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Alain Visser: Zur Schwester weggelobt

Alain Visser: Zur Schwester weggelobt

veröffentlicht am 17.02.2012 um 13:04 Uhr · Köpfe · Artikel

Über sieben Jahre hatte er Zeit, das biedere Mauerblümchen in eine attraktive Schönheit zu verwandeln. Doch es sei ihm nicht gelungen, die Marke begehrenswert zu machen, raunen Kritiker über Alain Visser, den scheidenden Vertriebs- und Marketingvorstand der Adam Opel AG in Rüsselsheim.

Sein Abgang wird von der US-amerikanischen Muttergesellschaft mit einem vermeintlich wichtigen Posten verbrämt: Zum ersten März wird der 48-jährige Belgier Global Chevrolet Marketing Vice President. Doch Chevrolet ist eine kleine Marke. Im wichtigen Absatzmarkt Deutschland wurden im vergangenen Jahr rund 255 000 Opel neu zugelassen. Aber nur rund 30 000 Chevrolet. Das entspricht ungefähr dem Vergleich Audi versus Honda. Fast 134 Millionen Euro gab Opel 2011 brutto für Werbung aus – rund 18 Millionen mehr als BMW. Chevrolet hingegen spendierte 38 Millionen Euro, also etwas mehr als Mazda. Das soll ein Aufstieg sein?

Alain Vissers neuer Posten wird von Opels Vorstandschef Karl-Friedrich Stracke in einer Pressemitteilung als "neue, hochrangige Position mit weltweiter Verantwortung" gefeiert. Die Betonung der Wichtigkeit des neuen Postens klingt jedoch fast, als schäme man sich dafür, Visser das angetan zu haben. Darin liegt womöglich auch ein Körnchen Wahrheit. Denn die fehlende Strahlkraft der Marke Opel allein Alain Visser anzulasten wäre falsch. In Rüsselsheim herrsche ein Klima der Trägheit, berichtet ein Insider. Es fehle der Wille zum radikalen Neuanfang. Kein Wunder. Schließlich schien Opel in den vergangenen Jahren nicht wie eine stolze, geliebte Marke, sondern stets wie ein auf den GM-Konzernfluren in Detroit getretener Spielball.

Das Opel-Marketing wirkte oft wie gebremst. Die Verpflichtung der Markenbotschafterinnen Lena Meyer-Landrut und Katie Melua rissen niemanden vom Hocker, sondern warfen eher Fragen auf. Auch der im Frühjahr 2011 gestartete neue Markenauftritt der ebenfalls neuen Agentur Scholz & Friends ist gut gemacht. Mehr nicht.

Alain Visser ist ein ruhiger, bedächtiger Gesprächspartner, kein dynamischer Dampfplauderer. Der diplomierte Übersetzer spricht sechs Sprachen, seinen MBA erhielt er an der Duke-Universität in North Carolina. Im Januar 2004 heuerte Visser bei Opel an, nachdem er sich zwölf Jahre lang bei Ford über internationale Stationen hinweg bis zum Managing Director von Ford Benelux hochgearbeitet hatte. Visser ist ein Manager mit Ausdauer, aber kein Ellbogen-Karrierist. Vielleicht hat das der Marke Opel gefehlt. Jemand, der in Detroit auf den Tisch haut und mehr Unterstützung und Wertschätzung für den Hidden Champion aus Deutschland erzwingt.

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