Salon Littéraire Spécial | Crauss. – EIN SCHARFES BILD

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Anlässlich der heutigen Lesung des Autors in Wien

Salon Littéraire Spécial | Crauss.

EIN SCHARFES BILD

crauss titel

EIN SCHARFES BILD entstand 1998/9 als installation zum steirischen herbst graz | mürzzuschlag sowie in der folge als HANDbuch in geringer auflage mitsamt postkartenedition. das cover des HANDbuchs zeigte ein durch übergelegtes transparent [!] papier unscharf gewordenes fickbild. die publikation ist mittlerweile ausverkauft, die textbild-folge ist nur noch ein weiteres mal ( 2008 in der zeitschrift “prolog” ) gekürzt wiederveröffentlicht worden . ( Crauss 2010 )

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Crauss : EIN SCHARFES BILD

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Crauss. – Stimmen

nach meinem dafürhalten stehen viele von Crauss’ arbeiten thematisch und formal mit grösserem recht für eine ‘junge’, innovative literatur als so manches seiner jüngeren kollegInnen – auch wenn der gute Crauss baujahrsmäszig nicht mehr ganz in die kategorie u35 fällt. ( Paul Pechmann , Ritter- Verlag , ebenfalls knapp ü35 )

Crauss’ monitortexte sind konstitutiv mit dem medium ihrer präsenz verbunden. Crauss führt vor, welchen thematischen wie formalen änderungen ein kunstobjekt unterliegt, wenn es unter das flektiert wird, was Friedrich Kittler als ein „aufschreibesystem“ bezeichnet. solche aufschreibesysteme wandeln sich mit der zeit, und umgekehrt: sie wandeln die zeit, für die sie benützt werden. die vom format und von der informationsdichte eines bildschirmmediums beschnittenen texte sind einerseits dadurch in ihrer lesbarkeit erschwert, erhalten andererseits andere gestaltungsmittel durch eine simulierte simultaneität des linearen und durch zahlen gekennzeichneten nacheinanders, als sie gleichzeitig — auf einer bildschirm-seite — mehrere unterschiedliche facetten des präsentierten textes aktuell halten können. darüber hinaus blicken diese monitore den betrachter frontal an, so dass er eine panoramatische wahrnehmungsposition einnehmen kann.

das den text dominierende sprachliche stilmittel ist der imperativ: „beweg dich nicht“ etc, der oberflächlich betrachtet eine kritik an der dominanz der medien bedeuten könnte. auf den zweiten blick steht dieser imperativtext aber in einem subtileren verhältnis zum bildmedium als durch jenes des protests oder der opposition. innerhalb des mediums präsentiert der text den kontrast zwischen bewegung und stillstand, zwischen bewegtem und stand-bild, mithin zwischen dynamik und statik. in Crauss’ SCHARFEM BILD dominiert das frame und die möglichkeiten einer binären ästhetik das künstlerische gesicht des werks. der text ist auf den frame zugeschnitten, genau so, wie er umgekehrt von diesem beschnitten wird. ( Thomas Eder , Wien 1998 )

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Crauss : Termine

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