Die Lebenslauf-Lesebestätigung
Ich will heute mal eine etwas kreative Herangehensweise im Online-Bewerbungsprozess zur Diskussion stellen. Durch Zufall bin ich über diesen Artikel hier gestolpert -> “A naughty CV trick” – eine sehr lustige Idee!
Jeder kennt das Szenario -> wenn man seinen digitalen Lebenslauf an ein Unternehmen schickt (bspl. bei einer Initiativbewerbung), dauert es mitunter mehrere Tage oder gar Wochen, bis man überhaupt irgendein Lebenszeichen vom Unternehmen bekommt. Es wäre also recht spannend, irgendwie eine Statistik zu bekommen, ob, und von wem der Lebenslauf entsprechend angeschaut wurde. Der Blogger Alejandro hat hier eine lustige Idee -> anstatt einer schöden Word .doc Bewerbung, schickt er seinen Lebenslauf als .html Datei, dessen css-File (das Stylesheet enthält die entsprechenden Informationen, wie das .html dargestellt werden soll – also bspl. die Schriftgröße etc.) auf seinem Server gehostet wird. Sobald der Personaler also die .html Datei, und damit den Lebenslauf anschaut, wird der css-File vom Server geholt, und kann somit ein paar Daten übermitteln, wie z.B. wann der File geöffnet wurde etc, aber auch sogar Dinge wie die IP-Adresse oder spezifische Daten über den Computer, so dass man sogar erkennen kann, an wen der Lebenslauf weitergeschickt wurde etc.
Wirklich eine spannende Idee, auch wenn es wohl gerade in Deutschland wieder große datenschutzrechtliche Bedenken geben würde, gerade auch wenn man die IP-Adresse übergibt und entsprechend abspeichert. Außerdem könnte es Probleme bei größeren Unternehmen geben, bzw. Unternehmen, die eine sehr scharf eingestellte Firewall haben – da wird dann so ein Lebenslauf schnell mal als Virus geflagged, und landet am Ende nicht mal beim Personaler, sondern vielmehr im virtuellen Mülleimer…
Ich empfehle also niemanden, diesen Weg zu gehen – aber die Idee an sich ist halt wirklich sehr spannend & kreativ! Evtl. kann man das irgendwie weiterspinnen – so in Richtung Lesebestätigung bei eMails. Ich bin gespannt, was ihr zu dieser kreativen Idee dieses US-amerikanischen Bloggers sagt!
Ansonsten hab ich noch zwei schnelle Linktipps für euch ->
Der Akward Office Photo Contest, der durchaus auch in Deutschland Bait-Potential hätte, und 5 mehr oder weniger ernstzunehmende wissenschaftliche Gründe, wieso wir alle schlechte Arbeitnehmer sind – Cracked.com halt mal wieder *hihi*
Hi Marcus,
das ist eine super Idee.
Wobei ich mich beim CSS-Stylesheet nicht darauf verlassen würde, denn falls keine Verbindung vorhanden ist, wird das File auch nicht richtig dargestellt.
Je nachdem ob JavaScript aktiviert ist oder nicht, könnte man folgenden Trick machen:
<script type=”text/javascript”>
var i = document.createElement(‘img’).
i.src = ‘http://www.meinserver.de/bild.php?u=mcd';
i.style.display = ‘none’;
document.body.appendChild(i);
</script>
<noscript>
<img src=’http://www.meinserver.de/bild.php?u=mcd’ />
</noscript>
Oder wahlweise nur letzterer IMG-Tag mit einem Bild, dass nur 1x1px groß ist und somit bei keiner Konnektivität gar nicht auffällt:
<img src=’http://www.meinserver.de/bild.php?u=mcd’ height=”1″ width=”1″ style=”display:none” />
Da gäbe es ja diverse Möglichkeiten das Bild zu verstecken, egal ob es geladen ist oder nicht.
Im PHP-Skript ist es nur wichtig, dass man den richtigen Element-Typ zurückgibt, z. B. als JPG:
<?php
header(“Content-type: image/jpg”);
// fopen(..); // sollte man es als Datei speichern wollen
mail(‘ich@mailadresse.de’, ‘Alert: Lebenslauf’, ‘Unternehmen: ‘.$_GET['u'].”\nUm”.date());
?>
Und somit wir ein korrektes Bild eingebunden und über PHP eben die richtige Information gespeichert oder per Mail an mich versandt.
Wie genau das Skript dort gestaltet ist, ist ja egal und je nach Zweck anpassbar, aber so kann man sich schnell einen Alert basteln.
Falls Du oder jemand Interesse an einem funktionstüchtigen Skript hat, reicht eine kurze Mail.
Ansonsten muss ich sagen: kreative Idee!
Beste Grüße!
Peter
PS: Ich hoffe der Code wird richtig angezeigt.
Hehe, nice Peter
Die Idee mit dem guten alten 1×1 Pixel-Bild kam mir auch zuallererst, aber ich fand die Idee von diesem Blogger noch ne Runde kreativer
Ich finde die Idee jetzt nicht sooo super. Sie stellt den Personaler unter den Generalverdacht seine Mails/Post nicht zu lesen. Das könnte man dann ja auch bei allen anderen Geschäftskontakten so machen und damit sein Mistrauen jedem vor die Nase halten. Ich glaube nicht, dass man damit eine vertrauensvolle Beziehung herstellt. Im Sinne der Bewerbung wäre es vielmehr sinnvoll, anzurufen, wenn man glaubt, die Bewerbung würde nicht beachtet.
Die Intention ist spannend. Anstelle der hier diskutierten Bestätigung zum Fileöffnen würde ich aber eher eine echte inhaltliche Lesebestätigung einfügen. “Hat Sie mein CV in dieser Form angesprochen ja/nein? Auch wenn Sie kein Angebot für mich haben, würde es mich interessieren ob diese Art der Bewerbung für Sie positiv gewirkt hat.”
Damit habe ich zwar keine hohe Feedbackquote; die Rückläufe sind aber qualitativ höher einzuschätzen.
@Nadia -> Es geht weniger um Misstrauen, als vielmehr eine Art Feedback zu haben, ob der Lebenslauf / die Bewerbung überhaupt schon bearbeitet wurde, bzw. an wen & an wie viele der Lebenslauf intern weitergeleitet wurde.
Es ist auch nicht unüblich das Bilder in der E-Mail auch erst aus dem Internet geladen werden müssen, auch ohne dynamisch erstellte Bilder mit serverseitigen Scriptsprachen. Wenn das Bild sonst nirgends auftaucht, ist das auch aussagekräftig. Natürlich können externe Ressourcen vom E-Mail-Programm verweigert werden.
Ja, das ist durchaus eine nette (kreative, vielleicht hilfreiche) Idee – aber:
1. Wenn das der Empfänger mitkriegt, könnte die Sache gelaufen sein.
2. Am Sachverhalt ändert es ja nichts – genau wie zu wissen, wann der Bus kommt: Es ändert nichts an der Ankunftszeit an sich.
3. Wie von anderen bereits erwähnt wurde, muss das nicht immer klappen.
Die Lösung des Aufrufs einer PHP Datei als IMG ist die Möglichkeit, die am häufigsten funktionieren dürfte.
Um eine Verschleierung des IMG-Tags vorzunehmen sollte aber eine URL aufgerufen werden, die nicht auffällig ist. Es könnte eine Datei aufgerufen werden (z.B. bild.jpg) die dann via .htaccess (Rewrite) auf das PHP-Script geleitet wird. Eine durchsicht des Quellsource der E-Mail wird also nicht weiter auffällig sein.
Um dann wirklich auf Nummer sicher zu gehen, sollte das PHP-Script tatsächlich ein Bild ausgeben (idealerweise mein Bewerbungsbild).
Allerdings würde – bei entdecken dieses Trackings – von einem Hackerangriff ausgegangen werden und man würde den Job sicher nicht bekommen (es sei denn man hat sich als WebAppSec beworben).