Berlin, 4.3.2010
Eine Spezialität, über die mich schon selbst wundere. Wie heute.
Bei der Suche nach Filmen des in Arad geborenen Regisseures Robert Pejo finde ich YouTube-Ausschnitte von “Dallas Pashamende“. Auf die Idee war ich gekommen, als ich eine Leipziger Studentin über Vampirfilme befragen sollte, die sich als Dipomprüfungsthema angesehen hatte. Im Gespräch mit Zweitprüfer Moritz Rinke, erwähnte der, dass er über Rumänien nur Bescheid wisse, weil seine Freundin bei einem Gipsyfilm mitgespielt hatte, den ein gewisser Robert Pejo, etc. etc. Den ich wiederum vor langer Zeit in Wien über eine serbische Freundin kennen gelernt hatte.
Der Filmausschnitt war beeindruckend, Roma, die auf einer Müllhalde in der Nähe von Cluj/Klausenburg leben, die sie ironisch Dallas nennen. Dazu Musik und im darauf folgenden Youtube-Ausschnitt Tanz, Gadjo Dilo, die Reise eines Musikwissenschaftlers tief hinein ins Herz des Romatums. Im Nachklag führen mich diese Rhythmen aber nach Chicago zurück, wo ich heftig auf der Suche nach der Musik verschiedener Tarafs gewesen war. Natürlich gab es – anknüpfend an die Lektüre von Clemens Bergers Blog – auch in Chicago eine rumänische Community samt alljährlichem Fest, Markt, Folklore inclusive. Ich erinnerte mich an den rumänischen Fernsehsender in Chicago, der von diesen Feiern berichtete. Und dass ich mit meiner ungebärdigen Tochter oft zu den Taraf-Klängen tanzte, immer um den Tisch herum, immer herum, bis wir schwindelig auf den Teppich sanken. Mit der Zeit konnte sie die Lieder auswendig. So viel zum Thema Authentizität und Reisen.
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