Detektei Sonderberg & Co

28 März 2011 · Allgemein · 0 Kommentare

Cover_Sonderberg_Folge_1

Düsseldorf im Jahre 1885: Der ehemalige Polizeikommissar und nun mit einer Detektei niedergelassene Privatermittler Dr. Friedrich Sonderberg entdeckt im Hofgarten der mit ihm befreundeten Besitzer des Schlosses Jägerhof während der Suche nach Schmetterlingen für seine Sammlung die Leiche einer jungen Frau. Alles deutet zunächst auf einen Unfall hin, doch irgendetwas an der Sache kommt Sonderberg komisch vor. Einige Tage darauf bekommt er in seinem Büro Besuch von einer verzweifelten jungen Frau, die auf der Suche nach Ihrer Schwester ist. Es stellt sich heraus, dass beide als Dienstmädchen für die Schlossbesitzer tätig waren. Sonderberg und seine resolute, aber auch kluge Nachbarin, das Dienstmädchen Minnie Cogner, vermuten sofort, dass es sich bei der Leiche um die gesuchte junge Frau handelt. Doch wer hatte ein Motiv, das Mädchen zu töten? Warum hält sich die Polizei mit Ermittlungen zurück und was führt der Sohn des Schlossbesitzers im Schilde, der in Kürze seine französischstämmige Freundin heiraten will. Fragen über Fragen, die es für Friedrich Sonderberg und Minnie Cogner im ersten der drei Hörspielfälle zu lösen gilt.

Dennis Ehrhardt hat mit der ungleichen Ermittlerduo Sonderberg und Cogner zwei liebenswerte, intelligente Spürnasen ins Leben gerufen, bei deren lebhaften Diskussionen und außergewöhnlichen Ermittlungsmethoden auch die Komik ihren Platz im Hörspiel findet. Mit Jan-Gregor Kremp (“Polizeiruf 110″) und Regina Lemnitz (u.a. deutsche Synchronstimme von Whoopi Goldberg) haben sich zudem zwei wunderbare Sprecher für beide Rollen gefunden, die einerseits den Sinn für präzise Ermittlungen, andererseits auch die Witz in beiden Rollen wunderbar zur Geltung bringen. Sonderbergs stets in jedes Fettnäpfchen tappender Neffe Gregor wird zudem von Drei Fragezeichen-Sprecher Andreas Fröhlich verkörpert, der zusätzlichen Charme ins Geschehen einbringt. Die pünktlich zur Leipziger Buchmesse erschienenen ersten drei Folgen von “Sonderberg & Co” machen auf jeden Fall Lust auf mehr. Bleibt zu hoffen, dass die Serie neben anderen erfolgreichen Produktionen ein weiterer dauerhafter Erfolg für den Hörspielverlag Zaubermond Audio wird.

Hörprobe Sonderberg & Co Folge 1

Patricia Highsmith - Kleine Mordgeschichten fuer Tierfreunde

Tierfreunde aufgepasst! Habt Ihr Euch schon einmal in die Lage eines Elefanten versetzt, der irgendwann von Tierfängern eingefangen, von seiner Mutter getrennt und anschließend an einen Ort in einem anderen Land mit Betonboden und Gittern an den Fenstern gebracht wurde? Der anschließend über Jahre jeden Tag vor Zuschauern das „Tanzmädchen“ geben muss, um schließlich ein paar Leckereien zugeworfen zu bekommen? Der trotz allem seinen Pfleger, der stets gut zu ihm ist, liebt und sich erst zur Wehr setzt, als nach dessen Pensionierung der neue Pfleger ihn behandelt wie ein Stück Dreck? Der schließlich aus lauter Wut seinen neuen Pfleger umbringt und zur Strafe danach selbst erschossen wird?

Wenn Ihr das alles noch nicht nachempfunden habt, dann solltet Ihr unbedingt in das Hörbuch „Kleine Mordgeschichten für Tierfreunde“ von Patricia Highsmith, der Grande Dame des Kriminalromans, hinein hören. Sowohl das traurige Schicksal des Elefanten, als auch das einer von Kindern zum Krüppel geschlagenen Ratte in Venedig sowie der Kampf eines Katers gegen den Liebhaber seines Frauchens sind eindringliche und zu Teil regelrecht brutal daher kommende Geschichten aus der Sammlung. Die vierte Geschichte aus dem zwei CDs umfassenden Hörbuch des Diogenes Verlages handelt von einem grausamen Hühnerbesitzer, der schließlich durch seine eigenen Tiere den Tod erleidet. Kriminalerzählungen der anderen Art, die einerseits nah an der tatsächlich vorherrschenden Realität sind und andererseits auf geradezu phantastische Weise zeigen, dass auch Tiere sich zum Morden nicht zu schade sein können, wenn es um ihr eigenes Leben geht.

Die vier Geschichten von insgesamt 145 Minuten Spieldauer wurden von einer Dame eingelesen, die ebenfalls in Bezug auf ihren besonderen Gerechtigkeitsinn deutschlandweit nicht nur unter emanzipierten Frauen ein Begriff ist: Alice Schwarzer. Mit ihrer angenehmen, zum Teil allerdings auch sehr sarkastisch daher kommenden Stimme schafft sie es mühelos, den Hörer auf die Seite des jeweiligen Tieres zu ziehen und die Menschen in den vier Stories in jeglicher Hinsicht alt aussehen zu lassen. Eine wunderbare Geschichtensammlung, die bei keinem Tier- und Krimifan in der Sammlung fehlen sollte.

Leseprobe Kleine Mordgeschichten für Tierfreunde

Für Highsmith Fans auch zu empfehlen: “Als die Flotte im Hafen lag”

Hakan Nesser Eine ganz andere Geschichte

Beim Verlassen des Hauses wäre Gunnar Barbarotti beinahe mit dem Briefträger zusammengestoßen, der gerade dabei war die Post zuzustellen. Er drücke ihm dann auch gleich drei Briefe in die Hand und wünschte ihm einen schönen Urlaub. Ja! Urlaub! Der Inspektor, schon ganz in Gedanken auf Gotland, wo ihn seine neue Liebe, Marianne, die er vor einem Jahr kennengelernt hatte, erwartete, steckte die Briefe ein und erst einige Tage später erinnerte er sich wieder an die Post.

Als er den dritten Brief öffnen wollte, zögerte er etwas bevor er ihn öffnete. Der Brief war eindeutig an ihn gerichtet, aber es befand sich kein Absender nur eine Briefmarke mit Segelboot darauf. Er entnahm dem Umschlag einen zweimal gefalteten Bogen und las:
PLANE ERIK BERGMANN UMZUBRINGEN. MAL SEHEN OB DU MICH AUFHALTEN KANNST

Damit war der schöne Urlaub passé und es sollte nicht der letzte Brief dieser Art sein den Gunnar Barbarotti im Laufe der Zeit bekam.

Parallel zu den Nachforschungen der Polizei wird im Buch eine Urlaubsgeschichte erzählt. Mehrere schwedische Touristen treffen in der Bretagne aufeinander und verleben einen auch zwischenmenschlich abwechslungsreichen Urlaub. Sie treffen am Strand auf ein junges Mädchen, dass ihnen anbietet sie zu malen. Sie freunden sich mit ihr an und an einem schönen Tag chartern sie ein Boot und stranden an irgendwo an der Küste, da es Probleme mit dem Motor gibt. Einige von Ihnen bleiben am Strand und die anderen versuchen das Boot wieder flott zu kriegen. Das Wetter schlägt um und als sie das Boot wieder repariert haben zieht ein Sturm auf und dann nimmt das Unheil seinen Lauf.

Fünf Jahre später müssen alle Beteiligten der Bootstour sich wieder mit dem Geschehenen auseinandersetzen, denn jemand kennt ihr Geheimnis und fängt an einen nach dem anderen zu ermorden. Diese Morde werden in den Briefen an Gunnar Barbarotti angekündigt. Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt. Kann der Inspektor den Mörder noch rechtzeitig stoppen…..?

Dieser Krimi ist wirklich „Eine ganz andere Geschichte“. Was einem so alles im Urlaub passieren kann, dass kann Hakan Nesser wirklich mit Bravour beschreiben. Also ich persönlich möchte allerdings so etwas nie erleben. Man kann sich fast vorstellen, dass hier eine Geschichte mit realem Hintergrund erzählt wird und nur für uns Leser etwas abgewandelt wurde. Ein Buch was man nicht so schnell aus der Hand legt.
Auch die Lebensgeschichte von Gunnar Barbarotti wird weitererzählt, aber die Zwiegespräche mit Gott hören trotz positiver Entwicklung in seinem Liebesleben nicht auf.

Wer das erste Buch aus dieser Reihe, nämlich „Mensch ohne Hund“ noch nicht gelesen hat, sollte dies schnell nachholen, denn es ist ein weiterer Fall für den Inspektor aus Kymlinge.

Leseprobe Hakan Nesser Eine ganz andere Geschichte

Sehr empfehlenswert auch:
Mensch ohne Hund
Die Perspektive des Gärtners

Hakan Nesser Der Mensch ohne Hund

Also auf geht’s mit dem neuen Hauptdarsteller bzw. Inspektor Gunnar Barbarotti. Der Name klingt eher als wenn man sich ein Buch über italienische Opern gekauft hat. Aber dem ist nicht so.
Gunnar Barbarotti ist ein Inspektor der etwas anderen Art. Nachdem er von seiner Ehefrau verlassen wurde und er seine drei Kinder nur noch selten zu Gesicht bekommt, fällt er in ein tiefes seelisches Loch. Er beginnt ein Zwiegespräch mit Gott um irgendwie mit seinem neuen Leben zurecht zukommen. Er hat ein Punktesystem entwickelt, das wohl nur er versteht. Wenn Gott ihm seine Wünsche erfüllt gibt es Pluspunkte, wenn er aber seine Erwartungen nicht erfüllt werden Gott wieder Punkte abgezogen. Dies ist wohl auch eine Art von Psychotherapie, die er für sich durchführt um im Leben weiter bestehen zu können.
Aus diesen Zwiegesprächen wird der Inspektor geholt, als er und seine Kollegin Eva Backmann auf einen Vermisstenfall angesetzt werden.
Der pensionierte Lehrer Kark-Erik Hermannson hat seine Familie fest im Griff und deshalb erscheinen auch alle vollzählig, aber alle mit gemischten Gefühlen und teils sehr unwillig, zur angesetzten Geburtstagsfeier. Denn es soll für das Ehepaar auch ein kleiner Abschied von ihrem Haus in Schweden sein, denn sie planen ihren Lebensabend in Spanien zu verbringen.
Nach der feuchtfröhlichen Geburtstagsfeier verschwindet zuerst der älteste Sohn, dem ein fragwürdiger Ruf anhaftet. In den Medien ist er als Wichs-Walter bekannt und hat schon deshalb seinen Eltern und Geschwistern eine schwere Zeit bereitet. Wenig später ist auch der älteste Enkel wie vom Erdboden verschwunden und eine großangelegte Suchaktion beginnt. Nach langer Zeit kommt dann heraus, das der Enkel kurz vor seinem Verschwinden eine SMS erhalten hat, von der man vermutete, dass diese von seiner zu Hause gebliebenen Freundin gewesen sei. Die erweist sich als völlig falsch, denn was niemand in der Familie ahnte, der Enkel in den die Familie ihre ganze Hoffnung gesetzt hatte, war dem männlichen Geschlecht zugeneigt. Diese Erkenntnis setzt die ganze Geschichte in ein anderes Licht und am Ende wendet sich das Blatt, allerdings nicht zum Guten.

Der Titel „Mensch ohne Hund“ hat mich etwas verwirrt. Um Hunde geht es in diesem Buch nun wirklich nicht. Aber Barbarotti, zu Anfang mit seinen Zwiegesprächen zu Gott, noch etwas gewöhnungsbedürftig, hat eine gute Art an die Polizeiarbeit heranzugehen.
Die Geschichte an sich hat viel mit Sex und Crime zu tun und mit einer sehr undurchsichtigen Familie, die in diesem Buch im Mittelpunkt steht. Sehr ausführlich wird dann die ganze Familie durchleuchtet und es kommt so einiges Unschönes zu Tage.

Hakan Nesser ist es mal wieder gelungen eine sehr interessante Geschichte aufzuschreiben. Zwar musste ich mich an den neuen Inspektor erst gewöhnen, aber nach und nach konnte ich mich mit ihm anfreunden. Man hat viele Tage spannendes Lesevergnügen. Es wird wohl nicht das erste und letzte Fall für Gunnar Barbarotti gewesen sein.

Dieser erste Fall hat es bereits zu einer Verfilmung im Fernsehen geschafft und ich finde die Schauspieler sind gut gewählt und Barbarotti hat jetzt auch ein Gesicht bekommen.

Leseprobe Hakan Nesser Der Mensch ohne Hund

Hakan Nesser Die Wahrheit über Kim Novak..

Endlich ist es soweit und Hakan Nesser hat nach vielen Jahren des beharrlichen Schweigens – auch seiner eigenen Familie gegenüber, wie er im Buch berichtet – die Fortsetzung bzw. „Die Wahrheit über Kim Novak und den Mord an Berra Albertsson“ aufgeschrieben.

Was ich und wahrscheinlich viele Leser schon beim Erscheinen des Buches „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ vermuteten, wird nun bestätigt, es war und ist ein Tatsachenbericht. In diesem Buch hat der Autor einen realen Mordfall aus dem Jahre 1962 nacherzählt.

Hakan Nesser berichtet über die Interviews mit dem tatsächlichen Mörder und über seine eigenen Nachforschungen mit Hilfe auch von Briefen durch Angehörige der vier Hauptverdächtigen, die sich an ihn gewandt haben, als bekannt wird, dass er nun sein Schweigen brechen will und ein neues Buch darüber schreiben will, wer denn nun der Mörder von Berra Albertsson ist.

Ich kann ja nur für mich sprechen, aber ich habe auf den richtigen Täter getippt gehabt. Doch wie schon bei vielen seiner Bücher, schafft es Hakan Nesser auch am Schluss wieder, dass man Zweifel anmeldet und man doch wieder ein kleines „?“ vor Augen hat.

Für jeden der nicht weiter in Nebelschwaden bezüglich Kim Novak und Berra Albertsson waten will, ist dieses „Auflösungsbuch“ ein Muss.

Weitere Buchempfehlungen zu Hakan Nesser:

Die Perspektive des Gärtners
Kim Novak badete nie im See von Genezareth

hakan nesser Kim Novak badete nie im See Genezareth

Erst einmal vorweg zur Information: Mit Kim Novak an sich hat dieses Buch nichts zu tun. Es geht vielmehr um eine junge bezaubernde Frau, die der besagten Kim Novak sehr ähnlich sieht. Ihr Name ist Ewa.

Zurzeit hat es Erik nicht leicht, seine Mutter liegt mit einer Krebserkrankung im Krankenhaus und sein Vater hat durch die täglichen Besuche bei seiner Ehefrau auch wenig Zeit für ihn. Eriks Vater möchte seinen jüngsten Sohn auf andere Gedanken bringen und deshalb arrangiert er es, dass Erik mit seinem ebenfalls 14 Jahre alten Freund Edmund die schulfreie Zeit während des Sommers in einem Ferienhaus an einem idyllisch gelegenen See verbringen darf. Eriks großer Bruder Henry übernimmt die Aufsicht und so beginnen die sonnigen Ferien.  Die beiden Jungen sind sich eigentlich selbst überlassen, denn Henry beginnt eine leidenschaftliche Affäre mit der bezaubernden Ewa, die auch den beiden pubertierenden Jungs den Kopf verdreht. Die traumhaften Ferien enden abrupt als ein Mord geschieht. Das Opfer ist der berühmte Handballer Berra Alberttson, der sich dann als Verlobter von Ewa herausstellt. Die Ferienidylle zerbröckelt sehr schnell, denn auf der Liste der Verdächtigen stehen Erik, Edmund, Henry und Ewa…..

Als ich den Buchtitel „Kim Novak badete nie im See von Genezareth“ las, dachte ich erst es ist aus Versehen in die Krimiabteilung gerutscht und es handelt sich um eine Art Biographie über die früher bekannte Schauspielerin Kim Novak. Aber dem war nicht so. Aus einer zuerst nach Urlaubsidyll anmutenden Erzählung, entwickelt sich langsam eine sehr spannende Kriminalgeschichte, die mich bis zum Ende gefesselt hat. Nur leider lässt Hakan Nesser seine Leser irgendwie ein bisschen im Trüben fischen, was den Ausgang der Geschichte und den Mörder an sich betrifft. Es ist irgendwie ein open end….

Doch nichts desto trotz, dieses Buch muss man einfach lesen. Es beginnt seicht, aber dann wenn es um den Mord geht, kann man es nicht beiseitelegen. Außerdem hat diese tolle Geschichte es auch schon geschafft, wirklich gut verfilmt ins Fernsehen zu kommen.

Leseprobe Hakan Nesser Kim Novak badete nie im See Genezareth

Jeder der wissen will, wer nun wirklich der Mörder ist, der sollte unbedingt „Die Wahrheit über Kim Novak und den Mord an Berra Albertsson“ lesen.

Hakan Nesser Die Perspektive des Gärtners

Während einer Lesereise zu seinem Buch „Die Perspektive des Gärtners“ lernt der Schriftsteller Erik Steinbek die Künstlerin Winnie Marsson kennen und lieben. Sie werden ein Ehepaar und bekommen, obwohl Winnie keine Kinder mehr will, die Tochter Sara.
Vier Jahre später wird Sara vor den erschrockenen Augen ihre Vaters, der sich wie üblich wenn sie draußen spielt, im Haus am Fenster aufhält, entführt. Die Polizei tappt völlig im Dunkel und findet keine Spur zu dem Kind. Und es kommt auch nie eine Lösegeldforderung.
Eine Zeit zwischen Hoffen und Bangen beginnt und zerrt an der Ehe der Eltern. Winnie muß für einige Zeit in einer psychiatrischen Klinik aufgenommen werden und erholt sich nur langsam. Nach der Entlassung aus der Klinik zieht das Paar nach New York um Abstand zu gewinnen und auf andere Gedanken zu kommen.
Erik versucht den Schmerz zu verarbeiten in dem er ein neues Buch zu schreiben beginnt und Winnie fängt wieder an zu malen und sie zeichnet ein Bild von der Entführungssituation ihrer Tochter, das Erik erschaudern lässt. Sie ist weiterhin auf Psychopharmaka angewiesen, wendet sich an eine Psychologin, die einen gewissen Hang zum Übersinnlichen hat.
Erik ahnt davon nichts und eines Tages verschwindet auch Winnie und hinterlässt ihm nur einen Zettel mit der Nachricht: Ich gehe jetzt, es geht um Sara…
Erik begibt sich mit einem Freund, der als Privatdetektiv arbeitet, auf die Suche und findet heraus, dass seine Frau Winnie eigentlich Ursula heißt und es in ihrer Vergangenheit Dinge gab, vor denen sie jetzt wahrscheinlich wieder auf der Flucht ist…….

Wo findet Hakan Nesser nur immer den Stoff für seine Bücher? Die Art und Weise wie er wieder einmal den Leser ganz langsam durch die verschiedenen Ebenen seiner Geschichte führt, ist bemerkenswert. Die Story beginnt ganz seicht und dann kommt der Paukenschlag…
Dietmar Bär liest die Geschichte in verschiedenen Tonlagen und variiert seine Stimme so, dass man von den Personen und Geschehnissen direkt ein Bild vor Augen bekommt.
Das Hörbuch ist an keiner Stelle langweilig und ich habe es gleich ganz angehört, da ich die Spannung nicht aushalten konnte, wie es weitergeht. Hoffentlich schreibt Hakan Nesser noch viele weitere solch spannende Bücher.

Hörprobe Die Perspektive des Gärtners

Weitere empfehlenswerte Bücher von Hakan Nesser, z.B. die Geschichten über Kommissar Barbarotti:
Mensch ohne Hund
Eine ganz andere Geschichte

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Erst passiert ein Autounfall und die Sache erscheint klar: Alkohol am Steuer. Doch die Angehörigen schwören: Sie trank keinen Alkohol.

Kurze Zeit später wird die Teilnehmerin einer Reality-Show tot in einer Mülltonne aufgefunden. Schon wegen der täglichen Liveberichterstattung im Fernsehen und der vielen Teilnehmer und Fans der Reality-Show steht der kleine schwedische Ort Tanum Kopf.

Patrick Hedström wird auf die Fälle angesetzt und bald steht für ihn fest, der Autounfall war in Wirklichkeit Mord. Er gerät völlig unter Druck, da sein Chef und auch die Öffentlichkeit schnelle Ermittlungsergebnisse wegen dem Tod an der Teilnehmerin der Show von ihm fordern.

Auch scheinen die beiden Fälle erst nicht zusammen zu gehören. Aber bei näherer Betrachtung der Beweismittel findet sich bei beiden Opfern eine Seite aus einem alten Märchenbuch. Was wie ein Zufallsfund aussieht, entpuppt sich als wichtiges Indiz und es kommen  noch einige ungeklärte Todesfälle in den unterschiedlichen Gegenden in Schweden zu Tage.

Wegen der vielen Arbeit bekommt Patrick Hedström Unterstützung in Form einer neuen Kollegin, die auch gleich an ihrem ersten Arbeitstag voll in die Ermittlungsarbeit integriert wird, aber eine richtige Hilfe ist sie für ihn nicht…

Erica Falck hat andere Sorgen. Sie muß ohne Patricks Hilfe die die geplante Hochzeit organisieren. Auch kann sie  von Seiten ihrer Schwester Anna kaum auf Unterstützung hoffen, den die ist mit ihren eigenen Problemen beschäftigt. Während Erica sich so gut es geht zwischen der Versorgung ihrer kleinen Tochter und der ganzen Hochzeitsplanung hin und her bewegt, bekommt unerwartete Hilfe. Eines Tages steht ihre Schwiegermutter vor der Tür und das große Chaos beginnt…

Die Totgesagten”  aus der Feder von Camilla Läckberg ist Krimikost vom Feinsten.  Auch in Sachen Erica und Patrick wird der Leser mit neuen und interessanten Neuigkeiten gefüttert. Einmal mehr ist man als Leser während der Ermittlungen gespannt wie der Fall gelöst wird. Das Ende des Buches wird der Leser mit der Hoffnung auf eine Fortführung der Krimireihe belohnt, denn Erica Falck entdeckt die alten Tagebücher ihrer Mutter und während des Lesens darin stößt  sie auf die spannende Vergangenheit ihrer Mutter, über die sie bis dato nichts wusste.

Leseprobe Camilla Läckberg, Die Totgesagten

Empfehlenswerte Bücher von Camilla Läckberg
1. Die Eisprinzessin schläft
2. Der Prediger von Fjällbacka
3. Die Töchter der Kälte

Camilla Läckberg Die Töchter der Kälte

Nach der Geburt ihrer kleinen Tochter fühlt sich Erica Falck völlig überfordert und kommt mit der Rolle als Mutter nur schwer zurecht. Ihre Freundin Charlotte, selbst Mutter zweier Kinder, hilft ihr wo sie nur kann. Bis eines Tages ihre Tochter Sara nicht vom Spielen nach Hause kommt.
Das kleine siebenjährige Mädchen wird tot von einem Fischer aus dem Meer geborgen. Zuerst sieht alles nach einem tragischen Unfall aus. Während der Obduktion wird schnell deutlich, es handelt sich um Mord. Die kleine Sara ist nicht im Meer ertrunken sondern in Süßwasser…..

Erica ist entsetzt über diese Nachricht und  steht nun ihrerseits, so gut sie kann,  ihrer Freundin zur Seite.
Auch Patrick Hedström fällt es nicht leicht in diesem Fall zu ermitteln, da er ja selbst gerade vor kurzem Vater geworden ist.
Bei den Nachforschungen muss er sich auch mit der Familie des toten Kindes beschäftigen.
Er bewegt sich in düsteren Kreisen. Seine Kollegen und er kommen Pädophilen auf die Spur und einige Ehemänner werden der Untreue überführt.
Auch in der direkten Nachbarschaft der Familie des getöteten Kindes gibt es einige verdächtige Personen, die genauer unter die Lupe genommen werden müssen. Also man darf gespannt sein, ob und wie Patrick und seine Kollegen endlich den Tod des Mädchens aufklären.

Parallel zur Geschichte von Sara wird die Geschichte von Agnes erzählt, deren Schicksal im Jahr 1923 beginnt und bis in die Gegenwart reicht. Sie stammt aus einem behüteten Zuhause und endet in völliger Armut.
Es dauert einige Zeit bis sich die Puzzleteile der einen Geschichte mit der anderen verbinden, aber ganz langsam wird ein Gesamtbild daraus. Es stört auch nicht, dass im Buch immer mal wieder in die Vergangenheit gesprungen wird. Der rote Faden bleibt immer sichtbar und der Autorin ist wieder einmal ein spannendes Buch mit “Die Töchter der Kälte” gelungen.
Wie sich die Geschichte um Erica Falck und Patrick Hedström weiterentwickelt, kann man im nächsten Teil nachlesen mit dem Titel „Die Totgesagten“.

Weitere Bücher von Camilla Läckberg:
1. Die Eisprinzessin schläft
2. Der Prediger von Fjällbacka

TKKG: Das Geheimnis der Moorleiche

4 März 2011 · Allgemein · 0 Kommentare

TKKG 172 Das Geheimnis der Moorleiche

Tim, Karl, Klößchen und Gaby verbringen einen schönen sonnigen Sommernachmittag an dem kleinen, im Ort nahezu unbekannten See am alten Torfmoor. Auch Gabys Hund Oskar ist natürlich wieder mit von der Partie. Allerdings verhält sich der Hund dieses Mal reichlich seltsam. Er sondert sich von den vier Freunden ab und begibt sich hinein in das morastige Dickicht des alten Moores. Als Gaby sein Verschwinden bemerkt sind die vier Freunde in heller Aufregung und beginnen, die sumpfige Moorlandschaft nach dem Tier zu durchkämmen. Als sie ihn endlich gefunden haben bemerken Sie schon von Weitem, dass Oskar an einer Stelle des Moores offenbar nach etwas gräbt. Kurze Zeit später sehen sie einen jungen Mann von der Stelle davon eilen, der sich auch nach einem gekonnten Sprint von Tim von diesem nicht mehr einholen lässt. Nun wollen die vier es genauer wissen und sehen nach, wonach Oskar die ganze Zeit immer weiter gebuddelt hat. Und es verschlägt ihnen die Sprache. Oskar hat Knochen entdeckt, menschliche Knochen – die Knochen einer Moorleiche.

Unverzüglich ruft Gaby ihren Vater Kommissar Glockner herbei, der das Gebiet sofort weiträumig absperren lässt. Für ihn und auch für die vier Freunde von TKKG stellt sich nun eine entscheidende Frage, welche ihnen nur ein Gerichtsmediziner beantworten kann. Handelt es sich bei der Leiche um einen 3000 Jahre alten Germanen oder wurde vor weit weniger Zeit ein Verbrechen verübt, das nun aufgeklärt werden muss? Als plötzlich ein total aufgedrehter Achäologie im Polizeirevier auftaucht und die Leiche dringend in Augenschein nehmen will glauben alle tatsächlich an einen Germanenfund. Doch das Gutachten der Gerichtsmediziner spricht eine andere Sprache. Der Tote hat noch nicht einmal zwanzig Jahre im Moor gelegen. Wer war er und könnte der junge Mann, der vor TKKG im Moor geflohen ist, etwa der damalige Mörder des Mannes sein? Fragen über Fragen, die es für die vier Detektive ohne Frage wieder zu lösen gilt…

Mal wieder ein spannender Fall, den die im Januar 2011 erschienene 172ste Folge „Das Geheimnis der Moorleiche“ von TKKG dem Hörer serviert. Was allerdings immer wieder auffällt, ist, dass die Figuren der Serie, egal, wie bösartig sie auch sind, gänzlich ohne Kraftausdrücke auskommen. Man merkt also, dass sich das von Autor Stefan Wolf anvisierte Zielpublikum von Tim, Karl, Klößchen und Gaby noch immer vorwiegend aus jüngenen Hörern zusammensetzt, welche solch eine Sprache zwar mittlerweile auch täglich in Schule, Fernsehen und vielleicht sogar im Elternhaus zu hören bekommen, aber eben nicht in dieser Hörspielserie. In dieser Hinsicht, genauso wie in dem Bild, was von jungen Mädchen wie Gaby vermittelt wird, die bei allem ihren Vater um Erlaubnis fragen muss, während dies bei den Jungen noch nicht einmal erwähnt wird, ist die Serie aus meiner Sicht immer noch arg konservativ und bewusst sehr brav geprägt.

Andererseits sind die Werte, die die Sprache vermittelt und die Methoden beziehungsweise Vorgehensweisen, mit denen die Fälle gelöst werden, durchaus annehmbar und – zumindest was das Vermeiden von Schimpfworten angeht – im Grunde genommen auch wünschenswert. Nur in punkto Geschlechterstereotype sind die Charakterdarstellungen eben nicht jedermans, und vor allem nicht jederfraus Sache. Die Handlung selbst entwickelt vom Beginn bis zur Mitte hin einen sehr dichten und mitreißenden Spannungsbogen, der zum Ende hin jedoch leider ein wenig abfällt. Insgesamt ist die Folge jedoch in jedem Falle hörenswert, schon alleine bedingt durch die reichlich Komik beinhaltenden Kommentare von Klößchen während der kompletten Handlung. Fans der Serie werden die Suche nach dem Moorleichenmörder mit viel Spannung verfolgen.

Hörprobe TKKG 172 Das Geheimnis der Moorleiche

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