Wurschtele mich durch den Sonntag, mal sonnig, mal trübe, mal erhellt, mal verdunkelt. Licht sind meine Lilly-Lou und ihre Stimm[ung]en am Telefon, ihre gewitzten Worte im Chat. Dunkel der finstere Grund im Anschnittraster, auf den ich Flickenteppiche layout-drücke wie keinen Kuss auf keine Lippen (und dennoch mit der Innigkeit der lohn- und selbstvergessenen Arbeit):
In solches über Stunden vergraben, recke ich die Hand aus diesem Grab, eigensinnig, eigensinnlich, uneigentlich:
Eigensinn – bei den Gebrüdern Grimm (und Kluge, Tarantino und mir):
Das eigensinnige Kind
Es war einmal ein Kind eigensinnig und tat nicht, was seine Mutter haben wollte. Darum hatte der liebe Gott kein Wohlgefallen an ihm und ließ es krank werden, und kein Arzt konnte ihm helfen, und in kurzem lag es auf dem Totenbettchen. Als es nun ins Grab versenkt und die Erde über es hingedeckt war, so kam auf einmal sein Ärmchen wieder hervor und reichte in die Höhe, und wenn sie es hineinlegten und frische Erde darüber taten, so half das nicht, und das Ärmchen kam immer wieder heraus. Da mußte die Mutter selbst zum Grabe gehen und mit der Rute aufs Ärmchen schlagen, und wie sie das getan hatte, zog es sich hinein, und das Kind hatte nun erst Ruhe unter der Erde.
So strecke ich nachts immer mein Händchen aus dem Grab hervor.