||| CITY SYSTEMS – SCHREIBEN ÜBER WIEN | KOLIK.AUTOREN.LOUNGE | ALBANISCHES WIEN | DIE TOTE IM FLUSS – FAKT – REPORTAGE – ROMAN | WIR SIND WIEDER VOR DEM FERNSEHER GESESSEN – MEDIEN – KRIEG – KUNST | BIBLIOTHEK UNGELESENER BÜCHER | Ö- SLAM- SIEGER- SAUSE | KLANGAPPRAT
Julius Deutschbauer : Bibliothek ungelesener Bücher 2010 , click to XL
Gerade war das Jahr 2009 noch mit einiger Dezenz verAUSstaltet , drängen nun beriets die 2010er- VerANstaltungen nach , das neue Jahr damit quasi EINgestaltend .
Indes liesse sich im Hinblick auf die nicht mehr physisch zu bewaltigende Menge von Lesungen und Debatten , öffentlichen Erörterungen und literarischen Kränzchen durchaus Julius Deutschbauers , seit 2003 praktiziertes Projekt einer Bibliothek ungelesener Bücher übernehmen : Wenig schreibt sich stärker auf das ( eh schon gräuliche ) Blatt der Seele ein als jene Veranstaltungen , welche man aus xyz- Gründen nicht besucht hat .
Womit ein erster Fingerzeig in Richtung “Selbsthilfegruppe gegen Veranstalteritis” gestattet sei .
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CITY SYSTEMS | SCHREIBEN ÜBER WIEN
Das Jahr 2009 war eines der dichtesten in Hinblick auf die gegenwärtige Auseinandersetzung mit zeitgenössischen Positionen im Bereich Kunst im öffentlichen und sozialen Raum und Stadtwahrnehmung. Die Publikationen reichen von historischen über wissenschaftliche, theoretische bis hin zu praxis- und projektbezogenen Texten, Essays, Darstellungen, Überblicken und Interviews und verweisen ebenso auf die Qualitäten künstlerischer Produktionsweisen in der und über die Stadt wie auf deren unterschiedliche Kontexte, aber auch Konfliktpotenziale. Der Abend widmet sich einer Auswahl der Publikationen des Jahres 2009 und deren zentralen Fragestellungen und Herangehensweisen.
TeilnehmerInnen
- Konrad Becker , Autor und Produzent im Bereich Wissenschaft und Kunst
- Thomas Edlinger , Radiojournalist, freier Autor und Kurator
- Angelika Fitz , Kulturtheoretikerin, Kuratorin und Autorin
- Elke Krasny , Kulturtheoretikerin, Kuratorin, Stadtforscherin, Autorin, Kunst und Kulturprojekte
- Bettina Leidl , Kulturmanagerin, Geschäftsführerin von KÖR
- Philipp Rode , Landschaftsarchitekt
Zur Diskussion stehen folgende Publikationen
- Bartar , Pamela und Angela Heide ( Hg. ) : CITY_SYSTEM_S . BETRACHTUNGEN – STRUKTUREN – INTERVENTIONEN – Wien : artminutes Publishing 2009
- Becker , Konrad und artin Wassermair ( Hg. ) : Phantom Kulturstadt – Texte zur Zukunft der Kulturpolitik 2 – Wien : Löcker 2009
- Feuerstein , Christiane und Angelika Fitz : Wann begann temporär ? Frühe Stadtinterventionen und sanfte Stadterneuerung in Wien – Wien , New York : Springer 2009 [ = Ausstellung kunsthaus muerz 2008 und Ringturm Wien 2009 ]
- Krasny , Elke und Irene Nierhaus, Irene ( Hg .): Urbanografien – Stadtforschung in Kunst , Architektur und Theorie – Berlin : Reimer 2009
- Krasny , Elke : Stadt und Frauen – Eine andere Topographie von Wien – Wien : Metro 2008 [ = Ausstellung Wien Bibliothek , Oktober 2008 bis Juni 2009 ]
- KÖR Kunst im öffentlichen Raum Wien , Kunsthalle Wien (Hg.) : Wem gehört die Stadt ? Wien – Kunst im öffentlichen Raum seit 1968 – Nürnberg : Verlag für moderne Kunst Nürnberg 2009
- Rode , Philipp ; Wanschura , Bettina und Christian Kubesch : Kunst macht Stadt – Vier Fallstudien zur Interaktion von Kunst und Stadtquartier – Wiesbaden : VS Verlag 2009
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city_system_s # 8 | Schreiben über Wien 1 – Depot – Montag , 18. 1. 2010 , 19 H
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KOLIK.AUTOREN.LOUNGE
Auch im neuen Jahr ( -zehnt ) bietet die informelle “Lounge” der Literaturzeitscrift “kolik” Gelegenheit , Autorinnen , Hörer , Leser und Freunde in entspanntem Ambiente zu versammeln . Soll schon Schönes daraus erwachsen sein . Beste Voraussetzungen dafür verspricht die kolik.autoren.lounge | 01 – 2010 Jänner 2010 : Mit “Salon“- Autorin Margret Kreidl ( Eine Schwalbe falten , Edition Korrespondenzen ) , Robert Prossers mitreissendem Prosatext Strom ( Klever- Verlag ) und Rosemarie Poiarkov ( Wer wenn nicht wir , Czernin Verlag) und natürlich “kolik“- Herausgeber Gustav Ernst .
- kolik.autoren.lounge – Schauspielhaus Wien ( Nachbarhaus – Schneiderei ) – Dienstag , 19. 1. 2010 , 20 H
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ALBANISCHES WIEN
Verbindungen zwischen Wien und Tirana sind überraschend zahlreich und vielfältig. Liest man die Texte der in der aktuellen Ausgabe von LITERATUR UND KRITIK versammelten AutorInnen, könnte man meinen: seit jeher. Und man könnte auch meinen, dass es zwischen Tirana und Wien eigentlich keine Distanz gibt, dass wer in Tirana ist, immer auch in Wien ist; und umgekehrt. Der Bogen von Kudret Kokoshis ( 1907 – 1991) Gedicht aus dem Jahr 1944 bis zur Erzählung “Halber Atem” von Ilir Ferra, der 1991 nach Wien emigrierte und inzwischen auf Deutsch schreibt, ist weit aber straff gespannt.
Präsentation der Zeitchrift “Literatur und Kritik” , Fokus Albanien durche den Herausgeben Karl Markus Gauss ; Lesung und Gespräch mit den albanischen Autoren Albana Shala und Ilir Ferra sowie Andrea Grill als Redakteurin des Albanien- Dossiers .
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Albanisches Wien – Literaturhaus – Dienstag , 19. 1. 2010 , 19 H
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DIE TOTE IM FLUSS – FAKT | REPORTAGE | ROMAN
Mit seinen in einer Tageszeitung erschienenen Kolummen “Die Welt hinter Wien” war Martin Leidenfrost aufgefallen : Die Perspektive von seinem Wohnort auf der slowakischen Seite des ehemaligen Eisernen Vorhangs förderte so manche terra incognita zu tage , und das Verständnis dafür , dass Bratislawa mehr ist als von Hamsterfahrt- und Trunk- Touristen gerne aufgesuchte “Gratislawa” .
Mit dem nachfolgenden Roman “Die Tote im Fluss” wagte sich der Autor zugleich auf das Glatteis der Fakten und in die traditionellerweise abgeschossene Form des Romans : Der Fund einer offenbar gewaltsam ums Leben gekommenen slowakischen Haushaltshilfe und die völlige Gleichgültigkeit der österreichischn Öffentlichkeit über den Tod des Mädchens waren dem Autor Anlass , sich auf Spurensuche zu begeben , mit Verwandten , Freunden , unwirschen Dienstgebern und schmallipigen Behördenvertretern zu sprechen . Entstanden ist daraus allerdings kein Kriminalroman , sondern ein feinteiliges Feature , das paradigmatisch für viele Biographien von mehr oder weniger legalen Arbeitsmigrantinnen aus der Slowakei steht . Der grüblerisch- selbstzweifelnde Ton , in welchem Leidenfrost auch seine eigne Recherche vollzieht , reiht das unprätentiöse Bändchen ein in eine Schule der Empfindsamkeit .
Was also wäre geeigneter , mit Literaturgruppen aus Wiener Gymnasien ( Kooperation : AG Germanistik ) , zu besprechen ? – Formale Fragen stellen sich angesichts des verhaltenen Stils des Autors ebenso auf wie eine faktenorientierte Auseinandersetzung mit Deklassierung und ( eigenen ) Vorurteilen ? – Bitte den frühen Termin beachten , Restplätze für das nicht- schulische Publikum .
- Lesung und Gespräch Martn Leidenfrost – Literarisches Quartier -Alte Schmiede – Dienstag , 19. 1. 2010 , 16:30 H
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WIR SIND WIEDER VOR DEM FERNSEHER GESESSEN – MEDIEN – KRIEG – KUNST
Erneut ruft das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum zu einer gesellschaft- , medien- und kulturkritischen “fact finding mission” , welche das Werk der Nobelpreisträgerin in zunehmend weiter reichenden Kontexten reflektiert . Ausgehend von Elfriede Jelineks Texten Bambiland und Babel veranstaltet das Elfriede Jelinek-Forschungszentrum am 19.1. ( ORF KulturCafe ) und 20. 1. 2010 ( project space karlsplatz ) zwei Abende mit dem Titel “Wir sind wieder vor dem Fernseher gesessen . Medien – Krieg – Kunst” .
Aufbauend auf dem Symposium “War against Terror . Art against War – Irakkrieg und Kunst” ( November 2009 ) befragen internationale MedienexpertInnen , Kunst- und PolitikwissenschaftlerInnen das Spannungsfeld von Medien, ( Irak- ) Krieg und Kunst : Wie objektiv ist die mediale Berichterstattung der westlichen und der arabischen Welt ? Kann man überhaupt objektiv über Krieg berichten ? Welche Bedeutung haben die Medien für die Vorbereitung von Krieg ? Und wie reagiert die Kunst darauf ? Welche Positionen nimmt sie ein, welche Mittel verwendet sie ? Und inwieweit muss sie sich den Vorwurf gefallen lassen, Teil derselben Maschinerie zu sein ?
Programm
Dienstag , 19. 1. 2010 , 18 H – ORF KulturCafe
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Gespräch : Elfriede Jelineks feministische Medienkritik in Bambiland und Babel . Mit Eva Kreisky ( Institut für Politikwissenschaft der Universität Wien ) , Katharina Pewny ( Departement of Performance and New Media Studies , Universität Gent)
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Bazon Brock ( Bergische Universität Wuppertal ) : Bilderkriege
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Diskussion : Die Rolle der Medien im Irakkrieg . Mit Bazon Brock , Katharina Nötzold ( Arab Media Centre | Communication and Media Research Institute , University of Westminster , London) , Friedrich Orter ( ORF )
Mittwoch , 20. 1. 2010 , 18 H – Kunsthalle Wien , project space karlsplatz
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Christian Schenkermayr ( Institut für Germanistik der Universität Wien ) : “Gegen die babylonische Bilderflut” – Literarische Projektionen vom Irakkrieg
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Peter Weibel ( ZKM Karlsruhe ) : Performative Medien . Von der Simulation zum Fake
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“60 Sekunden im Krieg” – Christoph Schlingensiefs Umgang mit Bildern des Irakkriegs . Videointerview mit Christoph Schlingensief sowie Videoausschnitte aus seinen Produktionen
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BIBLIOTHEK UNGELESENER BÜCHER
Die Bibliothek ungelesener Bücher wurde im Jahre 1997 im Museumsquartier gegründet, seit 2000 ist sie immer wieder nomadisch. So war sie in der Kunsthalle Wien, Sigmund Freud-Museum, Residenzgalerie, Salzburg, Kunsthalle Baselland, Universität Klagenfurt, Kammerspiele Hamburg, Nationaltheater Mannheim, Palais des Beaux Arts Brüssel u.s.w. Seit 1997 haben sich über 500 Interviews zu ungelesenen Büchern in der Bibliothek angesammelt.
Interviews und Bücher (jeweils mit der Beschriftung “Dieses Buch hat … noch nicht gelesen.“) sind in der Bibliothek ungelesener Bücher einsehbar bzw. über Mini-Disks abhörbar. Einmal im Monat findet in der Bibliothek ungelesener Bücher unter dem Titel “Lesen und Handarbeiten im Zirkel” ein Lesezirkel statt , gefolgt von einer Dichterlesung.
Julius Deutschbauer bittet zum Lesen und Handarbeiten im Zirkel in die Biblithek der ArbeiterkammerWien , das Programmschema läuft nach bewährtem Modell :
17 H : Lesen und Handarbeiten im Zirkel, Thema “faul”
19 H : Lesung der “Salon”- Gäste Ilse Kilic und Fritz Widhalm
anschl. Interviewmarathon zu ungelesenen Büchern ( bis 21 H )
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Bibliothek ungelesener Bücher – AK- Bibliothek – Mittwoch , 20. 1 2009 , ab 17 H
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Ö- SLAM- SIEGER- SAUSE
Zum dritten Mal fand Ö-SLAM - die österreichische Poetry Slam Meisterschaft – statt . Zum dritten Mal werden die Erstplatzierten im Rahmen der Ö-Slam Sieger-Sause nun im Literaturhaus Wien präsentiert. 24 Slammerinnen und Slammer aus allen Bundesländern ermittelten im Linzer Posthof ihren Champ: Er heißt Jörg Zemmler , lebt in Wien und ist dort bereits als Sieger des Protestsongcontest 2006 aufgefallen .
Den zweiten Platz belegt der Grazer Slammer Paul Pizzera und hat sich damit seit der Drittplatzierung im Vorjahr sprachsteil nach vorne gearbeitet . Für Platz drei wurde Yasmin Hafedh gekürt , auch sie in der Szene keine Unbekannte : Als amtierende U 20-Championess des gesamten deutschsprachigen Raums ist sie während der Januars auf Tour . Entsprechend trit am ihrer statt die Münchner Slam- Poetin Franziska Holzheimer auf .
Bonus : Die geistreich geeichte Moderation von Mieze Medusa und “Salon“- Autor Marlus Köhle .
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Ö-SLAM Sieger-Sause – Literaturhaus – Mittwoch , 20. 1 2009 , 20 H
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LINZER NOTATE 1 / 10
In Linz beginnt’s auch nach Ablauf des Kulturhauptstadt- Jahres mit konzentrierter Poesie und Prosa nebst angewandter Poetologie : nit Medien- Meta Denker Claus Pias, Monika Rinck und Antje Rávic Strubel .
Hinter den Dingen her: Derr Philosoph Claus Pias fragt nach den Medien der Erkenntnis in Wissenschaft und Kunst und ihrem Eigenleben als epistemische Dinge. Wie man in ihrer Beschreibung neue Blicke auf vermeintlich Vertrautes ziehen kann, zeigt Monika Rincks Essay Ah , das Love-Ding ! mit poetischer Verve. Antje Rávic Strubels Roman Kältere Schichten der Luft führt schließlich vor, was geschehen mag, wenn die Dinge im Denken und Schreiben die Überhand gewinnen.
p. s. : Gratulatiom zum neuen Webauftritt der Künstlervereinigung MAERZ !
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Linzer Notate 1 / 10 – Künstlervereinigung MAERZ – Freitag, 22. 1. 2010 , 19:30 H
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KLANGAPPRAT
Kurz , indes hoch energetisch präsentiert sich unser heutiger Klangapparat : Die beiden Tracks , welche Salkinitzor aka Niklas Salkin auf der ep “Flow With The Go” herausgebracht hat , generieren je unterschiedliche Dynamiken . Sei es der stärker perkussiv und an der klassichen Rhythmusgruppe orientierte Track 01 , sei es die massiven Oszillatorentönen aufbauende Dub- Architektur von Track 02 : gerne würde man weiter in diesen eigentümlich in sich ruhenden Klangkosmos eintauchen , doch setzt uns die stark begrenzte temporale Ersteckung der Release nur allzu rasch wieder vor die Türe .
Bleibt also nichts , als wieder und wieder die REPLAY- Taste anzuwerfen bzw. den entprechenden Link aufzurufen . Wobei so manches bis dato Entgangene klaglos zu entdecken ist .
CLICK LINK TO PLAY STREAM ( WMP )
again 1.000 thx @ deepgoa
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