1
in schutt und asche
und daraus gehen
in luft und liebe,
wasserwärts als tröpfchenmodell
des sprachkerns
wie kühlschränke,
truhen des worts,
feinfrost auagetaut
zum baldigen verzehr.
die luftpumpe,
die wasserpumpe,
die wortpumpe.
2
wo gehen die adern?
eine anatomie der sprache
auf nächtlicher straße.
schilder-scrabble, buchgestäbe,
verkartete sündenfälle.
die zunge verziehen.
welches die nerven und kabel,
die verbindung der zeiten
über flüsse hinweg?
ein saurier steigt
horrorfilmmäßig aus dem eisgrab:
sprache, erhitzt ins sprechen.
3
und brüllt, schnattert, lispelt,
trunken, verzehrt, verweilt,
geschüttelte wundertüte,
ein schrei wie geburt
und der aushauch des sterbens,
dazwischen gedichtegedichte,
ein deichen der flut,
ablasshandel eines überdrucks,
luftnotwassersucht.
beständig an einem grunde
gründeln, bohrungen
und grabungen hinuntergebracht.
4
flüstern, nicht schreien,
atemtechnik beim brustschwimmen,
wissend, wir sind
keine amphibien der sprache,
landgänger schon längst
und lungentiere,
denen sie birst, sagen wir
zu viel – oder zu wenig?
worte wie signallichter
steuer- mehr als backüberbordend:
luftschiffer und seefahrer,
die navigieren lernen.