Papenfuß’ Lyrik will ein Anschlag sein auf den guten Geschmack und das wohlgeordnete bürgerliche Leben, das sarkastischem Hohn und Spott ausgesetzt wird. Blickwechsel, gemünzt auf die freisoziale Martktwortschaft…
Thomas Kunst lässt die Wortwogen hochgehen. Gischt erwischt die am Ufer Stehenden. Sie werden naß, auch wenn sie nichts von dem Wasser und der Wucht der Woge wissen mögen.
Aber wer Vergnügen an den existentiellen Spielen der Poesie hat, kommt auf seine Kosten. Mir geht es mit diesen Gedichten oft wie unter einer Worte-Dusche: Nicht alles (be-)trifft mich, etliches geht ungenutzt daneben. Aber der Rest, der bleibt, bietet für mich Vergnügen in Fülle.
Wer sich im poetischen Dialog der literarischen Werke untereinander so subtil und mit sichere Kohärenz zu bewegen vermag, hätte es schon längst verdient, nicht mehr als Geheimtip durch die Gegenwartsliteratur zu geistern. So sei es denn gesagt: Elke Erb ist eine grosse Dichterin.
Viele Gedichte Böhmes bezeugen seine Leidenschaft für den Süden, sein Schwelgen in sommerlichen Landschaften. „Neapel ist eine Augenfarbe“, heißt einer seiner Titel.
Es gibt wunderbar schwerelose Momente in diesem Buch, die über eine filigrane Verzahnungstechnik verfügen, die das Zustandekommen einer seelischen Diskretion ermöglichen.
Der konzeptionelle Grundriß des Buchs folgt der Reihe der zweiundzwanzig Trumpfkarten oder Großen Arkana des Tarotspiels.
Mit „Die Pendeluhren haben Ausgangssperre“ legt Richard Anders eine Summe seiner lyrischen Arbeit aus fünf Jahrzehnten vor.