novela corta #79

katharina vasces und der kobboi am meer

katharina vasces war klug genug, dem kobboi über den besuch vom festland nichts zu erzählen. sie wollte ihm ja nicht die laune verderben.

so kann sie nun in aller ruhe mit dem kobboi den feierabend geniessen.

für frau heidi gassner verriet uns katharina vsaces dann doch noch eine kleine geschichte vom kobboi:

als erstklässler in einem kleinen dorf ging er vor dem unterricht immer in zweierkolonne vom schulhaus in die kirche zur morgentlichen messe und nachher wieder zurück in die schule.
die schule war übrigens eines der wenigen neuen häuser im dorf und dadurch für den kobboi eine völlig fremde welt. die lehrerin war auch nicht eine vom dorf und sie war auch anders gekleidet als die übrigen frauen, und sie trug immer stiefel mit langen schäften und hohen absätzen.
so kam es, dass nach der messe, zurück in der schule, alle die schuhe auszogen und in pantoffeln schlüpften. die lehrerin zog auch immer ihre stiefel aus und wechselte vermutlich zu bequemeren schuhen, der kobboi kann sich nicht mehr daran erinnern.
wie es dazu kam, weiss er auch nicht, aber auf alle fälle gab es immer wieder schülerinnen und schüler, die der lehrerin beim stiefelausziehen halfen. es gab meistens ein regelrechtes gerangel darum, wer das machen durfte.
dem kobboi war das mehr als recht, denn er war mit sich, seiner umwelt, der schule, den schuhen, eltern, geschwistern, träumen, mitschülern, dem schnee und so weiter derart beschäftigt, dass ihm keine zeit zur verfügung stand, auch noch der lehrerin aus den stiefeln zu helfen.
als gegen ende schuljahr die lehrerin sich ausführlich mit seinen eltern über seine nicht vorhandene diziplin unterhielt und der kobboi sich zu verteidigen versuchte, kam dann prompt der vorwurf der lehrerin, er hätte nie geholfen, ihr die stiefel auszuziehen.
der kobboi war verwirrt und für den rest des elterngesprächs sprachlos.

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