NEUES VON FREUNDEN

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wordle dichtfest

( click to XL – graph : czz via wordle )

Bevor die alkoholischen Schwaden der stadtauf , stadtab errichteten Punsch- Stände die Hirne sämtlich vernebeln , gilt es , an solche Stätten auszuweichen , wo der Rausch zunächst ein itellektueller , respektive poetisch- ästhetisher Natur sei . Das Alkoholische mag hernach manche Debatte an informellen Stätten befeuern .

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WIEN | DICHT- FEST

czz-neuesvonfreundenWie könnte eine Woche orphischer anheben als mit einem jener Dicht- Feste , welche die Autorin Christine Huber mehrmals im Jahr von langer Hand und mit herzlicher Sachkundigkeit im Literarischen Quartier initiiert und moderiert ? -

Es lesen der eben dem “LARK“- Studio entwichene [ - dazu an anderer Stelle - ] Nico Bleutge aus den von der Kritik mit grossem Wohlwollen aufgenommenen Naturzuständen des Bandes “fallstreifen” ( C.H. Beck Verlag ) , Udo Kawasser aus seinen produktiven Auseinandersetzunge mit der strengen Form “kein mund . mündung” ( parasitenpresse 2008 ) und Hansjörg Zauner aus seiner Sammlung jener alltäglichen Missverständnisse , deren poetische Mehrdeutigkeiten der eben bei Czernin erschienene Band “grosse freiheit steile küsse” entlarvt .

Dass Sophie Reyer auch Komponistin ist , erweisen ihre ryhthmisch überformten Kleinstkompositionen “verkürzungen ; das” ( Manuskript ) . Reflektiert Barbara Hundegger in “schreibennichtschreiben” ( Skarabæus Verlag ) die Poesie vom ursprüglichen Impuls bis weit in den Kompositionsprozess hinein , versieht “Salon“- Autor Christian Steinbachers überbordendes sprachliches Temperament bereits den Titel seines Manuskripts mit einem Irrealis : “bliebe manch Stein auch auf dem andern” .

Kurzum : secks poetische ( Dis- ) Positionen , deren Distinktheit es ausser Konkurrenz zu geniesssen gilt .

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WIEN | KULTURWISSENSCHAFT | ERSPIELTE EVIDENZEN – GAMING UND DIE TÜCKE DES SUBJEKTS

czz-neuesvonfreundenDie zunehmend immersive Welt der Computerspiele mit ihrem “Als Ob” der Selbstentwürfe , Avatare und Gegenwelten ist bereits seit längerem Objekt kulturwissenschaftlicher , philosophischer und medientheoretischer Reflexion . Der Germanist Robert Matthias Erdbeer ( Uni Münster ) , derzeit Research Fellow am IFK untersucht in den Szenen der Gaming Culture diverse “Technologien des Selbst” ( Foucault ) :

This is living , so der kühne Slogan eines Softwareunternehmens für sein jüngst beworbenes Objekt aus Mensch und Spielkonsole: Gaming ist das wahre Leben, der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er zockt. Und in der Tat: Die Gaming Culture, in der Mitte der Gesellschaft angekommen, hat vom Kinderzimmer bis zum Kapitalmarkt eine denkstilbildende Dynamik losgetreten, die Prozesse der gesellschaftlichen und privaten Selbstkonstitution als mythenhaftes Role Play modelliert. Im Gegenzug wird die konkrete Welt des Pen & Paper- oder Online-Rollenspiels erstaunlich arbeitsförmig, Spiel und Nichtspiel gleichen sich einander an. In dieser Twilight Zone aus Fakten und Fiktionen lässt sich eine neue Form von Subjektivität erkennen.
Das spielende Subjekt verdoppelt, ja vervielfacht sich in den Zwischenwelten von Realem und Digitalem, wo Gamer und Avatare ihr multiples Wesen treiben.

Ein kurzer Vorgeschmack seiner Thesen gibt der Autor @ ORF- Science .

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WIEN | BUCHPRÄSENTATION ÖSTERREICHISCHE EXILBIBLIOTHEK & SYNEMA : WESTEND STORIES

czz-neuesvonfreundenIn Kooperation mit Synema – Gesellschaft für Film & Medien stellt die Österreichische Exilbibliothek das Resultat meherer hoch frequentierter Erinnerungsgänge durch den Siebenten Wiener Gemeindebezirk – dem ehemaligen Seidengrund und heutigen Kreativcluster – vor .

Wien VII: Der Bezirk der Seidenfabrikanten und Posamentierer, Kürschner und Hutmacherinnen mit einem gewichtigen Anteil jüdischer Bürger und Bürgerinnen ist auch in die Kulturgeschichte der Stadt einzuschreiben: Egon Friedell und Fritz Kortner, Georg Kreisler, Berthold Viertel und Karl Farkas, Ruth Klüger oder Fritz Hochwälder waren Wien-Neubau lebensgeschichtlich verbunden. Die ‘Hauptschlagadern’ des Bezirks – die Neubaugasse als Boulevard der österreichischen Filmbranche sowie die Mariahilfer Straße mit ihren Großkaufhäusern, Geschäften und Cafés – sind vielfach dokumentierte Schauplätze in autobiografischen und literarischen Texten. Wohnhäuser, Ateliers, Theater, Kinos, Cafés und Redaktionen im ganzen Bezirk bieten topografische Anknüpfungspunkte, um Geschichten von Verfolgung und Exil zu erzählen und die Erinnerung an die Menschen, die hier lebten, lebendig zu halten.

Ursula Seeber , Brigitte Mayr und Michael Omasta gestalten einen virtuellen Spaziergang an Gedächtnisorte im siebten Wiener Gemeindebezirk unter Einbeziehung von Ausschnitten aus Alisa Douers Filmdokumentation “Wien 1938 – Heimkehr in ein fernes Land ” ( Ö , 1992 ) .

30 11 westend stories

( click to XL )

Selbstverständlich liegt das von von Ursula Seeber , Brigitte Mayr und Michael Omasta im Namen von Synema und Österreichischer Exilbiliothek erarbeitete Fährtenbuch “Westend Stories . Erinnerungen und Texte aus Wien VII” auf ( Wien – Dokumentationsstelle für neuere österreichische Literatur , 2009 = ZIRKULAR , Sondernummer 71 ) .

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WIEN | SPOKEN WORD

czz-neuesvonfreundenBoten die eben vorüber gegangenen Erich- Fried- Tage mit ihrem exuberanten Spoken- Word- Programm die diversen Darbietungen grösstenteils zu abendlicher bzw. nächtlicher Zeit , verabreicht nun ein speziell an Schüler adressierter Nachmittagstermin im Literarischen Quartier eine Einführung ins Genre anhand der Darbietungen bewährter Kräfte .

Salon Littéraire“- Autor Markus Köhle ( Bruchharsch – skarabaeus 2009 ) liefert im seit Jahren eingespielten Dialog mit der Rapperin Mieze Medusa ( home ) eine Text- Performance , wobei die rezente Buch- und Audio- Publikation des Duos keineswegs zu kurz kommen darf : “Doppelter Textpresso ” ( + CD , Milena Verlag 2009 ) .

Restplätzte für ausserschulisches Publikum sind nach Massgabe des Raumes vorhanden !

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KLANGAPPARAT

Als maximal polylingual erweist sich das von karibischen und orientalischenczz-hoerempfehlung Rhythmen reichlich unterfütterte Rap- Mix , welches DJ Douster für das in New York und San Francisco situierte Metro- Mag XLR8R ( sprich “Accelerator” ) zusammengestellt hat .

Sprachfreudiges Adrenalin erhöhter Hitzegrade , gerade recht für die Dunkelziffern der Jahreszeit .

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