Puppenmord von Tom Sharpe

Wer schon lange nicht mehr herzhaft gelacht hat, dem liege dieses Hörbuch ans Herzen.  Durch die Stimmvariationen von Olli Dittrich ist es einfach ein Genuss „Puppenmord“ anzuhören. Nachdem ich meine Lachtränen getrocknet habe, will ich ein klein wenig über den Inhalt erzählen:

Bei einem Spaziergang mit seinem Hund Klemm sinniert Henry Wilt über sein Leben nach. In seinem Beruf als Hilfslehrer an einer Berufsschule wird er seit vielen Jahren beflissentlich bei der Beförderung übersehen. Und auch seine Ehe ist nicht besonders harmonisch. Er ertappt sich dabei wie er sich überlegt, wie er sich seiner Frau am einfachsten entledigen kann..

Seine Frau Eva ist immer irgendwie auf einen Selbstfindungstrip und sie beschäftigt sich mit Töpfern,  Yoga und orientalischem Tanz.  Sie lernt die Amerikanerin Pringsheim kennen und wird von ihr mit ihrem Mann zu einer Party eingeladen.  Zu fortgeschrittener Stunde und reichlich Alkohol kommt es zu einem folgenschweren Zwischenfall. Die Frau des Hauses versucht Henry zu verführen, doch der bleibt standhaft und sie reagiert wütend darauf und nimmt die aufgeblasene Liebespuppe ihres Mannes und steckt sie auf Henrys Liebesstengel.  Dieser kann sich aus der prekären Situation nicht ohne Aufsehen befreien und so bekommt jeder Partygast einschließlich seiner Eva etwas von der Sache mit. Aus Rache bleibt sie bei den Pringheims und schickt die Liebespuppe an Henry. Dieser wartet noch ein paar Tage darauf, dass seine Eva wieder nach Hause kommt, doch er bleibt allein und sucht daraufhin Trost im Alkohol.

In seinem umnebelten Hirn entstehen die merkwürdigsten Gedanken und so bläst er dann die Liebespuppe auf und zieht ihr Kleidung seiner Eva an und schmückt sie mit einer schicken Perücke von ihr.

Irgendwann landet diese Puppe in einer Baugrube und am nächsten Tag als die Bauarbeiter den Beton in diese Grube schütten, entdeckt einer der Arbeiter die Frau, die gerade ihren Arm nach oben streckt. Der Beton kann nicht schnell genug abgestellt werden und die herbeigerufene Polizei versucht verzweifelt die wahrscheinlich inzwischen tote Frau zu bergen.

Irgendwann muss Henry Rede und Antwort zu der Sache geben, denn die Polizei vermutet, dass er seine Frau umgebracht hat und es hilft ihm nichts, als er behauptet, es sei nur eine Puppe, denn seine Frau ist wie vom Erdboden verschwunden…..

Hörpprobe Puppenmord

Die Tote im Keller

Schauplatz Göteburg: Zwei Polizisten werden auf einen BMW aufmerksam, der mit hoher Geschwindigkeit an Ihnen vorbei rast. Sie nehmen die Verfolgung auf und werden Zeugen wie dieser Wagen einen Passanten, der gerade die Straße überquert, überfährt und dann liegen lässt.  Die beiden Polizisten halten an und können nur noch den Tod des Mannes, der durch den Aufprall übel zugerichtet wurde, feststellen.  Anhand seiner Kleidung – ein Trainingsanzug, wie ihn die Polizei trägt – hegen sie den Verdacht, dass es sich um einen Kollegen handeln könnte. Was sich dann auch später bestätigt, denn es handelt sich um einen pensionierten Polizisten und einen Bekannten von Kommissar Andersson, dem Chef von Irene Huss.

Der BMW wird nach kurzer Suche auf einem Waldweg brennend von der Polizei  aufgefunden, von den Insassen – nach Zeugenaussagen, zwei junge Männer in Hipp-Hopp-Kleidung – keine Spur.  Die Fahndung läuft und das Waldgebiet wird auch mittels Hundestaffel durchkämmt.  Bei der Suche stoßen sie auf eine aufgebrochene Tür, die zu einem Erdkeller gehört und  man vermutet, dass sich die beiden Männer dort versteckt halten. Doch bei der  Durchsuchung des Kellers werden nicht die beiden Männer gefunden, sondern die Polizisten stehen auf einmal vor einer nur mit einem T-Shirt bekleideten Mädchenleiche. Die restliche Kleidung ist neben ihr verstreut.

Irene Huss ermittelt in diesem Fall und sie findet heraus, dass dies junge Mädchen wahrscheinlich als Sexsklavin ins Land geholt wurde und es scheint im Internet einen Markt zu geben, wo man solche Dienste buchen kann. Die Identifizierung ist schwierig und nur der Verdacht, dass sie wohl aus Russland stammt, bestätigt sich. Die Untersuchung in der Gerichtsmedizin ergibt, dass die junge Russin an einer schwerwiegenden Geschlechtskrankheit litt und das sie vor  ihrem Tod von mehreren Männern missbraucht wurde.  Der Fall ist kompliziert und Irene Huss muss herausfinden, ob  die beiden Autoraser, der Tod des Kollegen und der Leichenfund eventuell zusammenhängen.

Die Tote im Keller“ ist mal wieder ein guter  Krimi, wie ich ihn von Helene Tursten kenne.  Mittlerweile hat es die Figur der Irene Huss es ja auch ins Fernsehen geschafft, aber die Verfilmungen kommen nicht an die Bücher heran. Ich habe alle vorherigen Krimis aus der Irene-Huss-Reihe gelesen und habe mich diesmal für das Hörbuch  entschieden, was mir gut gefallen hat.

Hörprobe Die Tote im Keller

Wer wind sät

Das neue Buch von Nele Neuhaus hat es mal wieder in sich. Zum einen geht es um Umwelttechnologie und zum anderen um Beziehungsdramen und zwischenmenschliche Irrungen und Wirrungen, die auch vor dem Ermittlungsleiter Oliver von Bodenstein nicht Halt machen.

Ludwig Hirtreiter ist Besitzer einer Wiese und wegen dieser Wiese liegt er sich mit seinen Kindern im Clinch, denn die wittern das große Geld. Die Windpro will in der Nähe einen Windpark errichten und dazu brauchen sie noch genau diese besagte Wiese. Ludwig Hirtreiter hat man mehrere Millionen geboten, wenn es zum Verkauf kommt. Doch dieser denkt gar nicht daran und das scheint ihm zum  Verhängnis geworden zu sein, denn er wird erschossen neben seinem toten Hund aufgefunden.  Ist eines seiner Kinder der Täter, alle scheinen irgendwie verdächtig und sie hatten auch schon hinter dem Rücken des Vaters Kontakt mit der Windpro und wollten ihn zum Verkauf überreden.

Kurze Zeit vorher wird in einer Lagerhalle der Windpro der Nachtwächter tot aufgefunden. War es ein Unfall, denn er soll ein Alkoholproblem gehabt haben oder hat ihn jemand die Treppe mit Absicht herunter gestoßen?

Haben beide Fälle etwas miteinander zu tun, oder ist es ein Zufall? Für das Ermittlerteam um Oliver von Bodenstein und Pia Kirchhoff gibt es wieder viel Arbeit und diesmal ist auch der Vater von Oliver von Bodenstein mit von der Partie, denn der erbt die besagte Wiese von seinem Freund Ludwig Hirtreiter. Und die skrupellosen Einkäufer der Windpro stehen kurze Zeit später vor seiner Tür und setzen ihn wegen dem Verkauf der Wiese unter Druck und bieten im viel Geld dafür.

Die Handlung ist so gut geschrieben, dass der Leser bzw. Hörer immer ein wenig hin und her gerissen wird, wer von den Beteiligten denn nun die Wahrheit sagt und so geschieht es auch, dass Oliver von Bodenstein von jemandem benutzt wird und er hinterher das Nachsehen hat.

Nele Neuhaus hat mit „Wer Wind sät“ einen Handlungsturm erschaffen in dessen Sog  man gerät und so habe ich das Hörbuch sehr genossen, das Julia Nachtmann ganz prima vorliest. Durch ihre unterschiedlichen Stimmen nehmen die Personen Gestalt an und man kann regelrecht den psychischen Zustand der jeweiligen Figur erahnen.  Durch und durch ein lesens- bzw. hörenswerter Krimi.

Wer Wind sät Leseprobe :

Nibelungenmord

Eins vorweg: Dieses Buch habe ich in einem Rutsch durchgelesen. Ich kann noch nicht einmal genau sagen woran das liegt, aber irgendwie hat mich die Story gefesselt.

Die Handlung ist in Königswinter angesiedelt, wo sich wohl die Sage um Jung Siegfried und die Sache mit dem Bad im Drachenblut, zugetragen hat.  In dieser Gegend am Rhein, in einer der dortigen Höhlen wird eine Frauenleiche gefunden und es soll sich um genau jene Höhle handeln, wo auch der Drache lebte, die sogenannte Drachenhöhle

Die Frau wurde mit einem Gegenstand  erschlagen und lange Zeit weiß man nicht um wen es sich handelt, da niemand aus der Gegend vermisst gemeldet wurde.

Kurze Zeit später wird dann wirklich eine Frau vermisst auf die die Beschreibung der Toten passt, und der Fall scheint gelöst, denn der Ehemann hat kein Alibi.

Tote und Vermisste sind dann doch nicht identisch und das nicht bestehende Alibi des Ehemannes entpuppt sich als heimliche Geliebte. Und diese Frau ist eine in der Kunstwelt bekannte Malerin, die ganz spezielle Bilder malt, die alle etwas mit der Nibelungensage zu tun haben.

Die Ermittlungen werden von einem jungen Polizisten geleitet, der selbst in einer privaten Krise steckt und zwischenzeitlich bei seiner Oma lebt. Die betagte Dame ist sehr stolz auf ihren Enkel und durch ihr Wissen als ehemalige Buchhändlerin und ihre eigene Art bei den Ermittlungen ihres Enkels zu helfen, kommt der gesamte Fall zu einem interessanten Ende.

Auch wenn ich mich zuerst  nicht mehr ganz an die Nibelungensage erinnern konnte (Siegfried, Drache, Unverwundbarkeit, Brünhild, Krimhild, Verrat…) so kann ich im Nachhinein doch gewisse Parallelen zur Handlung des Buches nachvollziehen. Um ehrlich zu sein, habe ich noch einmal etwas über die Nibelungen nachgelesen um mich ein bisschen zu orientieren. Aber dies muss man nicht tun, der der ganze Krimi “Nibelungenmord” ist wirklich gut aufgemacht und spannend erzählt, so dass man ihn unbedingt lesen sollte.

Leseprobe Nibelungenmord

Cover Schwarze Diamanten

In diesem Buch geht es anfangs erst einmal um „Schwarze Diamanten“, wie man in Frankreich auch Trüffel nennt, da sie bei guter Ernte und Qualität für viel Geld verkauft werden.

Auf den Wochenmärkten in der Region um St. Denis sind seit geraumer Zeit Trüffel aus China im Umlauf, die sich in Qualität und Preis von den echten sehr unterscheiden, aber immer wieder werden sie auch unter die echten gemischt, was die Markbetreiber in Unruhe versetzt. Für Bruno steht fest, es müssen Einheimische in diesen Handel verwickelt sein, denn bei der Vermarktung von Trüffeln gibt es besondere Auflagen und Kontrollen. Bei den Kontrollen muss einen Insider geben, der mit den „Plagiaten“ aus China das große Geld verdienen will.

Hercule, ein guter Freund von Bruno ist Trüffelsammler und –kenner und er führt ein besonderes Trüffelbuch, worin er die Fundorte der verborgenen Schätze dokumentiert und das er immer bei sich hat. Sein Hund ist als einer der besten „Schnüffelnasen“ auszeichnet und Herr und Hund sich ein gutes Team und in der ganzen Gegen gut bekannt. Hercule gilt als Experte auf dem Gebiet der Trüffel und er befasst sich seit geraumer Zeit damit wie es möglich ist, dass diese Trüffel aus China den französischen Markt infiltrieren und macht Jagd auf die möglichen Insider.

An einem der Markttage tauchen aus dem Nichts auf einmal Asiaten auf und verwüsten einige Trüffelstände und übergießen deren Betreiber mit einer schwarzen schmiereigen Flüssigkeit, die wie Brennstoff riecht. Bruno verfolgt einen der Asiaten und wird von einer Art Handgranate außer Gefecht  gesetzt. Und  damit nicht genug, einige Zeit später steht ein Restaurant in Flammen..

Bruno, kaum genesen, will mit seinen beiden Freunden, dem Baron und Hercule auf Schnepfenjagd gehen und abends dann ein leckeres Essen daraus bereiten. Doch als die beiden an der verabredeten Stelle im Wald ankommen, ist Hercule nirgends zu sehen. Die beiden Hunde von Bruno und dem Baron sind sehr unruhig und scheinen von irgendetwas Witterung aufgenommen haben. Der Baron folgt seinem Hund und mach eine entsetzliche Entdeckung: Hercule wurde bestialisch zugerichtet und hängt neben seinem Hund tot an einem Baum. In seinen Jackentaschen findet Bruno Trüffel von hervorragender Qualität, nur sein Trüffelbuch ist nirgends zu finden. War Hercule den Trüffelpanschern zu dicht auf den Fersen oder hat der Mord etwas mit seiner Vergangenheit als Geheimnisträger und Mitarbeiter für den französischen Geheimdienst zu tun?

Dieser 3. Fall von Bruno, Chef de Police hat mir bis jetzt am besten gefallen, obwohl die Krimihandlung erst sehr spät beginnt, aber dafür erfährt der Leser bzw. Hörer viel über Trüffel und auch die französische Geschichte wird  wieder einmal gut in die ganze Handlung eingepasst.  Wie auch in den beiden  Büchern zuvor steht Essen und Trinken mit im Vordergrund, aber diesmal hat es Bruno mit einem sehr vielschichtigen und weit in die Vergangenheit zurückreichenden spannenden Fall zu tun.

Leseprobe Schwarze Diamanten

Ebenfalls lesens- bzw. hörenswerte Titel:

Bruno, Chef de Police

Grand cru

Laue - Schwarze Dame Tod

Wochenende, Braunschweig, Hannoversche Straße, Hochsommer, irgendwann zu späterer Stunde: Robert Asmund, der Schwiegersohn des größten Baulöwens der Stadt wird bei seiner Rückkehr vom abendlichen Reitausflug mit anschließender Einkehr in die mittelalterlich geprägte Musikkneipe „The Magic Song“ beim Warten auf den Bus erschossen. Bevor er verstirbt gelingt es ihm noch, einem herbei eilenden Taxifahrer die Worte „Schwarze Dame Tod“ zuzuraunen.

Kriminalhauptkommissar Ralf Zell kommt am nächsten Tag aus seinem Urlaub in die regnerische niedersächsische Großstadt zurück und wird von seinen Kollegen sofort über den ungewöhnlichen Fall unterrichtet. Da sie aus der Aussage des Taxifahrers und den letzten Worten des Toten nicht richtig schlau werden beschließen sie, den Ort des Geschehens gemeinsam in Augenschein zu nehmen. Als sich die Polizisten auf den Weg in Richtung des Tatortes machen wollen fällt einem der Kollegen beim Blick auf das Foto mit dem Toten auf, dass er ihn kennt. Kommissar Seifert identifiziert ihn als Stammgast des „The Magic Song“, einer Musikkneipe, die er auch selbst hin und wieder besucht, um der Musik und dem Gesang der dortigen Wirtin zu lauschen, wie er sagt. Die Polizisten beschließen daraufhin, das Lokal aufzusuchen und die Wirtin Nicki Raven zum Fall zu befragen. Diese erkennt Robert Asmund sofort auf der ihr vorgelegten Fotografie und ist mehr als bestürzt über sein Ableben. Sie erzählt, dass beide in einem freundschaftlichen Verhältnis zueinander gestanden hätten. Er habe ihr diverse Male sein Leid über seine unglückliche Ehe geklagt. Zu seinen letzten Ausspruch „Schwarze Dame Tod“ fällt ihr allerdings keine plausible Erklärung ein.

Was den Polizisten jedoch im weiteren Verlauf des Gesprächs auffällt: Die hübsche Sängerin hüllt sich auch selbst gerne in Schwarz und hat eine Vorliebe für morbide Songthemen. Könnte das ein Hinweis darauf sein, dass sie etwas mit Asmunds Tod zu tun hat? Hauptkommissar Zell fällt zusätzlich zu dieser Fragestellung auf, dass ihm Nicki Raven nicht so egal ist, wie sie es eigentlich sein sollte. Er empfindet die Gegenwart der attraktiven Frau sogar als äußerst angenehm. Darum ist er froh darüber, sich im Anschluss an den Besuch im Lokal mit der Witwe des Verstorbenen beschäftigen zu müssen. Deren herrschsüchtiger Vater Gerhard Holbeck und auch Isabella Asmund selbst machen jedoch keine Anstalten, um Robert Asmund zu trauern. Ja, es scheint sogar, als seien sie regelrecht froh darüber, ihn endlich los zu sein. Nur Isabellas Stiefmutter Bianca Holbeck bricht in Tränen aus, als sie von Robert Asmunds Tod hört. Schon bald stellt sich heraus, dass Asmund vor seinem Tod Kontakt zu Gerhard Holbecks größtem Konkurrenten aufgenommen hatte. Sollte sich der Fall als die Beseitigung eines Verräters entpuppen? Hauptkommissar Zell und seine Kollegen tappen weiterhin im Dunkeln…

Man merkt Mara Laues Roman an zahlreichen Stellen deutlich an, wo die Autorin des ersten, aber hoffentlich nicht letzten Ralf Zell-Romans schriftstellerisch normalerweise zuhause ist. Als Autorin für Serien-Plots im Fantasy- und Mystery-Business hat sie sich seit dem Jahr 2004 einen Namen gemacht. Sie ist zudem engagiertes Mitglied bei den „Mörderischen Schwestern“, einem europaweiten deutschsprachigen Zusammenschluss von Krimi-Autorinnen. Ihr erster im Sutton Verlag erschienener Braunschweig-Krimi ist nicht nur von charismatischen Charakteren, einer immer wieder neuen Wendungen nehmenden Handlung und ihrem deutlichen Hang zu mittelalterlicher Musik geprägt, sondern auch von der Liebe zu ihrer Heimatstadt. Doch auch, wer keinen unmittelbaren Bezug zur Stadt Heinrichs des Löwen in Niedersachsen hat sollte in dieses Buch hinein schauen. Ein wirklich tolles Krimi-Debüt, dem hoffentlich noch viele weitere düster-geheimnisvoll geprägte Fälle folgen werden.

Leseprobe Schwarze Dame Tod

der letzte winter

Göteburg: Eine junge Frau wird erdrosselt. Neben ihr im Bett schläft der Freund, der sich an nichts erinnern kann, nur dass er neben ihr aufgewacht ist und einen völligen black out hat.  Für die Polizei kommt nur er als Täter in Frage, denn es gibt keine anderen Spuren.

Kurze Zeit später geschieht es wieder. Eine weitere Frau wird erdrosselt neben ihrem Lebensgefährten im Bett liegend aufgefunden. Auch er kann sich an nichts erinnern.

Zeitgleich wird ein Toter am Strand vor Kommissar Winters Haus gefunden.

Die junge Polizistin Edda Hoffna ist die einzige die an beiden Tatorten gewesen ist.  Irgendetwas kommt ihr komisch vor und nach einigem Überlegen, kommt sie zu dem Schluss, die beiden Männer sind unschuldig und sie berichtet ihre Vermutungen an Kommissar Winter weiter. Dieser veranlasst weitere Untersuchungen und tatsächlich finden sich doch noch andere Spuren und Hinweise.

Einige dieser Spuren führen nach Spanien.  Alle Beteiligten sind in irgendeiner Weise früher einmal dort gewesen und in Marbella ist vor vielen Jahren etwas passiert, was zu den jetzigen Morden geführt hat, davon ist Kommissar Winter überzeugt. Und der Tote vom Strand scheint auch  irgendwie in die Sache verwickelt zu sein.

Als Edda Hoffna noch einmal einen der Tatorte untersuchen will,  begegnet sie dem Mörder und dieser verschleppt sie und er überlässt  sie sich selbst.  Kann sie noch gerettet werden, doch sie hat niemanden von ihren erneuten Recherchen erzählt und so weiß auch niemand wo sie sein könnte. Der Täter nutzt die Zeit und setzt sich nach Spanien ab, wo es dann am Ende zu einer Begegnung mit Kommissar Winter kommt, der dem Täter sehr dicht auf den Fersen ist.

Ake Edwardson hat eine interessante Art zu schreiben. Auf der einen Seite wird die Handlung voran getrieben und außerdem bekommt der Leser bzw. Hörer  die Gedankengänge der jeweiligen Person  mitgeteilt. Das Hörbuch „Der letzte Winter“ wird von den beiden Schauspielern Ulrike Grote und Hannes Hellmann mit verteilten Rollen gelesen und die beiden schaffen es eine tolle Spannung zu erzeugen.

Der Titel des Hörbuch zielt wahrscheinlich nicht auf die Jahreszeit ab, sondern ich vermute, dass dies der letzte Fall für Kommissar Winter war oder er macht erst einmal Urlaub…..

Hörprobe: Der letzte Winter

Strandkorb

Das Cover des Taschenbuches „Ein Strandkorb für Oma“ erinnert mich sofort an das Lied „An der Nordseeküste, am pattdeutschen Strand…“ und der Inhalt des Buches passt auch dazu:

Auf der Nordsee-Insel Föhr wird aus einem Museum ein ganz bekanntes Gemälde gestohlen und die Kunstwelt ist in heller Aufruhr. So wimmelt es dann auch nur so von Polizei und der Diebstahl ist bei den Inselbewohnern und Urlaubern in aller Munde.

Sönke und Maria, die als Polizistin auf Föhr arbeitet, leben seit einem Jahr in einem kleinen schnuckeligen Haus auf der Insel. Nun sollen sie für zwei Wochen Besuch von Sönkes 15-jähriger Cousine Jade bekommen. Schon beim Abholen erwartet die beiden eine optische Überraschung, denn aus dem niedlichen kleinen Mädchen ist eine bleichgeschminkte Gothic-Anhängerin geworden. Panisch überleben sie was sie mit ihr anfangen sollen, denn besonders gesprächig ist sie ihnen gegenüber  auch nicht.  Aber Sönkes Oma Imke, die selbst immer etwas grell gekleidet und für ihre 76 Jahre etwas zu  auffallend geschminkt ist, weiß mit Jade umzugehen und so machen sie erst einmal ein Picknick bei ihren Vorfahren auf dem nahegelegenen Friedhof. Und auch sonst verstehen die beiden sich prima und verbringen viel Zeit miteinander.

Maria ist durch den Kunstraub voll mit den Ermittlungen beschäftigt und viel unterwegs.  Sören bekommt unterdessen von einer guten Bekannten eine DVD zugesteckt, über deren Inhalt er aber niemanden etwas sagen soll. In einer ruhigen Minute schaut sich Sören die DVD an und was er dort zu sehen bekommt, verschlägt ihn glatt die Sprache. Er sieht  wie  Oma Imke und Cousine Jade aus dem Fenster des Museums steigen und Oma Imke hat einen Gegenstand bei sich, der aussieht wie ein Bild. Ist Oma Imke eine Kunstdiebin und Jade ihre Komplizin?

Dieser Inselkrimi ist mit viel Humor geschrieben und man bekommt auch Einblicke in die Sitten und Gebräuche der Insulaner. Wenn man die Möglichkeit hat, sollte man dieses Taschenbuch in einen Standkorb an Nord- oder Ostsee genießen.

Leseprobe: Strandkorb

opferlämmer

Ein Fall für Lincoln Rhyme und seiner Freundin Amelia Sachs. Lincoln Rhyme, ist  durch einen Arbeitsunfall  querschnittsgelähmt  und auf einen Rollstuhl angewiesen. Er kann noch ein bisschen seine Hände bewegen und mittels Hilfsmitteln einen PC bedienen. So  ist Amelia für  den Außeneinsatz zuständig und Lincoln ist das geistige Genie des Ermittlerteams des FBI. Mittels hochtechnischer Ausrüstung  kann er meist per Satellit vor Ort sein.

Es wird Zeit das Denzel Washington und Angelina Jolie mal wieder Zeit haben in die obigen Rollen zu schlüpfen, denn in „Der Knochenjäger“ haben sie ja bereits einmal zusammen gespielt, denn  „Opferlämmer“ schreit regelrecht danach verfilmt zu werden. Es ist ein actionsreicher Fall und ein sehr schlauer Killer hält New York in Atem. Die Mordwaffe ist auch etwas ganz besonderes, denn es handelt sich um Elektrizität. Der Mörder setzt mittels eines Lichtbogens eine Verknüpfung von Reaktionen in Gang, die dann folgenschwere Explosionen auslösen. Rhymes und Sachs sind dem  Täter dicht auf den Fersen und doch gelingt es ihm  ein Hotel in die Luft zu jagen, wo es viele Opfer zu beklagen gibt und das Schreckliche an der Sache ist, dass überall wo es Strom und Metall  gibt,  der nächste Tatort sein könnte. Nun ist echter Spürsinn gefragt.

Bald wissen Rhymes und Sachs wer der Täter ist, denn im Internet kursieren merkwürdige Aufrufe und es gibt auch mehrere Erpresserbriefe mit eigenartigen Forderungen. So sollen alle Menschen Strom sparen und der Elektrosmog soll reduziert werden, damit die Menschheit nicht krank wird.

Doch als sie ihn endlich festnehmen wollen, ist der vermeintliche Täter  tot und der wirkliche Mörder steht plötzlich vor Rhymes Rollstuhl und will auch ihn unter Strom setzen.  Da alle anderen Mitarbeiter des Teams außer Haus sind, wird es brenzlig für Lincoln Rhymes und als Zuhörer fiebert man direkt mit, ob es Amelia noch gelingt rechtzeitig einzuschreiten.

Fazit: Mehr Actionthriller als Krimi, obwohl es an Toten und Verletzten in diesem Fall wirklich nicht mangelt. Jeffrey Deaver hat ja eventuell auch schon das Drehbuch parat, was er ja bei Knochenjäger auch geschrieben hat. Also man wird sehen ob Hollywood wieder mal einen Actionfilm daraus macht.

Hörprobe Opferlämmer

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Das FBI teilt die schlimmsten Verbrecher und Mörder in bestimmte Level ein und auf besagten “Level 26” befindet sich nur ein abartiges menschliches Monster mit Namen Sqweegel. Seit über 20 Jahren zieht er durch bislang sechs Länder eine Spur des Grauens. Das man ihn noch nicht dingfest gemacht hat, liegt daran, dass man bisher keine DNA etc. von ihm gefunden hat und somit auch nicht weiß, wer er ist. Der FBI-Agent Steve Dark ist ihm als einziger in Rom sehr nahe gekommen und daher ist bekannt, dass Sqweegel eine Art „Ganzkörperkondom“ trägt und das er sich wie eine Art Schlangenmensch fortbewegt. Steve Darks Familie wird von Sqweegel auf bestialische Weise ermordet und daraufhin quittiert dieser den Dienst und schwört sich, nie wieder als FBI-Agent zu arbeiten.

Doch leider kommt alles anders und er macht wiederum Jagd auf dieses Monster. Als er ihm endlich Auge in Augen gegenübersteht, hat Sqweegel wieder in der nahen Umgebung von Steve Dark sein Unwesen getrieben und somit Steve wieder an seine Grenzen gebracht.

Wie es ausgeht mit den beiden, sollen sich alle mutigen Krimifans selbst anhören. Das Hörbuch wird von Udo Schenk vorgelesen. Wie er seine Stimme verändert, wenn er Sqweegels Part vorträgt, geht einem unter die Haut und das wirkt auch noch lange nach. Also Gänsehaut pur.

Ein wenig erinnert mich dieser Krimi an den Film „Blutmond“ in dem der junge Schauspieler William L. Petersen  einen Ermittler spielt, der als einziger Hannibal Lector zur Strecke bringt. Interessant finde ich auch, dass genau dieser William L. Petersen in der Serie CSI, die Antony E. Zuiker erfunden hat, die Rolle des Gil Grissom spielt. Vielleicht haben die beiden ein wenig in Erinnerungen geschwelgt und so ist das Monster Sqweegel, der viel brutaler als Hannibal Lector ist, erfunden worden. Denn hoffentlich ist dies nur Fiction und beruht nicht auf Tatsachen..

Einen kleinen Bonus gibt es bei diesem Hörbuch dazu: Wer auf die Internetseite www.level26.com geht, kann sich mit Hilfe von Codes, die man während des Hörens mitgeteilt bekommt, Videosequenzen freischalten und bekommt so schon kleine Hinweise wie es in der Story weitergeht. Die Videos sind durch die Musikuntermalung spannend gemacht und passen gut dazu.

Fazit: Nur für wirklich hartgesottene Krimifans. Und falls  es mal zu einer Verfilmung kommt, dann bestimmt nur ab FSK 18.

Hörprobe Level 26

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