Eva Zils

Evenbase kauft Jobsuchmaschine Jobrapido.com

Man sagt den Briten ja gerne nach, dass sie nur selten über den Tellerrand Ärmelkanal hinaus denken gucken. Bisher war es eher der Fall, dass sie sich im Online Recruiting mit ihren Inselaktivitäten begnügten. Vor zwei Wochen wurde ein großer Jobbörsen Player, die Totaljobs-Gruppe, von StepStone gekauft – ein internationaler Player kaufte sich in Großbritannien ein.

Heute legt die erst im Januar aus verschiedenen Bereichen der DMGT Digital Recruitment-Sparte gegründete evenbase nach und besiegelt mit der neuesten Transaktion den nächsten Schritt in die verstärkten internationalen Aktivitäten. Dafür wurde die in Italien gegründete Jobsuchmaschine Jobrapido übernommen.

Der 2006 in Italien von Vito Lomele (zunächst mit Servern in einer Küche) gestartete Job-Aggregator Jobrapido, wurde von Evenbase für 30 Millionen Euro erstanden, wie mir Keith Potts, Evenbase Chief Executive, bei unserem Telefonat mitteilte. Jobrapido hat im Jahre 2011 25 Millionen Euro Umsatz erzielt mit einem EBITDA von 5 Millionen.

Durch diesen Zukauf katapultiert sich Evenbase an die fünfte Stelle im weltweiten “Top Digital Recruitment Brands”-Vergleich: Die derzeitige Reihenfolge in Bezug auf Besucherzahlen stellt Indeed an erste Stelle, dann Monster, Careerbuilder, abschließend Linkedin und Evenbase.

Auf meine Frage, weshalb Jobrapido der größten Jobsuchmaschine mit einer noch stärkeren internationalen Reichweite, indeed.com, beim Kauf vorgezogen wurde (da indeed derzeit weltweit sehr gute Zahlen macht, vor allem in Frankreich, aber auch Deutschland – siehe Google Trends Grafiken unten), erläuterte mir Keith, dass Jobrapido das beste Wachstumspotenzial aufweise und in den Ländern, in denen sich Evenbase zukünftig positionieren möchte, bereits besonders stark vertreten sei. Man könnte natürlich auch vermuten, dass Jobrapido in seinem aktuellen Stadium einfach besser zu kaufen war.

Jobrapido, so kann man in den aktuellen Google Trends sehen, verzeichnet seit Anfang Januar 2012 sprunghaft ansteigende Besucherzahlen. Es scheint hier mehr investiert worden zu sein (na, bei laufenden Übernahmeplänen würde ich wahrscheinlich auch stärker investieren… ;-) ), so kann man auch in der AIM Group Analyse sehen, dass jobrapido eine sehr starke “social visibility” aufweist. Hier die Google Trends für Deutschland im Vergleich mit weiteren deutschen Jobsuchmaschinen:

Besuchertrends für Frankreich:

Evenbase nimmt ordentlich Fahrt auf, und wir dürfen gespannt sein, wie das internationale Wachstum der Digital Recruitment Einheit von DMGT weiter geht. Bereits im Markenportfolio vertreten sind eine der führenden britischen Jobbörsen, jobsite.co.uk, einige spezialisierte Verticals wie die JobsGroup oder oilcareers, der Multiposter Broadbean sowie die Sparten Business Solutions und New Ventures.

In naher Zukunft werden Produkte für Social Recruiting (hier gibt es bereits das Social Referring über das Broadbean Tool) und mobile Recruiting entwickelt, optimiert und gelauncht oder Zukäufe in diesen Feldern getätigt.

Gut, und wer legt jetzt nach? Der Markt konsolidiert sich zusehends – vormals “reine” Jobbörsen entwickeln sich zu kompletten Recruitment Brands und bieten zunehmend umfassende Lösungen zum gesamten Recruiting Prozess an.

Zum Schluss eine Aufstellung der amerikanischen Job Aggregatoren anhand ihrer weltweiten Reichweite in Google Trends:

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