NEUES VON FREUNDEN

||| LITERATUR – WIEN – ERZÄHLMUSTER 1 | LITERATUR – WIEN – ERZÄHLMUSTER 2 | LITERATUR – LINZ – FÜR DIE BEWEGLICHKEIT – TAGE DER POESIE | KULTURWISSENSCHAFT : BUCHPRÄSENTATION – WIEN – “DER GESCHMACK VON WIEN” | HAINBURG – MUSIK – AUSSTELLUNG – ZAUBERHAFTE KLANGMASCHINEN – FINISSAGE KONZERT | KLANGAPPARAT

eye plorer poesie

Illustration ( click to XL ) : created via eyePlorer

Höchst differente Knospen treiben diese Woche mit dem beiden Abenden “Erzählmuster” in der Wien Alten Schmiede sowie mit den “Tagen der Poesie in der Linzer Galerie MAERZ aus . Jetzt heisst es hören und staunen , denn zu Zurückschneiden ist das Veranstaltungsangebot – jetzt voll in Saft gekommen – ohnehin zu spät . Man geniesse die Diversität der Formen und Farben , so lange diese live und in persona in voller Blüte zu beobachten und zu betrachten stehen .

LITERATUR | WIEN | ERZÄHLMUSTER 1

czz-neuesvonfreundenDie Mittwochs- Session der Wiener “Erzählmuster” steht unter dem assoziativen Motto : “Beobachtung und Gedankenfluss – Erzählung und Abschweifung – Tagesprotokoll und assoziative Flüge” . In Lesungen und Einzelgesprächen werden des Germanisten und Slam- Poeten Peter Clars Débüt “Nehmen Sie mich beim Wort” ( Sonderzahl ) vorgestellt ( 18:30 ) , ein Vexierspiel der Sprache , welche der sogenannten “Handlung” akkurat und mit mit Vorbedacht im Wege steht .

Mit Peter PesslsDas weisse Jahr” ( ritterbooks ) erscheinen in zweiter Lieferung von Reisenotizen aus dem indischen und tibetischen Himalaya ( 19:45 ) , wo im Unterschied zu traditionellen Genres lineaerer Routen- Accounts jetzt narrative Sprengsel , Notizen , Prosagedichte und Zeichnungen gleichsam ein hybrides Netzwerk konfigurieren .

Stephan Eibel ErzbergsSofort verhaften !” ( Edition Milo | Verlag Lehner ) führt zunächt nach Rom und hinter Schwedische Gardinen ( 21:00 ), findet in der Eigen Stadt die mittlerweile gebundene Jugendliebe , um dann in laufend absurden Volten und Distraktionen in die steirische Geburtsstadt Erzberg zurückzukehren , wo zwischen Begräbnissen und Verschwörungstheorien plötzlich ziemlich eiter Hozionte de Erdenklichen sich öffnen . alles nur erdenkbare möglich wird .

Erzählmuster 1 : Peter Pessl , Peter Clar , Stephan Eibel ErzbergLiterarisches Quartier Alter Schmiede – Heute , Mittwoch , 15. 4. 2009 , 18:30 , 19:45 H , 21 H

|||

LITERATUR | WIEN | ERZÄHLMUSTER 2

czz-neuesvonfreundenDie Donnerstags- Session der “Erzählmuster” kündigt sich mit “Doppelte Böden : Alltag und Abgrund – beseeltes Randgängertum – biblischer Mythos als Folie heutigen Lebens ” polymorph divers an und er sollte sich durchaus lohnen , die diversen Spielmodelle narrativer Ansätze differenzialdiagnostisch zu rekognoszieren .

Mit Lydia Mischkulnigs neuem Erzählband “Macht euch keine Sorgen . Neun Heimsuchungen ” ( Haymon ) darf durchaus mit perfiden Konstellationen gerechnet werden ( 18:30 ) . Mann sehe sich also vor und ziehe auch das Moment des Moment des Absurden wohlwollend in Betracht .

Eugenie Kains Narrative von “Der Schneckenkönig ” ( Otto Müller ) zielen dahingegen nicht die Pointe und | oder das Plakative ( 19:45 ) , sondern auf das unauslotbare Spektrum sich unmerklich wandelnder Bezüglichkeiten , Differenzen , lange vorbereiteten Hin- und Abwendungen .

Clemens Berger , dessen jüngste Prosa “Und hieb ihm das rechte Ohr ab ” im renommierten Wallstein- Verlag erschienen ist ( 21:00 ) dreht sich wie ehedem um Obsessionen und Passionen ( dies durchaus im zwiefachen Sinn ) , welche ursprünglich in populären Kulturpraktiken ankern , von dort allerdings ins Fatale | Unumkehrbare abdriften .

Erzählmuster 2 : Lydia Mischkulnig , Eugenie Kain , Clemens BergerLiterarisches Quartier Alter Schmiede – Donnerstag , 16. 4. 2009 , 18:30 , 19:45 H , 21 H

|||

LITERATUR | LINZ | FÜR DIE BEWEGLICHKEIT – TAGE DER POESIE

czz-neuesvonfreundenKürzlich hatten wir auf die Werkschau des Kritikers , Theoretikers und Soundkünstlers Georg Jappe im Rahmen des Poesie- Festival “Für die Beweglichkeit” hingewiesen ( hier ein schönes Feature des Standard ) . Erneut kuratiert von Christian Steinbacher , macht es das Kulturhauptstadt- Budget möglich , die “Tage der Poesie” von 15. bis 18. April ausgehend von der Künstlervereinigung MAERZ ( und an diversen Spielorten ) mit internationalen Gästen zu schmücken . Unorthodox , undogmatisch und äusserst neugierig präsentiert sich das Programm , welches wir hier freilich nur in|ad|ae|qu|at anreissen können :

Die Bandbreite des Gebotenen reicht von einer Präsentation digitaler Poesie durch Jean-Pierre Balpe bis hin zu rarem Instrumentarium aus Fernost, mit dem Louis Roquin den Vortrag der Sprachkünstlerin Michèle Métail unterstützt, von Motetten von durch das Schweizer blablabor gesteuerten Radios hin zu Lesungen prominenter ungarischer Autoren wie etwa Péter Esterházy oder Ottó Tolnai , von dem erstmals ein Buch mit ins Deutsche übertragenen gesammelten Gedichten präsentiert wird.

Hier kurz einige Auszüge aus dem Lineup :

Mehr in einem ausführlichen Österreich- 1 – Bericht .

Tage der Poesie- Künstervereinigung MAERZ ( u. a. Locations ) – 15. bis 18. April 2009

|||

KULTURWISSENSCHAFT : BUCHPRÄSENTATION | WIEN | “DER GESCHMACK VON WIEN

czz-neuesvonfreundenDass wir hier als tägliche Stadtinsassen mit den mitunter sonderbaren Blüten der Wiener Touristikwerbung konfrontiert sind , haben wir gelgentlich angemerkt . Der Kulturwissenschafter Lutz Musner ist für seine höchst inspirierte , jetzt als Buch erschienene Habilitationsschrift “Der Geschmack von Wien – Kultur und Habitus einer Stadt” ( Campus ) all jenen “working fictions” und Image- Niederschlägen nachgegangen , warum – mit einem alten Werbespruch formuliert – “Wien anders ” sei .

In der Rekapitulation der Rénommées , Stadtmythen und politischen Strategien , welche während ses 19. und 20. Jahrhunderts zum Image Wiens als Kultur- und “Weltstadt des Musik” führten , manifestiert sich eine Art Biografie Urbaner Legenden , symbolischer Zuschreibungen und Distinktionen innerhalb der globalisierten Städtekonkurrenz .

Wiens Einzigartigkeit wird dabei auch im Zusammenhang mit prägenden Geschmackslandschaften wie z.B. dem Prater gesehen und die durch Wienerwald und Donau bestimmte Ausfaltung des Stadtkörpers untersucht. Das Buch präsentiert die Geschichte Wiens als Kulturstadt und zeigt auf, wie aus Akzentuierungen und Auslassungen, Inszenierungen und Gedächtnislöschungen eine erfolgreiche Trademark und ein City Branding entstehen, deren Kehrseiten auf das vergangene Jahrhundert der Extreme und seine Verwerfungen verweisen.

Nach Vorab- Genuss einiger Entwürfe ind Exposées dürfen wir in|ad|ae|qu|at nicht lediglich , allerdings in besonderem Masse Wiener Stadtinsassen zur Lektüre des staunenswerten Bandes einladen : einerseits aus Gründen des “dig where you stand” ( vulgo historisches Stadtbewusstsein ) , anderseits um Bescheid darüber zu wissen , als was wir Wiener vom Stadtmarketing buchstäblich verkauft werden .

Buchpräsentation Lutz Musner “Der Geschmack von Wien”Wienbibliothek im Rathaus , in Kooperation mit dem IFK – Donnerstag , 16. 4. 2009 , 19:30 H

|||

HAINBURG | MUSIK – AUSSTELLUNG | ZAUBERHAFTE KLANGMASCHINEN – FINISSAGE KONZERT

czz-neuesvonfreundenMehrmals haben wir auf die staunenswerte Ausstellung mit zukünftigen Klanggeneratoren von gestern – “Zauberhafte Klangmaschinen” – des Hainburger “Instituts für Medienarchäologie” ( IMA ) hingewiesen . Langsam neigt sich der Traum- Raum vergessener Sounds leider seinem Ende zu . Der aufkommenden Traurer über die bevorstehende Auflösungen dieses grossartigen Ensembles von Klang- Apparaturen wird offensiv mit einem Finissage- Konzert begegnet .

Andrea Sodomka performiert die Uraufführung ihrer Komposition “Minimal Revolution 2009 – Suite für Ariston und Live Electronic” , des Weiteren Werke von Joseph Haydn ( ! ) , Conlon Nancarrow , Pierre Schaeffer , Günther Rabl , Gerhard Eckel , Dieter Kaufmann und Ushi Reiter | Markus Decker . Dies alles – versteht sich – in Präparation für Lochstreifen , Walzen , Scheiben , Bänder und digitale Speicher .

Finissage “Zauberhafte Klangmaschinen” – Konzert Andrea SodomkaHainburg , Institut für Medienarchäologie – Sonntag , 19. 4. 2009 , 17 H

|||

KLANGAPPARAT

Für die Beweglichkeit” könnte durchaus als Motto der jüngsten Realease des Grazer | Wiener Netlabels l a r i d e a e figurieren : Was Dril aka Tony Williams ( MySpace ) auf seinem Selbstsampler “Ctor” da in czz-hoerempfehlungacht Tracks von je etwa drei Minuten präsentiert , wirkt stets , als wären die einzelnen Stücke nur kurze Strips aus raumgreifenden Klanglandschaften . Rhythmisch vielfältig gefinkelt , in Texturen und Viskositäten der Soundfindungen polymorph divers , bkickt man in des Kaliforniers hochenergetisches Laboratorium . Ungetrübtes Vergnügen für jeden Klangjäger . Dass diese instrumentalen Exkursionen weitenteils auch tanzbar sind , möge deren Erfolg nicht im Wege stehen .

CLICK LINK TO LISTEN TO STREAM ( WMP ) .

|||

There are no comments yet. Be the first and leave a response!

Leave a Reply

Wanting to leave an <em>phasis on your comment?

Trackback URL http://www.zintzen.org/2009/04/15/neues-von-freunden-34/trackback/