Blindband

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QUIET : ZEIT FÜR BRAILLE

Da all Kräfte des in|ae|qu|at- Teams momentan mit dem Redigieren einiger grösserer Beiträge ausgelastet sind , haben wir uns zum heutigen Tag für ein Schrift- Bild entschieden , welches mit seiner geometrischen Ästhetik – nicht zuletzt durch die dem Laien verschlossene Botschaft – fasziniert .

Braille Ausschnittt ( Click to XL )

Die Blindband- Seite ist Teil einer reichlich beleibten Braille- Zeitschrift , ausgedruckt und ausgeliefert in veritablen Ziegeln von Endlospapier . Aufgrund des schweren Druckgrundes und dessen Beförderung durch den Braille- Drucker bgegnen wir einem aus der ( mental : von der ) orthodxen Printpraxis weitgehend verdrängtes  Feature : die per Perforation ( nur scheinbar leicht ablösbaren , der Setzer ) Lochrand- bzw.  Randlochleisten .

Wissenswert wäre die Frage , ob ein mit der Braille- Notation vertrauter Sehender die Seite bereits aufgrund der sichtbaren Form der eingestanzten Zeichen zu dechiffrieren wüsste ? – Dies in Analogie zum Musikfreund , dem de blosse Ansicht der Partitur ein Klangbild  vor dem inneren Ohr entstehen lässt . Man sage jetzt nicht , Notationssyteme wie Braille , Kurzschrift oder Morsezeichen ( ganz zu schweigen von den ethnisch und kuturell fremden Schreibweisen ) seien doch für die Times New Roman- Majorität ohne Belang .

Wir würden in|ad|ae|qu|at dahingegen die Gnade – ja , gar die Lust – proklamieren , angesichts von geschlossenen Kosmen nicht- alphabetischer Codes nichts entziffern können zu müssen . Das Blatt des Blindbandes könnte

somit als Pendant jener von Leonardo empfohlenen Meditationsübung fungieren , welcher die Betrachtung von weisser Wand ( tabula rase ) als Quelle von Inspirationen gilt .

Und so etwas könnten wir allesamt ganz gut gebrauchen , im Hier und im Jetzt : ein klitzekleines Inspiratiönchen .

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KLANGAPPARAT

Kein Leisetreter ist jedenfalls der junge Pole A27 , dessen Soloprojekt ( @ recycling records ) aus gefinkelten elektroakustischen Bearbeitung unablässig aufgezeichneter Field Recordings . Als käme damit czz-hoerempfehlungauch das Groteske der klangerzeugenden Gegenstände ( aka die Tücke des Objekts ) zum Ausdruck , spielt der gute Mann durchaus mit verschiedenen Aggregaten der klanglichen Geste .

Trotzdem – und das signalisiert schon die als Release- Titel herangezogene Bezeichnung eines Formats , “EP” , – werden hier keine bestimmten narrativen Klangbilder aufgedrängt oder suggeriert . Das mag hier amüsant tönen , dort gar ein wenig clownesk , wird indes sämtlich von geduldigen Harmonien aufgefangen und und in die Dramaturgie eines Tracks iintegriert . Ganz direkt offenbart sich der Hang zum bübischen Witz im finalen Kurztrack Numero 6 : Der klassische Wellensalat aus dem Radio endet jäh mit dem typischen Laut eines ( elektronischen ) Beo .

Dank an deepgoa für den klugen Fund .

CLICK LINK TO LISTEN ( WMP )

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