Anna Kim: Nuukblog 7 | 6. 3. 2010 – “Kongelig“ versus zweckmaessig

| mitSprache unterwegs |

Kopenhagen, am 6. 3. 2010

“Kongelig“ versus zweckmäßig

Seit vorgestern Nacht bin ich in Kopenhagen, nicht nur auf Durchreise, sondern auf Ansicht für eine Woche, da von hier aus im 18. Jahrhundert die Kolonisation Grönlands ausging, auch wenn, wie mir bereits zwei Mal von dänischer Seite aus versichert wurde, Hans Egede, der Missionar, Norweger war und nicht Däne (Dänemark und Norwegen bildeten damals ein Königreich).

Hier ist alles “kongelig§, d.h. königlich, die Bibliothek, das Theater, die Bäckerei, der Juwelier, um nur manches zu nennen, die Einheimischen stehen Schlange vor dem Schloss Amalienborg, weil Kronprinz Frederik, Kronprinzessin Mary und ihre prinzlichen Kinder die kongeligen Gemächer nach der Renovierung für ein Monat der Öffentlichkeit zugänglich machen, und in der Altstadt allein sind drei aufwändig renovierte monarchische Monumente zu finden, die Christianborg, die Amalienborg und der Rosenborg-Palast.

Ich gebe es gerne zu: Ich bin keine Freundin der Monarchie (im Allgemeinen und Speziellen). Während ich meinen Hinterkopf im Nacken spazieren trage, weil alles Alte und Kongelige mit Türmen verziert wurde, fällt mir auf, wie groß der Unterschied zwischen Kopenhagen und Nuuk ist, wie “zweckmäßig” die Gestaltung Nuuks ist (sprich: nur das Allernötigste). Sicher, es ist schwieriger und kostenspieliger, in der Arktis zu bauen, aber wie deutlich ist an der reduzierten Architektur und Infrastruktur Nuuks sichtbar, dass es eine reine Frage der Sicherung des Gewinns ist, ob überhaupt investiert wird; schließlich ist Grönland nur eine Kolonie …

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