Philipp Lahm
von Michel Decar
Promiskuität, Koks und Swimmingpool – voll 80er. Mit einem Porsche 50 km/h fahren, das ist die wahre Kunst. Der Erregungsgesellschaft mit Regungslosigkeit trotzen, der Ungeduld mit Gleichmut, dem Chaos mit wohltuender Langeweile. Wem nun in unseren Breiten gelingt solch eine quasi epikureisch-stoische Lebensform, wer ist unser größtes Vorbild und zweitliebster Nachbar? Es gibt nur einen – Philipp Lahm. Und was macht der so? Im neuen Stück des jungen Autors Michel Decar, der seit einigen Jahren mit gleichmütigem Furor die Theaterlandschaft aufmischt, geschieht nicht viel – und doch alles. Denn mitten in die Phantasmagorie des Durchschnittslebens eines Ausnahmefußballers platzt plötzlich die Abrechnung mit dem gesamten dramatischen Kanon, der sich bisher hauptsächlich mit Konflikten, Krisen und Kämpfen beschäftigte. Wird Shakespeare das überleben? Decar hat mit "Philipp Lahm" kein Prominenten-Biopic geschrieben, sondern einen lakonischen Blick auf seine Generation, unser Land und den Zeitgeist geworfen, die Hysterie von Medien- und Kulturbetrieb persifliert und nebenher die dramatische Tradition schulterzuckend ins Abseits gestellt. "Philipp Lahm", soviel ist sicher, ist die rettende Blutgrätsche gegen die "konfliktgeile Dramaturgie toter Männer". Jede Zeit hat die Helden, die sie verdient.
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Do 21. Dez 17, 20:00 Uhr
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Di 02. Jan 18, 20:00 Uhr
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Mi 10. Jan 18, 20:00 Uhr
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Mi 17. Jan 18, 20:00 Uhr
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- premiere 16 Dez 17
- Vorstellungsdauer ca. 1 std. 30
- Keine Pause
- Vorstellungsdauer 90 Min. Verlängerung und Elfmeterschießen möglich
- Regie Robert Gerloff
- Bühne Maximilian Lindner
- Kostüme Johanna Hlawica
- Musik Cornelius Borgolte
- Licht Uwe Grünewald
- Video Florian Schaumberger
- Dramaturgie Angela Obst
- Gunther Eckes Philipp Lahm
Philipp Lahm Programmheft Auszug (PDF)
Fliegendes Blatt 06/17
Keine Feile von Monika Rinck
Ich hätte das nicht machen wollen. Er hatte keine Feile bei der Hand.
Dennoch kam mit einem Mal der Feierabend. Gesprochene Worte
nochmals sprechen. Es gibt nichts, was ausbleibt. Das aber heißt:
Es gibt auch keine Diskretion. Ich hätte das nicht machen wollen.
Doch es gibt hier etwas Weißes in den Zellen. Es gibt Funktionen.
Nicht mit einer leeren Zelle tauschen, tadelt ihn die Datenbank.
Besser vielleicht dem Regen lauschen. Und sich fragen: Wasser?
PHILIPP LAHM (FOTOGALERIE)
"Lasst uns durch Philipp Lahm zu den besseren Men-schen werden, die wir sind." Michel Decar,
"Philipp
Lahm"
Das Publikum im Blick
Chiasamen statt Koks
Fragen an Regisseur Robert Gerloff
Neun Fragen zur neuen Spielzeit: Die SZ hat zehn Schauspieler, Sänger und Regisseure der Münchner Theater nach persönlichen Gewohnheiten und Tipps gefragt.
"Has the world changed, or have I changed?"
Eines Morgens, aus unruhigen Träumen erwachend, im Ohr die alte Liedzeile: "Has the world changed, or have I changed?" Es ist der Petersburger Blutsonntag 1905, Berlin im Novemberregen 1923, ein Junitag im Jahr 1483 in London oder New York in den späten 1980ern. Und auch die schönen Tage von Aranjuez sind bereits vorbei.
NEUE DRAMATIK FÜR NEUE DYNAMIKEN: Die Spielzeit 2017/18 am Resi
Intendant Martin Kušej stellte am 26. April im Rahmen einer Pressekonferenz das Programm für die kommende Spielzeit 2017/18 vor. Der Spielplan folgt der politischen und gesellschaftskritischen Ausrichtung des Residenztheaters, dabei stehen viele Deutschsprachige Erst- und Uraufführungen auf dem Spielplan.
Spielzeit 2017/2018
Hier finden Sie eine Übersicht über die Premieren und geplanten Projekte der Spielzeit 2017/18 am Residenztheater! Weitere Infos zu den einzelnen Inszenierungen finden Sie auch in unserem neuen Spielzeitheft, das ab sofort in unseren Spielstätten für Sie bereit liegt und das Sie hier herunterladen (PDF) oder hier direkt online durchblättern können.