Andreas Glumm

“Das ist überhaupt kein Telefon, was die Leute da in ihrer Hand halten! Das ist ein Handspiegel! Die Leute kontrollieren unentwegt ihre eigene Fresse! Die gucken, ob sie sexy genug sind für die Welt, die tun nur so, als drückten sie irgendwelche geheimnisvollen Tasten oder riefen sms-Nachrichten ab.”
Derart aggressive Prosa schreibt der Poet 500beine alias Andreas Glumm aus Solingen in seinem stark frequentierten Blog, der ihm drei Buchangebote eingebracht hat – unter anderem vom Airen- und Helene Hegemann-Verlag Ullstein.
“Na, Ullstein hat sich zerschlagen. Im Moment kungle ich mit zwei anderen Verlagen. Da gehe ich mit der Zeit: Ein Buch wird kommen.”
Der 1960 Geborene gibt sich siegesgewiss, “geht mit der Zeit”, was einem gefühlten Hype zuzuschreiben ist: Deutschsprachige Blogs stürmen den Literaturbetrieb. Und wann wird man ein Buch von Andreas Glumm in den Händen halten? Der Zeitpunkt steht in den Sternen, bis dahin bleibt’s noch beim Blog, mit seinen indiskreten Einblicken, auch ins Literaturgeschäft unserer Tage.
“Der Berliner Literaturagent war so begeistert, er schnappte bald über am Telefon. Ich hatte ihm eine Handvoll Stories gemailt, 100 Seiten fast, die Begeisterung aber wurde von etwas anderem ausgelöst. ‘Endlich mal ein Autor’, jauchzte er, ‘der nicht in Berlin wohnt!’ Er hatte auch gleich eine Idee parat, wie man aus dem Blog einen Roman strickt. “Ich hatte aber keinen Roman”, denkt Andreas Glumm in diesem Augenblick. “Einen Haufen Stories, ja, aber keinen Roman..” (Jan Drees im Rolling Stone, Oktober 2010)

Andreas Glumm, Literaturpreis NRW, Veröffentlichungen in Anthologien und Literaturzeitschriften, im Internet mit über eine Dreiviertel Million Besuchern (Stand: September 2011) Deutschlands meistgeleser Literatur-Blogger.
“Und jetzt gebt Andreas Glumm, wenn er nicht schon längst einen hat, endlich einen verdammt hochvorbeschussten Buchvertrag und kauft die dazugehörigenden Illustrationen seiner Lebenspartnerin Susanne Eggert gleich mit ein, ihr ganzen Buchverlage, die ihr euch dauernd verschätzingd. Ist doch wahr.” (Johnny Häusler, Spreeblick)

“Wer wirklich lesen will. Wer wirklich eine Stimme hören will, der landet früher oder später beim Glumm. Als die Dinosaurier noch herumwankten, hatte er mal einen Literaturpreis gewonnen. Doch irgendwas kam dazwischen. Zwischen ihn und die große Schriftstellerkarriere. Ein Glück. Vielleicht hätte er dann nie seine beiden Blogs begonnen. So können wir lesen, schmunzeln, uns ertappt fühlen, in schallendes Gelächter ausbrechen und mitleiden. Ach ja, das Thema. Es geht um das Leben an sich – also echte Literatur. Prosa. Einer der Besten!” (Netzpiloten)

“Fortziehen aus der Heimat war nie ein Thema, aber nachdem ich die Bücher von Brautigan, Fante und Charles Bukowski entdeckt hatte, wünschte ich mir manchmal, ich wäre woanders geboren wurden, in Los Angeles oder in den weiten Wäldern von Montana, dann hätte ich dort bleiben können.”

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