die vierfache Menge weiteren Geldes ans Licht. Sara und Nate sind zunächst sprachlos, fassen dann jedoch den Entschluss, sich des Toten zu entledigen, das Geld zu behalten und damit ihr neues Leben im Süden zu finanzieren. Doch beide ahnen, dass ganz sicher jemand auf der Suche nach Sylvester und dem Geld sein wird. Und dieser jemand wird garantiert auch vor ihnen nicht halt machen…

Der aus Colorado stammende und mit seiner Frau in Omaha, Nebraska lebende John Rector hat mit „Frost“ ein nervenaufreibendes und unbedingt zum Weiterlesen animierendes typisches Roadmovie geschaffen, bei dem zwei junge Menschen sich immer wieder zwischen krimineller Laufbahn oder ehrlichem Vorgehen entscheiden müssen. Mit ihrem Gewissen ständig im Konflikt und quasi eingeschlossen in dem sie beherbergenden Motel mitten im Nirgendwo stoßen sie auf merkwürdige Beobachter und ihnen nach dem Leben trachtende Widersacher. Rector schafft es durch seine überraschend nüchterne Erzählweise und dem Hang zu viel wörtlicher Rede zwischen den Akteuren den Leser von der ersten Seite bis hin zum überraschenden Showdown auf den letzten Seiten bei der Stange zu halten. Ein bemerkenswertes in Deutschland bei Rowohlt erschienenes Debüt, dessen Filmrechte bereits vergeben wurden und dem hoffentlich noch viele weitere gute Bücher folgen werden.

Leseprobe Frost

Black Stories

Spiele, bei denen es auf kriminalistischen Spürsinn ankommt, gibt es mittlerweile sehr viele auf dem Markt. Ob klassisches Brettspiel, Kartenspiel oder auch Rollenspiel – gefragt ist, was gefällt. Eine ganz besonders tolle Spiele-Idee für kreative Kriminalisten und solche, die es werden wollen, hat der Kempener Moses-Verlag auf den Markt gebracht. Die Idee nennt sich „black stories“ und ist mittlerweile in verschiedenartiger Erscheinungsform für einen und mehrere Spieler zu haben. Der Klassiker ist dabei die Ausführung „black stories – Krimi Edition“, die gemeinsam von mehreren Spielern gespielt wird. Der Spielverlauf erinnert dabei ein wenig an die Fernsehsendung „Genial daneben!“, bei der mehrere Comedians die Lösung auf Hugo Egon Balders Fragen erraten mussten und sich dabei in die wahnwitzigsten Erklärungen verrennen konnten.

Bei den „black stories – Krimi Edition“ gibt es ebenfalls einen Spielführer, auch „Gebieter“ genannt, der die Lösung des von ihm aus 50 Spielkarten für die übrigen Mitspielern herausgezogenen Kriminalrätsels kennt. Sie steht auf der Rückseite der Karte und ist nur ihm zugänglich. Auf der Vorderseite der Karte sind für alle übrigen Mitspieler gut sichtbar ein Hinweisbild und ein dazugehöriger Text abgebildet. Anhand dieser Hinweise müssen die Mitspieler nun ihrerseits Fragen an den Gebieter formulieren, die sie der Lösung des Rätsels näher bringen können. Diese müssen so gestellt werden, dass der Spielführer sie mit „ja“ oder „nein“ beantworten kann. Derjenige, der am Schluss auf die richtige Lösung kommt, darf anschließend die Rolle des Spielführers übernehmen. Die 50 Fragen der „black stories – Krimi Edition“ beziehen sich alle auf Charaktere und Begebenheiten, die aus berühmter internationaler Kriminalliteratur hervor gegangen sind. So ganz nebenbei wird man beim Spielen also auch Experte für bekannte Fälle, Gangster und Ermittler des weltweiten literarischen Krimigenres. Weitere Ausführungen der „black stories“ sind die „Movie“, die „Mystery“ und die „Real Crime-Edition“. Stets warten 50 neue kniffelige Rätsel darauf, mit Spürsinn und Einfallsreichtum gelöst zu werden.

All denjenigen, die meinen, schon ein umfangreiches Wissen in Sachen Kriminalliteratur zu besitzen, sei das „Pocket Quiz Kriminalliteratur“, ebenfalls aus dem Moses-Verlag, ans Herz gelegt. 50 Spielkarten mit jeweils drei kniffeligen Fragen zu Buchtiteln, Ermittlern, Handlungselementen oder auch zu den Kriminalautoren selbst laden zum Mitdenken und gelöst werden ein. Das Spiel kann allein oder auch als Ratequiz von zwei oder mehr Mitspielern gespielt werden. Bei mehreren Mitspielern kann es wie eine Art Quartett gespielt werden, an dessen Ende der „Krimikönig“ gekürt wird. Sowohl die „black stories“, als auch das „Pocket Quiz“ vereinen spielerisch kreative und Wissenselemente. Ein herrlicher Zeitvertreib für einen oder mehrere Krimifans!

Die Millennium Trilogie von Stieg Larsson

Heute um 22 Uhr werden sich – wie bereits in den vergangenen beiden Wochen – alle eingefleischten Krimifans in Deutschland nicht mehr auf der Straße oder bei Freunden und Verwandten aufhalten, sondern vor dem heimischen Fernseher. Genauer gesagt werden sie dem Zweiten Deutschen Fernsehen die Ehre erweisen und sich bis 23.30 Uhr beim ersten Teil der Director’s Cut-Verfilmung von „Verdammnis“ gemeinsam mit den beiden Hauptfiguren Mikael Blomkvist und Lisbeth Salander erneut in die Kriminalwelt des viel zu früh verstorbenen schwedischen Autors Stieg Larsson begeben. „Verdammnis“ ist nach „Verblendung“ der zweite Teil der sagenhaften Millennium-Trilogie des zu Lebzeiten gegen die Korruption im eigenen Land anschreibenden Journalisten und Bestsellerautors Larsson.

Ging es in „Verblendung“ noch um die Suche nach der seit 40 Jahren verschollenen Harriet, so ist Stieg Larssons alter Ego Mikael Blomkwist in „Verdammnis“ nun auf der Suche nach einer Schlepperbande, die im Auftrag von namhaften Regierungsmitgliedern junge Frauen aus Russland nach Schweden gebracht und zur Prostitution gezwungen haben sollen. Währenddessen muss sich Computer-Hackerin und Düster-Punk Lisbeth Salander vor der Polizei und den gegen sie hetzenden Boulevardmedien verstecken, da sie im Verdacht steht, ihren verhassten Vormund Nils Bjurman erschossen zu haben. Im Wissen um die eigene Unschud macht sie sich auf eigene Faust auf die Suche nach den wahren Tätern. Wie sie es schaffen wird, ihre Unschuld zu beweisen und ob auch Blomkwist bei seinen Recherchen die Wahrheit ans Licht bringen kann wird man als Fernsehzuschauer spätestens nach der Ausstrahlung des zweiten Teils von „Verdammnis“ am kommenden Sonntag um 22 Uhr wissen. Am 13. und 20. Februar folgen dann jeweils ebenfalls um 22 Uhr noch die beiden Teile der Verfilmung des dritten Millennium -Buches „Vergebung“.

Wer nicht auf die Ausstrahlung des zweiten Teils von „Verdammnis“ und auf die beiden darauf folgenden Teile von „Vergebung“ warten möchte, dem seien alternativ die drei grandiosen Buchvorlagen zu den Filmen mit den preisgekrönten schwedischen Schauspielern Michael Nyqvist und Noomi Rapace ans Herz gelegt. Vor Kurzem ist im Heyne-Verlag die komplette Millennium-Trilogie in einer Sonderausgabe im Schmuckschuber erschienen. Diese macht sich nicht nur bei echten Stieg Larsson-Fans ganz besonders gut im Bücherschrank, sondern ist aufgrund ihrer schicken Aufmachung mit den inzwischen beinahe ebenso legendären drei Steinfiguren auf dem Titel auch für alle Kunst lieb habenden Krimifans ein echtes Muss.

Leseprobe Verblendung
Leseprobe Verdammnis
Leseprobe Vergebung

Trailer „Verdammnis“

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