Vorbemerkung zu diesem Beitrag: Der unten gerügte Christoph Lamoller hat sich innerhalb von 24 Stunden bei mir gemeldet, sich entschuldigt, die Hintergründe erklärt (brainguide macht jeden, der etwas einstellt zum Autoren) und seine Bereitschaft erklärt, die Veröffentlichung wieder vom Netz zu nehmen beziehungsweise  sich zukünftig mit mir abzustimmen. Das nenne ich eine vorbildlichen Umgang mit Online Kritik. Und bin erstaunt, was Google so alles findet.

Daher gilt erst recht: Wehren Sie sich gegen Missbrauch Ihrer Daten und Werke im worldwideweb: Das Web bietet grenzenlose Möglichkeiten der Vernetzung und Selbstdarstellung. Aber auch, sich mit fremden Ideen und Meriten zu schmücken. Doch Vorsicht: übernehmen Sie Texte oder Teile davon aus dem Internet ohne Quellenangabe, verstoßen Sie gegen das Urheberrecht. Geschickte Selbstdarsteller wissen das zu umgehen. So nennt sich Organisationsberater Christoph Lamoller auf der britischen Expertenseite brain-guide Autor von vier Publikationen, alle vier Presseartikel, in denen er als Gesprächspartner auftrat. Die eigentlichen Autoren erscheinen erst auf den zweiten Klick, als “editor”, Verfasser oder sogar “co-author”! Das ist vermutlich sogar legal, aber es hat einen üblen Beigeschmack. Vor allem, wenn bei den Artikeln, Gute Zeiten für Zeitarbeit (Suedkurier) und Polygame Karriere (Manager Magazin) Lamoller nur ein Gesprächspartner unter vielen war - und ich in beiden Fällen die Autorin. 

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geschrieben von Deike, unter Marketing. Am: 28 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

23  Jan
Lahm wirbt lahm

Hallo Herr Gerhäuser,

was hat Ihnen Adidas denn dafür gezahlt, dass Sie Fussballer für Sport1 nach ihrer Gewöhnung an einen neuen Schuh fragen? Was Lahm für seine Antwort bekommt, möchte ich lieber gar nicht erst wissen. “Man zieht ihn an und fühlt sich wohl”, ist da noch das hübscheste Zitat. Danach kommt es noch dicker, wie bei Stefan Niggemeier nachzulesen. Ich werde meinen Kunden dennoch weiterhin vermitteln, dass Schleichwerbung nicht die richtige Art ist, sich ins Gespräch zu bringen, weil sie durchsichtig, platt und damit fußlahm daherkommt.

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geschrieben von Deike, unter Allgemeines. Am: 23 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

Ich fahre gerne mit der Bahn, da findet man die meisten Geschichten, drei Businessleute mit vier Rechnern (!) etwa, die sich laut über ihren Kundentermin unterhalten. Höchst interessant! Sie alle fahren mit dem Zug, um sicher, bequem und zeiteffizient ans Ziel zu kommen. Meist stimmt das ja auch. Klar, gibt es schon mal Verspätungen und nicht für alle kann die Bahn wirklich was. Aber wenn die Gleise vor Hannover unter Wasser stehen, weil es am Vortag aus Eimern geschüttet hat, dann weiß man das schon bei der Abfahrt in Hamburg, dann kann man den Umweg über Lehrte doch gleich einplanen und vor allem kommunizieren, so dass Anschlussreisende sich Alternativen suchen können.

Bahn.jpg

Eine Verhohnung der Kunden ist es aber geradezu, wenn man sie nach 15 Minuten Verspätung auch noch vor geschlossenen Türen gefangen hält, weil der ICE erst an seine zweite wartende Hälfte angekoppelt werden muss - und die Gäste dürfen auch wutschnaubend zusehen, wie ihr Anschluss gerade den Bahnhof verlässt. Man muss kein Kommunikationsprofi sein, um zu wissen, dass man so die Kunden verprellt. Und wieder einmal ist ein Zug für Herr Mehdorn abgefahren…

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geschrieben von Deike, unter Allgemeines. Am: 23 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

16  Jan
Ernst gemeint

Klar ist es ein gutes Gefühl, wenn Sie als Gesprächspartnern bei Journalisten gefragt sind. Seien Sie gesprächsbereit, sprechen Sie in Bildern, denken Sie in Geschichten. Sie dürfen ruhig etwas überspitzen, aber Sie sollten immer hinter Ihrer Aussage stehen. Wenn Ihnen nicht gerade Ihr Pressesprecher im Nacken sitzt, vermeiden Sie es, immer alles genau schriftlich abzustimmen - es sei denn, es handelt sich um ein Interview. An unkomplizierte, wortgewandte Gesprächspartner wird sich der Redakteur nämlich mit Sicherheit gerne erinnern und kommt wieder auf Sie zu.

Was aber, wenn Sie sich in dem Beitrag nicht oder gar nicht wieder finden sollten? Dann greifen Sie nicht gleich zum Telefon, atmen Sie erst einmal durch, prüfen Sie sich genau: Haben Sie alles richtig gemacht? Wie konkret waren Ihre Aussagen? Wie relevant? Haben Sie Ihre Aussage mit Studien, aktuellen Entwicklungen untermauert? Wie oft sind Sie Fragen ausgewichen?

Erst im zweiten Schritt fragen Sie beim Journalisten nach und zeigen Ihre Enttäuschung. Aber bitte machen Sie es nicht so wie Volker Stein, Universitätsprofessor aus Siegen, auf meine Mail, dass ich seine Aussagen leider nicht berücksichtigen konnte (wohl aber sein Buch, weil ich auch noch mit dem Ko-Autor gesprochen habe):

Talente-Krieg.jpg
das ist natürlich “schade” (nett ausgedrückt) - oder anders gesagt, “enttäuschend” - denn dann hätte ich mir die Arbeit vor Weihnachten (immerhin hat das zu weiteren Überstunden geführt) auch sparen können. Bitte fragen Sie mich in der Zukunft nur noch, wenn Sie dies auch ernst meinen!

MfGr Volker Stein

Meine Antwort: Ernst habe ich es gemeint, ich kann es mir auch gar nicht leisten, “aus Spaß zu recherchieren”, ich werde nämlich nicht für die Zeit - auch nicht für Überstunden bezahlt, sondern nur für die Zeile!!!

Lieber Herr Stein, ich kann Ihre Enttäuschung verstehen, aber der Vorwurf ist höchst ungerecht. Was meinen Sie, wie viel Stoff “umsonst” recherchiert wird und hinterher gestrichen, gekürzt, verdichtet wird. Das ist Redaktionsalltag.

Herzliche Grüße Deike Uhtenwoldt

Was ich nicht geschrieben habe: 1) Wie kann man für 25 Mail-Zeilen Überstunden benötigen? 2) “MfGr” - das klingt an dieser Stelle wie “mit frustriertem Grimm” - und ist kein guter Abschluss.

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geschrieben von Deike, unter Pressearbeit. Am: 16 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

12  Jan
Unternehmen Schule

Lehrer haben ein negatives Image, beklagt die Klassenlehrerin meines Sohnes. “Das hat sich in den letzten Jahren erheblich verschlechtert, unser gesellschaftliches Ansehen sinkt und die Lehrerkritik nimmt bisweilen extrem aggressive Züge an.” Lehrer gelten als bequem, als Alleinkämpfler, Nörgler, Besserwisser. Da spielt sicher auch Sozialneid eine Rolle (sichere Beamtenbezüge, lange Ferien), aber auch die Tatsache, dass sich den Lehrern niemand so richtig entziehen kann, nicht in der eigenen Schulaufbahn, nicht in der Elternrolle. Um es klarzustellen: das Image ist, bei allen Privilegien, extrem ungerecht, denn es schert höchst unterschiedlich engagierte Lehrpersönlichkeiten über einen Kamm. Ein Gegenbeispiel ist Axel Beyer, einer Lehrer als Unternehmer. In gerade mal einem Jahr hat er die Moderne Schule Hamburg auf den Weg gebracht.


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geschrieben von Deike, unter Bildung. Am: 12 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

07  Jan
Pressekodex

Ziffer 6 des Pressekodexes handelt von der Trennung von Tätigkeiten: “Journalisten und Verleger üben keine Tätigkeiten aus, die die Glaubwürdigkeit der Presse in Frage stellen könnten.” Das gilt natürlich erst recht für freie Journalisten, die vom Zeilenhonorar allein nicht leben können und daher auch beratend tätig sind. Ich habe es mir daher zum Grundsatz gemacht, nicht über bestehende Kunden und ihre Themen redaktionell zu veröffentlichen. Und ich lege meinen Kunden Ziffer 7 des Pressekodex nahe: Die Trennung von Werbung und Redaktion, dazu die Richtlinie 7.2, gegen Schleichwerbung: “Die Glaubwürdigkeit der Presse als Informationsquelle gebietet besondere Sorgfalt beim Umgang mit PR-Material. ”

Für Sie als Unternehmer, der sich mehr öffentliche Aufmerksamkeit wünscht, bedeutet das:

  • Offen, ehrlich und kooperativ zu sein.
  • In Pressemeldung für nachweisbare, signifikante Information zu sorgen und beschönigende Werbung wegzulassen.
  • Versuche, Pressevertreter kaufen zu wollen, strikt zu unterlassen

Presserat

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geschrieben von Deike, unter Pressearbeit. Am: 7 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

Freiberufler, Kleinstgründer, Solo-Unternehmer – so unterschiedlich ihre Geschäftsideen und Dienstleistungen auch sein mögen, sie alle leben doch mehr oder weniger von der Marke „Ich“. Aber die kommt im Marketing oft viel zu kurz, weiß Autorin Svenja Hofert: „Einzelunternehmer verkaufen sich mit ihrer Persönlichkeit und wer sich da total zurücknimmt oder auf die rein fachliche Ebene zurückzieht, verliert Punkte.“ Gerade wenn die fachliche Kompetenz für den Laien ähnlich gut klingt, etwa bei Rechtsanwälten, entscheide oft die persönliche Note: „Wer offen legt, wie es zu der Gründung gekommen ist, was ihn bewegt und was die Ziele sind, gewinnt an Persönlichkeit“, so die Gründungsberaterin. Auf den Ausbau der Marke „Ich“, sollte eine überzeugende Produktentwicklung folgen: Beratung, Training, Text sind beliebte Bausteine in der Außendarstellung von Freiberuflern. „Aber das sind doch keine Produkte“, warnt Svenja Hofert. Dagegen seien innovative Begriffe wie „Flatratecoaching“ (für eine IT Beratung) oder „Korrekturlesen nach dem Vier-Augen-Prinzip“ (für ein Lektorat) geeignet ein konkretes Bild im Kopf des potenziellen Kunden entstehen zu lassen. Mehr

Und wenn Sie schon unbedingt Begriffe wie “Text PR Training” als Firmenname wählen (so wie ich ;-)), dann sorgen Sie dafür, dass sich die Kunden vorstellen können, was Sie machen. So wie ich jetzt mit diesem Blog…

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geschrieben von Deike, unter Marketing. Am: 3 Januar, 2008 | Artikel kommentieren »

Sie haben ein Buch passend zu Ihrer Geschäftsidee oder Ihrem Beratungsansatz veröffentlicht? Herzlichen Glückwunsch! Jetzt müssen Sie nur noch Ihr Buch an die Leser bringen, gerne über Medienvertreter. Aber bitte verkaufen Sie denen nicht Ihr Buch, sondern Ihre Themen. Kaufen sollen es dann die Rezipienten, also etwa die Leser der Tageszeitung. Es lohnt sich daher gegenüber Pressevertretern Ihre wichtigsten Thesen auf den Punkt zu bringen. Überzeugen Sie ihn damit, lässt er sich vermutlich auch ein Rezensionsexemplar zukommen und macht Ihre Veröffentlichung publik. So schaffte es der Berater und Verhandlungsexperte Wolfgang Salewski mit seinem aktuellen Buch in die Abendblattserie “Das 1 x 1 des Verhandelns”.

Salewski

Das Buch seines Kollegen Heinz-Georg Macioszek blieb außen vor, weil sich dieser dem Gespräch entzog: “Lesen Sie mein Buch, dann können wir noch einmal konkrete Fragen besprechen.” Zu diesen konkreten Fragen kam es dann aber nicht mehr.

Macioszek

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geschrieben von Deike, unter Pressearbeit. Am: 2 Januar, 2008 | 4 Kommentare »