Ein faszinierendes Buch, das zwischen brutaler und ungeschmückter Realität und zauberhaftem, zeitlosem Märchen hin und her springt.
Die Protagonistin Martina muss in einem Hotel als Aushilfskraft unter unwürdigen Zuständen putzen, um ihren Lebensunterhalt einigermaßen bestreiten zu können. Als sie ihre Wohnung verliert, versucht sie Unterschlupf bei ihren Eltern zu finden, doch die haben ihr Leben umstrukturiert. Als Martina verzweifelt und ohne Plan in einem Café sitzt, tritt ihre ehemals beste Freundin wieder in ihr Leben und nimmt sie mit auf das Gut von Tante Florence, wo alles seinen schicksalhaften Lauf nimmt.
Die von der Autorin verwendetet Sprache und der Stil spiegeln immer wieder aufs Wunderbarste die aktuelle Situation wieder. So ist zum Beispiel der Anfang mit Martinas Misere vom Leseempfinden eher hart und gespickt mit vulgären Ausdrücken, wobei die Kapitel, die auf Glimmenäs spielen, eher leicht wirken und der Schreibstil eine Leichtigkeit vermittelt.
Die einzelnen Charaktere sind liebevoll gestaltet und man kann sich sehr leicht in die Geschichte hineinversetzen. Es wird nie langweilig, da in die 40er Jahre Idylle immer wieder neue Figuren treten, die für neue Spannung und Abwechslung sorgen.
Durch die Vermischung verschiedener Genres ist dieses Buch für verschiedenste Leser geeignet. So hat jemand, der Fantasy mag genauso etwas davon, wie jemand, der Dramen oder Krimis mag.
Ich kann es nur weiterempfehlen, denn es ist mal etwas anderes und macht viel Spaß.
