veröffentlicht am 12.04.2012 15:20 Uhr in
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Von: Lena Herrmann
Funktioniert Streraths Kunden-Boykott?
Klar, alle sind der Meinung von Thomas Strerath: Deichmann hat voll daneben gegriffen, freche Anfragen gestellt, will alle Rechte haben und kaum Geld zahlen. Und einhellig blasen alle wieder in das gleiche Horn, halten unbezahlte Pitches für eine Frechheit und die Unternehmen sowieso für maßlos. Bisher war es immer das Gleiche: Alle motzen, drehen sich um und machen weiter wie bisher. Sprich: Senden beliebten Kunden kostenlose Goldideen zu und reißen sich um schlecht bezahltes Neugeschäft.
Steraths Rundumschlag gibt der Branche jetzt die Möglichkeit, endlich mal mutig zu sein. Der Ogilvy-Boss hat damit begonnen, in dem er Ross und Reiter nennt. Jetzt ist es an den anderen Agenturen, nicht nur Beifall zu klatschen, sondern mitzuziehen. Nur dann kann sich etwas ändern. Und nur dann werden sich Unternehmen vorher überlegen, welche Konsequenz eine Anfrage à la Deichmann hätte und was ihnen Kreation wert ist.
Am besten wäre es jetzt, wenn die angefragten Agenturen im Auge behalten würden, wer die Jubiläumskampagne des Schuhherstellers am Ende umsetzt - so lange die Aufregung in der Szene groß ist, desto unwilliger wird sich eine der führenden Agenturen dazu entschließen, doch mit Deichmann in Verhandlung zu treten. Lachender Dritter könnte dann höchstens Grey sein. Die Agentur ist Etathalter des Schuh-Konzerns.
Doch das Thema interessant zu halten und zum "Talk of the Town" zu machen, das ist nicht ganz einfach. So schnell wie Strerath die Nachricht via Facebook verbreitet hat, so schnell verschwindet sie von den Seiten und somit auch wieder aus dem Gedächtnis der Agenturen und Unternehmen. Und in wenigen Tagen sind alle wieder da, wo sie vor der Deichmann-Anfrage waren.
Es sei denn, Streraths Posting bringt einen Stein ins Rollen. Vielleicht gelingt der Boykott wirklich. Dann wäre ein erster Schritt gegangen und es gäbe die Möglichkeit, dass sich wirklich etwas ändert. Immerhin ist die Branche jetzt schon so weit, die Unternehmen nicht mehr zu schützen, sondern beim Namen zu nennen. Eine Branche, die endlich Mut zeigt, ist auf einem guten Weg.
Schlagworte: Deichmann Thomas Strerath Grey Ogilvy & Mather
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