||| MONAT DER FOTOGRAFIE : TELLTALE TAUTOLOGY | MONAT DER FOTOGRAFIE : PRIVATSACHEN | MONAT DER FOTOGRAFIE : TRACES | TRACES : SILVIA M. GROSSMANN | PERSONALEN : LESSUNG , SATTMANN | MONAT DER FOTOGRAFIE : ELFRIEDE MEJCHAR | DOUBLE FEATURE MICHAEL HAMMERSCHMID | FORT ZUR FLORIANA | KLANGAPPARAT
MONAT DER FOTOGRAFIE : TELLTALE TAUTOLOGY
westwärts ( 2006 ) © Silvia Maria Grossmann
s/w – Fotografie auf Baryt – Bild 32,5 x 48,5 cm – Auflage 7 + 1 EA
Zwei Wirklichkeiten ( 2006 ) © Silvia Maria Grossmann
s/w – Fotografie auf Baryt – Bild 32,5 x 48,5 cm – Auflage 7 + 1 EA
Zwangsläufig ladet man in der Tautologie : Sei’s , man sagt , der “Monat der Fotografie” werfe seine Schlagschatten über das Stadtleben Wiens , sei’s man neigt der Formulierung zu , die täglich neu eröffneten Schauen und Ausstellungen lieferten dem Echtleben Lichtbilder aus dem Reich des Projizierten und Imaginären .
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MONAT DER FOTOGRAFIE : PRIVATSACHEN
Im Hinblick auf das “Realismusproblem” wäre angesichts der gestern eröffneten , vorgestern im “Salon Littéraire” vorgestellten “privatsachen” Liesl Ujvarys einiges zu debattieren gewesen : Ujvarys extrem selektive Details aus real existierenden künstlerischen Arbeitsumgebungen haben ebenso viel mit teilnehmender Beobachtung zu tun wie mit dem “Image” der privatsachlich vorgestellten Kunstschaffenden und deren Stilisierung .
Die synoptische Schau der in ihrer “Blickhaftigkeit” ( “die Kamera schaut auf etwas” vs. “es ist” ) akzentuierten Bilder impliziert eine diskrete Reflexion darüber , was man in den wiederkehrenden marxistischen Termini ruhig die “materiellen und situativen Produktionsbedingungen” von Sound- Art und | oder Literatur nennen könnte .
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MONAT DER FOTOGRAFIE : TRACES – ERINNERUNGEN IN FOTOGRAFIEN
Der Titel der heute abend im Künstlerhaus eröffneten Sammelschau “traces – Erinnerungen in Fotografien” spricht die unweigerliche Tatsache , dass die Camera Obscura seit je Spuren und damit ‘Erinnerung’ aufzeichnet . Die ans Tautologische grenzende Formulierung des Titels ist freilich dazu angetan , den teilnehmenden Künstlerinnen und Künstlern grösstmögliche Freiheit in der Werkwahl zu gewähren .
Die Gruppenausstellung traces – Erinnerung in Fotografien widmet sich der Fotografie als Anknüpfungspunkt persönlicher Erinnerung. Unsere Verwendung des fotografischen Mediums für die Tradierung und Vermittlung von Erfahrungen wirft grundlegende Fragen zum Wesen der Fotografie und ihrer Verortung zwischen Erinnerung und Gedächtnis auf. Die Ausstellung kann für diese Fragen ensibilisieren, gerade weil sich die Künstlerinnen und Künstler in der Auseinandersetzung mit dem Erinnern und der Erinnerung in Fotografien ihrerseits im Medium der Fotografie artikulieren.
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TRACES : SILVIA M. GROSSMANN
Unter diesen – vom Almblitz- Kollektiv über Linda Christanell , das Kommunikations- Kunst- Phänomen eSeL bis hin zu Willy Puchner und Kurt Straznicky – möchten wir in|ad|ae|qu|at besonders die Arbeiten Silvia M. Grossmanns hervorheben .
Von der in Wien lebenden Schweizerin , Künstlerin und Galeristin stammen auch die beiden Titelbilder on top of this page . Dass sie gleichzeitig in der eigenen Galerie “Atrium ed Arte” Christof Aigners fotografische Reflexionen zu | von “Wasserformen und Pflanzenwelten” zeigt , zeugt vom pragmatischen Multitasking der nimmermüden Generalistin ( 12. 11. bis 20. 12. 2008 ) .
Die von Frachtschifffahrten und einem längeren China- Aufenthalt mitgebrachten Erinnerungen entraten allem subjektiv- Impressionistischen und schaffen einen Mehrwert , welcher die Spuren des Faktischen um eine eigenständige ästhetische Dimension erweitert .
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K / HAUS PERSONALEN : LESSUNG , SATTMANN ALS HORS D’OEUVRE
Zeitgleich eröffnen am selben Ort zwei Peronalen legendärer Fotografen- Persönlichkeiten : Über Erich Lessing und Didi Sattmann brauchen wir an dieser Stelle und unserem sicher besser informierten Leser kaum etwas zu erzählen .
Sämtliche Schauen des Künstlerhauses zum “Europäischen Monat der Fotografie” sind ab heute abend zu betaunen :
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Erich Lessing : “Unterwegs ” ( Eröffnung 18 H )
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Didi Sattmann : “Künstler | Freunde ” ( Eröffnung 19 H )
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“traces – Erinnerungen in Fotografien ” ( Eröffnung 20 H )
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MONAT DER FOTOGRAFIE : ELFRIEDE MEJCHAR – RÄNDER WIENS
Wer nicht nachsieht , hat das Nachsehen : Wer sich die in Spuckweite vom Künstlerhaus eingerichtete Ausstellung “Fotografien von den Rändern Wiens” ( Timm Starl , pdf ) der Grossen Alten Dame vorausschauender blickender österreichischer | Wiener Fotografie , Elfriede Mejchar ,
etngehen lässt , verpasst ein historisches Ereignis der Dokumentation einer StadtLandschaft im Wandel :
Die Ausstellung konzentriert sich auf die Stadtfotografin Elfriede Mejchar, mit wichtigen Zyklen von den 1960er-Jahren bis heute. Mejchar (geb. 1924) war Fotografin des Bundesdenkmalamtes, als sie begann, die Simmeringer Heide, das Erdberger Mais oder den Wienerberg zu erkunden – Gegenden, geprägt von Brachen, Gärtnereien, Schlachthäusern, historischen Industriebauten und einfachen Arbeiterwohnhäusern.
Hunderte von Aufnahmen entstanden in dieser Randzone zwischen Stadt und Land, deren unmittelbar bevorstehender Wandel in Autostraßen, Industriezonen, Bürokomplexe und Forschungslabors sich damals bereits abzeichnete und heute längst vollzogen ist.
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Elfriede Mejchar : “Fotografien von den Rändern Wiens” – Wien Museum Karlsplatz , bis 25. 1. 2009
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IM ZWIEFACH DER KUNST UND LITERATUR – DOUBLE FEATURE MICHAEL HAMMERSCHMID
Schon schlimm , wenn man Monate an diversen Projekten arbeitet und dann werden sie sämtlich an ein und demselben Tag präsentiert : Da auch unser “Salon Littéraire“- und “Literatur als Radiokunst“- Autor Michael Hammerschmid nicht über die Gabe der Bilokation verfügt ( wie es sein Lehrer Wendelin Schmidt-Dengler formuliert hätte ) , muss der Kunstkatalog “Raumzeitpunkte sind Ereignisse” ( mit begleitenden Screenings performativer Arbeiten von Studierenden der Klasse Transmediale Kunst , Brigitte Kowanz ) unter Ausnahme der körperlichen Anwesenheit des essayistischen Co- Autors Hammerschmid präsentiert werden .
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“Raumzeitpunkte sind Ereignisse” – Präsentation – Kunsthalle Wien , project space , heute, 19:30 H .
Sehr wohl und sehr körperlich vor Ort wird Michael Hammerschmid allerdings heute in der “Alten Schmiede” aus seinen in der neuen Nummer 43 der Literaturzeitschrift “kolik” erschienen Texten lesen . Leider wurde deren Webseite seit Ausgabe 41 nicht mehr ge- updatet . Aber deshalb strebt man ja zu Lesungen , um “ungeschaut” Neues ohne ( trans- ) medialen Zwischenfilter zu erfahren .
Übrigens wurde eben auch die Monatsschrift “Wespennest” Numerio 153 ausgeliefert ( Webseite leider ebenfalls noch nicht aktualisiert ) . Thematisch der lohnenden Reflexion der “Resignation” verpflichtet , bringt der Lyrikteil mit “verstecke – gedichte für kinder und erwachsene” eine der ebenso anrührenden wie heim- tückischen literarischen Facetten des 1972 geborenen Autors :
ich habe mich
in einem wort versteckt.
ich kann’s nicht sagen …
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KOLIK , Zeitschrift für Literatur : Michael Hammerschmid und Stefan Abermann lesen Texte aus der aktuellen Nummer 43 – Literarisches Quartier Alte Schmiede , heute , 19 H .
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FORT ZUR FLORIANA
Am Donnerstag geht’s dann in|ad|ae|qu|at beruflich ins landschaftsliebliche Sankt Florian zur “Floriana” , dem biennal ausgetragenen Wettbewerb für | der Literatur . Selbstverständlich geht es nach zweieinhalb Tagen voller Lesungen und Diskussionen letztlich um die nicht eben übel dotierten Preise und wer von den neun eingeladenen Autorinnen und Autoren diese mit nach Hause nehmen wird .
Unselig das double- bind für Juroren , dass jede Auszeichnung notwendig den Ausschluss derselben für andere , vielleicht sogar mehrversprechende Stimmen bedeutet -
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KLANGAPPARAT
Sounds wie differenzierte Kräuselbewegungen auf der Oberfläche eines stetig dahin fliessenden Gewässers : Treibende Takte im Wechsel mit skeptischen Breakbeatz . Klug konturierte Linien im ambient- flächigen Space . Akustisches Instrumentarium im Dialog mit elektroakustischen Klängen und Effekten : Was der Wiener Elektroniker Klabusta mit seiner zweiten Release “You Have Been Plutoed” da vorlegt , lässt sich im besten und innigsten Sinne des Wortes mit “IDM” – Intelligent Dance Music – benennen . -
Vielleicht mag sich ja noch jemand an den Erstling , “Digital Dementia” , erinnern , wir hatten ihn vor einigen Monaten dem p. t. publico in|ad|ae|qu|at mit Empfehlung angetragen .
Nun aber retour zu Pluto . 40 Minuten polyrhythmisch hochmusikalische Ermunterung : 01. sweet idleness | 02. german wunderkind | 03. ueber confused | 04. no ecotourist | 05. include me out | 06. musically active | 07. world citizen – CLICK LINKS TO LISTEN AND ENJOY .
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[...] Deux photos : naviguer par temps gris chez Zintzen. [...]