hab’ich trotz, hab’ich trotz, hab’ich trotzdem schon, sang das kind. wir gingen auf die reise, wir „ooschies“, auf große fahrt sozusagen. dann schauten wir herein. hier entstand also inmitten dieses verhuschten getreidels die große fläche des textes, zudeckend wie ein mädchenbürzel im eingeschweißten fleischregal. etwa so konnte man sich das vorstellen. natürlich war das noch untergründiger zu erforschen.
der wind war voll warm gewesen. jetzt hingegen ist der wind kahl, das haupt geschält wie’n bisam an der tränke, die stirn abgeschubbert auf dem ausgetrockneten grund des zubers, kein tropfen mehr, nur ’ne wunde zunge. und daraus sproß ’ne rose, die schon als knospe welk war. mann, war das trübe. wir aber legten uns längsseits und rauchten eine nach der anderen, bis sich der himmel schwärzte, weil nacht kam. deren nachkommen, so sagte man später, seien so schrill gewesen, daß man ihren schrei nicht ertragen konnte, aber auch nicht ihren flüsternden gesang. „wir lassen uns das singen nicht verbieten!“ und das klang in diesem land immer wie eine morddrohung oder jubel hin zum nächsten genozid. der deutsche mann war ein echtes aas, zu vertilgen und rot was draufzusprühen auf diese infernalische fresse.
andererseits besaß sk die gewaltige freiheit, mitten vor ihm. wie ein tunnel war die, senkrecht und leicht abwärts, dann wieder leicht aufwärts. dazu flimmerten die straßenlampen einen charleston. natürlich totaler käse: die waren löcher drin im schweiz des oberen. käsekäsefüße. als besäßen die füße die macht, gänzlich zu verkäsen, weil ja getretener quark &c. nein, vielmehr waren sie, die füße, ohnmächtig zu verschweigen, daß ihresgleichen auf diesem leib schon gewandert waren, bein-auf-bein-ab. rauf und runter, tausende male. im fingerzwirn spürte sk, wie rheumatisch bei witterungsumschwung, ein leises zirpen oder zittern, das anhielt, auch wenn man den atem anhielt.
so aber sprach sk. sie aber sei nie allein und also nie nachmittäglich bis in den abend hinein in der lage, die rose verwelken zu lassen. du aber seist nicht allein. so gesehen war das etwa so bedeutend wie die im wind schaukelnden straßenlaternen, die an queren drähten über der straße hingen. nun war sie allerdings weg. zwei stunden zu früh hatte sk die bühne betreten, und es war natürlich niemand mehr da, sondern alle längst nach hause gegangen. es gab auch keine notdurft, da jetzt mitzugehen oder wimmernd das weib zu spielen, das dem nicht widerstehen könne, wie man sich damals ausgedacht. es war niemand dagegen ausgezehrt genug. der schein war einfach nur vergangen. welchen glanz allerdings hatte das licht am freitag gehabt, als es milder schien, verheißungsvoller, gläubiger, daß all das irgendwie zu schaffen sei, was sich als irrtum herausgestellt hatte. davon war nun gar nichts zu lernen, geschweige denn zu merken. es war kompletter unsinn, doch er ließ die maschine weiterrattern in der hoffnung, daß auch nur etwas von ihr darin übrig blieb. denn allein das zu sagen, war ihm hier bestellt. wer hatte dieses lob vor dem abend ausgesprochen? es war unerfindlich. ’ne feiste motte vielleicht im grabenlicht. oder fähnrich herr jeminee, der mit ’nem kreuz über die möse strich, wie‘n berserker an der heimatfront seinesgleichen anpöbelt. daß er doch schneller machen solle, bis es schmatzt – das ganze pack in seinem blöden grabenkrieg. coming! out there in outer space. die doppelung macht’s auch nicht deutlicher. herr jeminee schwang das kreuz wie’n beil oder messerfalz kurz vor der verlockerung jedweder hosengummis.
19:10
der nicht zu gewinnende blumenkohl war ’ne tanne und stand bei der tante in der küche auf’m heißwasserbereiter, den ein kalk schon seit jahren außer gefecht gesetzt hatte. leider, weil das teil eben nicht mehr benutzt wurde, vergaß sie dauernd das gießen, so daß er bleich in die höhe wuchs, ob da nicht noch was wäre. rundrum stank’s nach zucker aus’m sieb oder in den tee gefüllt aus riesig anmutenden bechern. der tee kam aus ’ner leitung in der wand, wie aus einer zapfanlage das bier. wo man da nachfülle, wollte sk wissen, ward aber nicht verstanden, weil nur er solches sah. der mächtige wunsch, nicht zu schweigen, trieb ihm das blut auf die lippen und ’ne verklebte falte auf die stirn. darunter das bollwerk gegen beirrung, verirrung und so aus ’ner trübgrauen masse, durch die geäder ging wie auf der suche nach was zu fressen. bloß war da natürlich nichts dergleichen zu finden, schon gar nicht, wenn er ’nen blick geschultert hatte, der nicht aus ihrem schein kam. so jedenfalls kam man irgendwie nicht weiter. sk beschloß, die sache anders anzugehen:
zweierpunkt ist dann auch ’ne verpflichtung, wie’n arsch der schweigend und nichts absondernd erfroren über der schüssel hing. so nicht, mein freund, so nicht, mit mir nicht! und nichts zu rauchen mehr zu haben ist echt schrecklich. der schwarze beruhige sie mehr als jeder weiße. diesen im arm aber entwirke sie sich. sk war nicht ganz klar, was das heißen sollte. anders damals am garten, der im dunklen sich genau vor dem riesenhaus stapelte, in dem sk mit dem gewicht am bimsstein die stufen rauf und runter gehüpft war, nachts wimmernd wie ein tier, geflüchtet aufs klo zu weinen. so kam man natürlich wieder nicht weiter. allerdings begann sich das blütenmotiv, vor allem welk, zu verfestigen. die nicht vorhandene haft schien schuld daran. wir taten weiterhin unser bestes und versuchten, uns nichts anmerken zu lassen. das blutermotiv: gegenüber kerzenlampions, dahinter glück. pianopiano, ruhig bleiben. 19:49
von einem bier werde ich nicht satt.
19:54