Cover Quizshow

Wer einmal wissen möchte wie es hinter den Kulissen einer Quizshow vorgeht, ist mit diesem kleinen, aber feinen Hörbuch “Tod in der Quizshow” bestens beraten. Ich bin durch Zufall darauf gestoßen und da Peter Jordan als Sprecher immer eine gute Wahl ist, habe ich es mir auch gleich angehört und es hat mir sehr gut gefallen. Ein Krimi im eigentlichen Sinne ist es nicht, aber eine gute Satire.

Ein bisschen war zum Inhalt: Ein Drehbuchautor durchläuft alle Stationen der Vorentscheidung um an der eigentlichen Quizsendung teilzunehmen. Da Sparmaßnahmen auch vor Fernsehproduktionen nicht halt machen, wird die ganze Sendung ohne Publikum aufgezeichnet und erst später dazu geschnitten. Auch werden die ganzen Probeläufe ohne den prominenten Quizmaster durchgeführt und alle die die Vorauswahl nicht schaffen, bekommen ihn nicht zu Gesicht.

Der Drehbuchautor wird etwas schief von den anderen Kandidaten beäugt und einige meinen, er habe einen Sonderbonus, da er auch für das Fernsehen arbeitet. Dem ist aber nicht so und er schafft es auch auf den ersehnten Platz direkt beim Quizmaster, da er alle ihm in der Vorauswahl gestellten Fragen richtig beantwortet hat. Was aber niemand weis,  er hat diesen Auftritt gut vorbereitet und sich eine Spielzeugpistole eingesteckt,  da  er einen Plan verfolgt,  um sich an den Machern dieser Show zu rächen. Denn vor kurzem lief sein aktuelles Fernsehspiel genau parallel zu einem Prominentenspezial der Sendung “Wer schafft die Million” und die Einschaltquoten für ihn lagen natürlich im Keller.

Als der Quizmaster ihm die Frage für 150.000 EUR stellt, antwortet er nicht, sondern zieht die Spielzeugpistole  und schießt. Der Quizmaster fasst sich an Herz und kippt nach vorn und ist auf der Stelle tot.

Der Studiochef  ist entsetzt und spricht von Mord. Doch wie kann das sein, denn der Drehbuchautor hatte nur eine Pistole aus Plastik. Und auf die Frage warum er das getan habe, antwortet er nur: Publicity…

Hörprobe: Tod in der Quizshow

Feuernacht

Ein verehrendes Feuer wütet in einem erst kürzlich eröffneten Behindertenheim. Es kommt zu Toten und Verletzten und ein Täter ist auch schnell gefunden und zu einer  Strafe verurteilt worden. Sein Name ist Jakob und und er leidet am Down-Syndrom und kommt deshalb in eine Anstalt für psychisch Kranke.

Ein Mitinsasse ist von Jakobs Unschuld überzeugt und bittet Dora darum, den Fall wieder aufzurollen. Erst zögerlich und mit großer Skepsis übernimmt sie den Fall und kommt schnell zu dem Schluss, dass doch einiges schief gelaufen ist in diesem Fall Der Pflichtverteidiger von Jakob hat sich während des Prozesses nicht gerade mit Ruhm bekleckert und das Gericht hat nur die Fingerabdrücke von Jakob auf dem Benzinkanister gesehen und ihn deswegen gleich wegen Brandstiftung verurteilt.

Als Dora sich weiter mit dem Fall beschäftigt kommen auch andere merkwürdige Dinge zum Vorschein, so scheint das Heim bei der Einweihung noch gar nicht richtig funktionsfähig gewesen zu sein, denn die eingebaute Sprinkleranlage war zwar eingebaut, aber noch nicht angeschlossen und so konnte sich der Brand recht schnell ausbreiten.

Auch andere Dinge scheinen in diesem Heim unter den Teppich gekehrt worden sein, denn Dora findet heraus, das eine der Toten eine schwerstbehinderte junge Frau, die nicht in der Lage war sich eigenständig zu bewegen und außerdem nicht sprechen konnte, schwanger war. Dies spricht alles für eine Vergewaltigung. Sollte diese Tat durch das Feuer vertuscht werden? Wer war der Vater? Denn Jakob war es nicht, was der DNA-Test eindeutig beweist.

Mittlerweile wohnt Dora  mit ihrem deutschen Freund Matthias in ihrem Haus zusammen und durch den Bankencrash in Island ist dieser arbeitslos und kann so Dora bei den Ermittlungen helfen. Auch Doras Eltern haben durch den Bankencrash viel Geld verloren und wohnen nun vorübergehend bei ihr in der Garage, was für alle Beteiligten nicht ganz einfach ist.

In ganz kurzer Zeit habe ich „Feuernacht“ gelesen und das Buch war genauso spannend wie alle bisherigen Krimis die ich von Yrsa Sirgurdardottir gelesen habe. Auch wird dem Leser wieder etwas Einblick in das Privatleben der Hauptakteurin geboten, was sich wieder sehr gut in die ganze Handlung einpasst. Auch die Portion Mystik oder Eigenwilligkeit der Isländer kommt in der Handlung vor und ist etwas, das die besondere Art der Erzählweise der Autorin ausmacht.

Weitere empfehlenswerte Bücher von der Autorin:

Die Eisblaue Spur

Das glühende Grab

grand c

Der zweite Fall für den Dorfpolizisten Bruno aus St. Denis. Der beschauliche Ort wird von einem lauten Feueralarm erschüttert. Bruno setzt sich sofort in Bewegung und fährt zum Brandort. Parallel mit der Feuerwehr trifft er am brennenden Feld ein auf dem auch ein Schuppen lichterloh in Flammen steht.

Als Bruno und einer der Feuerwehrmänner sich dem Schuppen nähern kommt es zu einer Explosion und sie können sich noch in letzter Sekunde in Sicherheit bringen. Sie kommen mit leichten Blessuren davon.

Als der Brand gelöscht ist, fangen die Merkwürdigkeiten an. Der Schuppen ist nirgends verzeichnet und es gibt auch keine offizielle Baugenehmigung für ihn. Auf dem Feld existiert eine Wasserleitung, von der auch niemand etwas wusste. Zu guter Letzt stellt sich heraus, dass das Verteidigungsministerium dieses Feld benutzt um Versuche an gentechnisch veränderten Pflanzen zu machen. Der karge Boden der Gegend soll sich dazu besonders gut eignen. Die Testergebnisse der Studien befanden sich in dem abgebrannten Schuppen und sind nun allesamt vernichtet.

Gibt es in St. Denis militante Ökos?

Jedem Weinkenner wird wahrscheinlich beim Anhören des Buches der Atem stocken, eine Flasche Chateau petrus von 1982 geht zu Bruch und es dreht sich in diesem Krimi auch vornehmlich um Wein und einen amerikanischen Weinmulti, der sich in St. Denis niederlassen will.

In einem anderen Teil der Geschichte muss sich Bruno mit einer Leiche in einem Weinfass, einer davor und einem toten Hund befassen.

Wieder kommen Essen und Trinken in diesem Krimi eigentlich an erster Stelle und die Krimihandlung verschwindet ein wenig dazwischen. Diesmal lernt man die Bewohner von St. Denis besser kennen und auch das Liebesleben von Bruno hat einen Stellenwert in der Handlung.

Dem Autor Martin Walker ist nach „Bruno, Chef de police“ mit „Grand Cru“ eine wirklich sehr hörenswerte  Fortsetzung gelungen. Wie auch den ersten Teil wird das Hörbuch wieder von Johannes Steck mit viel Einfühlvermögen vorgelesen. Und jder Hörer sollte  nicht vergessen, immer gutes Essen und Trinken in der Nähe zu haben.

Leseprobe Grand Cru

Drei Fragezeichen Biss der Bestie

Wo wir gerade bei den Sprecherqualitäten von Oliver Rohrbeck sind. Die kommen natürlich auch bei den Drei Fragezeichen immer wieder zum Tragen. So zum Beispiel auch bei der Folge 146, betitelt mit „Der Biss der Bestie“. Auf dem Cover der CD ist das Skelett eines urzeitlichen Säbelzahntigers abgebildet, und tatsächlich spielt sich ein Großteil der Handlung im Naturkundemuseum von Rocky Beach ab, wo ein solches Skelett angeblich den Leiter des Museums attackiert haben soll.

Im ersten Moment musste ich an Olivers Rohrbecks zweite Sprecherrolle Ben Stiller denken, dem im Film „Nachts im Museum“ ja auch allerlei Unglaubliches mit dem dortigen Dinosaurierskelett passiert. Netter Zufall, oder aber vielleicht sogar gewollt? Man weiß es nicht. Im Drei Fragezeichen Hörspiel übernehmen die drei Detektive neben der Suche nach dem eigentlichen Grund für die Verletzungen von Museumsleiter Dr. Wadleigh dieses Mal zusätzlich eine weitere, beinahe ebenso schwere Aufgabe: Sie passen auf die beiden Enkel Wadleighs auf, da deren Eltern beide geschäftlich unterwegs sind und der Großvater ja nun leider im Krankenhaus liegt. Peter macht sich dabei besonders gut als Babysitter, wenn auch mit anfänglichen kuriosen Schwierigkeiten (Er versucht den Kindern vermeintliche Cornflakes als nachmittägliche Mahlzeit anzudrehen, die sich kurze Zeit später als Hundefutter entpuppen.)

Als Peter einige Zeit später den übermütigen Hund der beiden Kinder unweit des urzeitlichen Skelettes einfangen will fällt ihm ein merkwürdiger Hebel an dessen Fuß auf, der nach dem Betätigen den Weg zu einem Kellergewölbe freigibt. Als der zweite Detektiv nachsehen will, was sich dort verbirgt wird er bereits von dem doch als ausgestorben geltenden Urzeittier angegriffen. Ihm gelingt es gerade noch so, mitsamt dem Hund aus dem Ausstellungsraum zu entkommen. Haben die drei Detektive es tatsächlich mit einem wieder erwachten Urzeitmonster zu tun oder steckt hinter der Fassade des Säbelzahntigerskelettes noch etwas ganz anderes? Eine spannende Folge, die einige überraschende Wendungen enthält und an manchen Stellen ebenso zum Gruseln wie zu Lachen ist. Prädikat: Absolut empfehlenswert!

Hörprobe Der Biss der Bestie

die schafgäng

Fünf Rasseschafe grasen friedlich auf einer Weide als plötzlich ein silbernes Ding vom Himmel fällt und Sally, so der Name des einen Schafes, direkt am Kopf trifft. Sie hat eine kleine Schramme davongetragen und ist etwas umnebelt von dem Schlag. Die restlichen Schafe versammeln sich um sie und als sie schließlich wieder zu sich kommt, faselt sie etwas von einer Prophezeiung des Lord Ariel und einem Meteoriten. Die restlichen Schafe können ihr nicht ganz folgen und sie führen das Gestammel auf den Schlag zurück. Doch Sally lässt sich nicht beirren und erklärt allen, dass sie das silberne Ding für ein Zeichen von Lord Ariel hält und sie meint er rufe, damit sie eine bestimmte Aufgabe erfüllen sollen.  Will, eines der anderen Schafe kann lesen, da er in der Küche des Farmhauses aufgewachsen ist, und liest die Aufschrift auf dem silbernen Etwas: Hammelnet.com und er hält es für ein Mobiltelefon.

Doch Sally lässt sich nicht davon abbringen und überredet  die anderen dem Lockruf Lord Ariels zu folgen und sich Richtung Norden aufzumachen, wo sie ihn vermutet. So machen sich die fünf Schafe auf den Weg und landen dann kurzerhand in einem Laster der sie nach London bringt, wo das eigentliche Abenteuer beginnt.

Was die Schafe nicht wissen ist, dass das silberne Mobiltelefon einem Ballonfahrer mit Namen Neil gehört. Neil befindet sich in schlechter Gesellschaft und hat sich von seinem Kumpel dazu verleiten lassen, die Daten einer großen Bank zu hacken und Geld von vielen Konten gestohlen. Genau diese Daten befinden sich auf dem Handy, welche sich nun im Besitz von Sally dem Rasseschaf befinden.  Neil hatte das Handy einfach aus dem Ballonkorb geworfen, da sein Kumpel meinte, er müsse diese brisanten Daten verschwinden lassen.  Dieser hatte allerdings eine andere Art der Beseitigung gemeint und nun sind sie auf der Suche nach dem besagten Handy und treffen bei der Suche auf einige Schafe und im Maul eines Schafes blinkt etwas Silbernes.   Als sie realisieren was sie gesehen haben, sind die Schafe schon im Laster verschwunden und es beginnt eine lustige, aber auch durchaus spannende Verfolgungsjagd durch London…

Ich habe mich diesmal von Cover leiten lassen und bin nicht enttäuscht worden. Auch wenn dies ein Krimi für Kids ab 10 Jahren ist, macht er sehr viel Spaß beim Hören, was allerdings sicherlich auch mit dem Vorleser,  Oliver Rohrbeck, zu tun hat. Er ist bekannt von den drei Fragezeichen und als Synchronsprecher z.B. von Ben Stiller. Er schafft es mit seiner Stimme, die Schafe lebendig werden zu lassen und ihnen Charakter zu  geben. Stellenweise ist der Krimi „Die Schafgäääng. Im Auftrag des Widders“ sehr lustig, aber auch wiederum sehr spannend und das nicht nur für Kinder. Ich könnte mir gut die Schafgäng als Zeichentrickverfilmung vorstellen und werde jetzt immer ein Auge darauf haben, ob es weitere Folgen dieses Hörbuchs gibt.

AdlerOlsenSchaendungPPCover_VS.indd

Der zweite Fall für Carl Morck und das Sonderdezernat Q. Zum Leitwesen von Karl Morck haben sie  Verstärkung bekommen in Form von einer immer in schwarz gekleideten und sehr aufmüpfigen Sekretärin mit Namen Rose. Assard hat sich gleich mit ihr arrangiert und Karl’s Chef duldet keine Widerrede diesbezüglich.

Der neue Fall hat es in sich. Es geht um eine Clique, die schon als Jugendliche während ihrer Internatszeit Freude daran gefunden hat, Menschen brutal zusammen zu schlagen.  Sie setzten nach den Taten ihre Opfer weiterhin unter Druck, damit diese schwiegen. Falls dies einmal nicht der Fall sein sollte, verschwanden die Opfer auf nimmer Wiedersehen. Zwei der Opfer  waren noch Kinder, die die brutalen Übergriffe nicht überlebt haben.  Doch es gibt einen geständigen Täter, der auch deswegen verurteilt wurde. Wie genau diese Akte auf den Schreibtisch von Carl Morck landet, ist lange Zeit undurchsichtig, aber es scheinen nicht alle Fakten berücksichtigt worden zu sein und das Team fängt an zu ermitteln.

Mittlerweile sind die brutalen Cliquenmitglieder erwachsen und gut betucht und scheinen ihrem Hobby immer noch nachzugehen und veranstalten auch  gerne Treibjagden. Sie wiegen sich in Sicherheit, aber sie einen schweren Fehler begangen und es gibt jemanden der ihnen gefährlich werden kann. Diese Person versuchen sie zu finden um sie zu eliminieren.

Aber Carl Morck ist ihnen schon auf den Fersen und kommt ihnen immer dichter, aber immer wenn er meint, etwas Handfestes als Beweis zu haben, wird er von unsichtbarer Hand gestoppt, gibt es irgendwo ein Leck? Am Ende kommt es zu einer sehr brenzligen Situation und es gibt Tote….

Der 1. Fall „Erbarmen“ war ja schon spannend, aber Jussi Adler-Olsen ist mit „Schändung“ ein Krimi gelungen, bei der die Spannung noch gesteigert wurde.   Auch ist das Buch diesmal in einer anderen Art geschrieben, was mir sehr gut gefallen hat. Das Thema des Buches ist sehr nervenaufreibend und nichts für Leser der etwas leichteren Kost. Das „Dreamteam“ des Sonderdezernats Q hat durch die neue Sekretärin Rose noch eine spezielle Figur hinzubekommen und auch das hat mir gut gefallen, da es bei dem harten Hauptthema so auch ab und zu etwas zum Schmunzeln gab.

Schweinehunde von Lotte und Soren Hammer

Konrad Simonson und sein Team von der dänischen Mordkommission  haben es mit einem sehr schwierigen und aufsehenerregenden  Fall zu tun.

Sie müssen einen Mordfall mit fünf Leichen klären.  Diese fünf männlichen Leichen wurden von zwei Schülern  in einer Schulturnhall erhängt aufgefunden.  Alle Leichen waren nackt und  es wurde viel Aufwand betrieben um ihnen ihre Identität zu nehmen: Allen fehlten die Hände, die Geschlechtsteile wurden  entfernt und ihre Gesichter waren nicht mehr vorhanden. Der hinzugezogene Pathologe meinte, hier sei eine sehr scharfe Säge benutzt worden.

Aufwendige Zeugenbefragungen an der Schule beginnen und dabei stellt sich heraus, dass der Schulhausmeister verschwunden ist.

Es wird mit Hochdruck ermittelt und es bleibt nicht aus, dass  so ein brisanter Fall auch die Medien interessiert. Ehe sich die Mordkommission versieht, erscheinen Bilder der brutal zugerichteten Toten in einer der Tageszeitungen. Ganz Dänemark  steht unter Schock und kurze Zeit später geht noch eine Schockwelle durch das Land, als bekannt wird, dass alle fünf Opfer pädophil waren.

Die Ermittlungen gehen voran und eine Spur führt  zu einer Therapiegruppe,  der auch der  verschwundene Schulhausmeister angehört. Alle Teilnehmer dieser Gruppe wurden in ihrer Kindheit sexuell missbraucht. Hat die Polizei es mit einem Racheacht dieser Gruppe zu tun?

Konrad Simonson bekommt während der Ermittlungen anonyme Post und darin sind aktuelle Fotos seiner Tochter zu sehen. Will man ihn einschüchtern oder ist der doch auf eine heiße Spur gestoßen?

Puh, das Thema ist schon  krass. Der Titel “Schweinehunde“ ist gut gewählt und der Anfang des Hörbuches ziemlich schockierend, aber dann ziehen sich die ganzen Recherchen für meinen Geschmack etwas zu lang hin und man hätte diesen Krimi vielleicht etwas interessanter und kompakter erzählen können. Als Vorlage für eine Verfilmung wäre er sicherlich geeignet.  Das Autorenpaar streift auch nur in Ansätzen die vielen schrecklichen Geschichten der Missbrauchten und man kann dies Hörbuch durchaus bis zum Ende anhören ohne Angst zu haben, was noch alles für hässliche Dinge ans Tageslicht kommen.

Also mein Fazit ist, durchaus hörenswert, aber etwas zu lang für meinen Geschmack.

Hörprobe Schweinehunde

Cover Kälteschlaf

Kommissar Erlendur und sein Team werden zu einem Selbstmord einer Frau gerufen, die sich erhängt hat. Alle Untersuchungen bescheinigen, dass Maria, so der Name der Toten,  Selbstmord begangen hat. Doch Erlendur lässt die Sache keine Ruhe und er stochert ein bisschen herum und er bekommt von einer guten Freundin der Toten ein Tonband, worauf Maria an einer Seance teilnimmt und Kontakt zum Jenseits sucht.

Mit diesem Thema hatte sich der bodenständige Erlendur noch nie beschäftigt und es ist ihm etwas unwohl dabei. Er versucht daher noch einige Informationen vom Ehemann der Toten zu erhalten und erfährt von diesem, dass Maria und ihre Mutter bis zu deren Tod vor einiger Zeit ein sehr inniges Verhältnis hatten. Kurz vor dem Tod von Marias Mutter haben die beiden eine Art Pakt geschlossen und Marias Mutter wollte ihr aus dem Jenseits ein Zeichen  zukommen lassen. Als einige Zeit später ein besonderes Buch, was die beiden viel gelesen hatten, auf dem Boden vor dem Bücherregal lag, hatte Maria dies als das besagte Zeichen gehalten und daraufhin noch einmal Kontakt zu einem Medium aufgenommen.

Erlendur ist nach dem Gespräch noch verwirrter und sein Gefühl sagt ihm, irgendetwas stimmt hier nicht. Er nimmt den Ehemann unter die Lupe und erfährt, dass dieser zu seinen Zeiten als Student der Medizin an Experimenten teilgenommen hat. In diesen Experimenten ging es darum, was passiert mit einem Menschen, wenn er für kurze Zeit tot ist und dann wiederbelegt wird…

Wie aus den Vorgängerbüchern mit Erlendur ist ja bekannt, dass wenn dieser einmal eine Spur aufgenommen hat, er sich nicht beirren lässt und solange weiter bohrt, bis er die Lösung des Rätsel hat.

Beim Anhören des Krimis hat mich das Thema ein bisschen an den Film Flatliners mit einer ganz jungen Julia Roberts und Kiefer Sutherland erinnert, in dem es auch um Experimente mit dem Tod ging. Aber dieses Hörbuch ist doch anders und Arnaldur Indridason  hat in „Kälteschlaf“ wieder ein Thema spannend umgesetzt und durch die besondere Art des Vorlesens von Walter Kreye (einer meiner Lieblingsschauspieler im deutschen Fernsehen) ist es einmal mehr ein sehr empfehlenswertes Hörbuch.

Hörprobe Kälteschlaf

Ebenfalls empfehlenswert vom gleichen Autor

Tödliche Intrige

VOX Real Crime Edition

Wenn der Leiter einer Mordkommission davon berichtet, wie er sich mit seinen Kollegen auf die Suche nach einem Mann begeben habe, der eine Erstklässlerin brutal bis zur Bewusstlosigkeit gewürgt und anschließend vergewaltigt hat, so ist das bereits eine Schilderung, bei der man als zartbesaiteter Mensch bereits immer wieder darüber nachdenkt, das Buch weit von sich zu werfen oder aber das Hörbuch schleunigst aus dem Rekorder zu entfernen. Wenn ein Profiler einem dann jedoch erzählt, wie der Mörder einer zum Torso verstümmelten Frauenleiche in einem stundenlangen Verhör ermittelt wurde und dann auch noch dessen Tathergang genau beschrieben wird, dann bekommt man als normaler unbescholtener Bürger tatsächlich Anflüge von Brechreiz in seinem Inneren.

Umso mehr kann man Menschen, die sich tagtäglich mit den abscheulichsten Formen von Verbrechen und der Suche nach den Tätern auseinandersetzen, nur bewundern. Dazu gehört wahrlich an jedem Arbeitstag ein gehöriges Maß an Selbstüberwindung sowie ungeheure Disziplin sich selbst und anderen gegenüber. Als Freund fiktionaler Kriminalromane bekommt man beim Lesen beziehungsweise Hören der Genannten und von weiteren realen Schilderungen von Mordkommissionsleiter Richard Thiess in seinem bei dtv und audio media erschienenen Buch „Mordkommission: Wenn das Grauen zum Alltag wird“ und bei Profiler Axel Petermanns Schilderungen in „Auf der Spur des Bösen“ – erschienen bei Ullstein und audio media – mehr, als nur eine Gänsehaut.

Man fragt sich, was im Kopf der Täter vorgehen mag, das sie dazu befähigt, solcherlei Taten überhaupt zu begehen. Wut, Eifersucht, plötzliches Hochkochen verdrängter Kindheitserlebnisse oder auch schlicht und einfach Habgier sowie Allmachtsphantasien. Die Ursachen sind ebenso vielfältig wie die grausigen Taten selbst. Wenn man als Leser oder Hörer starke Nerven hat, so sollte man sich diese Schilderungen realer Begebenheiten als Kontrast zur bloßen oft geschönten und mit falschen Bildern geschmückten Fiktion ruhig zu Gemüte führen.

Ganz Hartgesottenen sei in diesem Zusammenhang auch die VOX True Crime Edition- erschienen bei audio media – empfohlen, die zehn von verschiedenen Starhörbuchsprechern eingelesene vorab in Buchform erschienene berufliche Schilderungen verschiedener Kriminaler enthält. Dazu klar noch einmal die Warnung vorab: Wer schon bei fiktiven Kriminalfällen manchmal vor Grauen das Buch zuklappt oder auch den Fernseher ausschaltet, der sollte beim Lesen oder Hören dieser Schilderungen besser nicht allein sein. Die Realität kann nämlich wahrlich in der Tat manchmal schlimmer sein, als jeder Horrorfilm.

Hoerprobe Auf der Spur des Boesen

Leseprobe Mordkommission – Wenn das Grauen zum Alltag wird

cover curt cobain

Zuerst einmal ich bin kein Grunge-Fan, aber Nevermind von Nirvana ist mir durchaus ein Begriff und ab und zu höre ich auch mal solche Musik.

In diesem Buch begeben sich die beiden Autoren, die sich bestens in der Musikszene auskennen, auf Spurensuche in der Heimat von Kurt Cobain und stellen vielen Bekannten und Verwandten Fragen wegen der immer wieder aufkommenden Frage, war es nun Selbstmord oder doch raffinierter Mord.

Es stellt sich während der Recherchen heraus, dass die örtliche Polizei trotz Vorlage schlüssiger Beweise nicht weiter ermittelt. Der Tod von Kurt Cobain wird als Selbstmord eines prominenten Junkies angesehen und deswegen wurde auch nicht weiter nachgeforscht.

Der Drogenkonsum in der Familie Cobain/Love ist unbestritten und auch durch mehrfache Versuche die Sucht durch Entziehungskuren zu bekämpfen, belegt, doch es bleiben Zweifel und Verdachtsmomente.

Kurt Cobain verschwindet aus seiner letzten Entziehungsklinik und Courtny Love engagiert den Privatdetektiv Grant, der ihn suchen soll.  Ihm gelingt es aber nicht den Gesuchten zu finden.

Aber auch Grant stößt während seiner Ermittlungen auf Widersprüche und Merkwürdigkeiten auf Seiten seiner Auftraggeberin und auch er äußert den Verdacht es handelt sich um Mord. Und er glaubt auch, dass seine Auftraggeberin etwas damit zu tun hat. Er versucht mit Hilfe der Rechtsanwältin der Familie, die sehr viel Einblick ins Privatleben des Paares hat und auch nicht an Selbstmord glaubt, der Sache auf den Grund zu gehen. Aber immer wenn er eine heiße Spur verfolgt, ist sie auf wundersame Weise durch irgendwelche Erklärungen oder Handlungen  von Courtny wieder kalt. Außerdem soll es in der Ehe gekriselt haben und es sollen Scheidungsgerüchte aufgekommen sein.

Am Ende meldet sich tatsächlich jemand, der sich damit brüstet, er habe Kurt Cobain getötet…

Doch weiter will ich hier nicht vorgreifen, denn es handelt sich ja um einen wahren Fall. Den beiden Autoren ist mit “Mordfall Kurt Cobain” ein dermaßen spannendes und fesselndes Buch gelungen, das es mir schwer fiel es aus den Händen zu legen. Es ist wirklich sehr empfehlenswert und nicht nur für Nirvana-Fans geeignet.

Seite 1 von 212