Do, 4.3.10 (Do, 4.3.10, 23:50): singend gesunken

Das Thema von gestern variiert, ausgebaut im Krebsgang zum Sonett. Dazu Film aus altem Super-8-Material, das ich 1988 aufnahm. Und nochmal “Wie Wolken um die Zeiten legt”, das Versfragment aus Hölderlins trunken entworteter Zeit im Tübinger Turm. Natürlich auch eine Reminiszenz an Klavki. Vertont mit einem Ausschnitt aus Gerald Eckerts “Wie Wolken um die Zeiten legt”.

Die Stimmung der Saiten der Lyra heute: Lilly. Wie immer ein Vermissen. Und ein Himmelchen in Sky-pe.

— snip! —

singend gesunken

“wie wolken um die zeiten legt” (friedrich hölderlin)

wie wasser sich ums wort gelegt, in eis
umschlossen über lang vergang’ne zeiten
als sehnenderes kyrie eleis,
bevor es singend sank ins sich verschweigen.

die teiche schließen sich noch fest um nachen.
des hades fährmann braucht ‘nen packeisbrecher.
ich rufe ihn mit meines ruders sprachen,
und freud weist ihm den weg in den versprecher.

wir streiche(l)n ihm die wortverspielten zeilen
aus seinem fahrplan des zu früh versinkens
und handeln aus verspätung, ein verweilen.

die wolken legten zeit um uns’re gläser,
in denen wir des totenschiffers winken
missachteten als trunk’ne wortverweser.

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