Wurde 1969 in Schaffhausen geboren, aufgewachsen ist er in Brasilien. Nach dem Abitur in São Paulo studierte er Germanistik und Theologie an der Universität Zürich. Danach verbrachte er einige lehrreiche Jahre in der Bank- und Versicherungsindustrie. Seit Ende 2007 lebt er in Rio de Janeiro, wo er als Übersetzer und Deutschlehrer tätig ist.
Er ist Mitbegründer und war bis 2008 Mitherausgeber von Litblogs.net. Publikationen: “urban studies”, mit Hartmut Abendschein und Carla Zacheu, edition taberna kritika, Bern 2007. “Krötenkarneval. Autobiographische Fiktionen”, Edition Neue Moderne, München 2008. “Das TamTam Grand Hotel. Eine Erzählung”, edition taberna kritika, Bern 2008
In einem Fotoapparat erkennen die meisten Menschen ein Instrument der Wahrheit. Ein Foto lügt nicht. Es hält nur fest, was an tatsächlich vorhandenem Licht auf die Linse trifft. Doch der Fotoapparat erfasst nie die ganze Wahrheit. Der Fotoapparat ist parteiisch und voreingenommen. Er steht immer auf einer Seite und hält von dieser auf etwas drauf. Das Licht, das von anderen Seiten einfällt, wird von ihm nicht erfasst. Auf dem entwickelten Foto ist es nicht nur unsichtbar, es ist verschwunden.
Nun mag der eine oder andere einwenden, der Fotoapparat sei zumindest hypothetisch in der Lage, alles zu sehen. Worauf ich nur entgegnen kann: Was der Schlafende sieht, sieht keine Kamera.
Litblog / URL:
Avenida Perdida
http://www.avenidaperdida.com/