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Out now : A. N. Herbst : Kkeine Theorie des literarischen Bloggens ; Erste Lieferung ; Essay | Erzählung – Bern , edition taberna kritika 2011
Dass Alban Nikolai Herbst sich schon seit geraumer Zeit , eingebettet ins Erzählen , diskursiv Gedanken über theoretische Aspekte des Bloggens macht , ist in seinem Blog “Die Dschungel. Anderswelt” nachzulesen . Auch bei der Bloglesung im Rahmen der Innsbrucker Tagung zur Netzliteratur waren entsprechende Bausteine zu vernehmen , welche auch im Tagungsband explizit thematisiert werden .
Nun gibt es Herbsts Überlegungen in konzentrierter , zugleich aber auch erzählter Form zu lesen . Eben ist der Band “Kleine Theorie des literarischen Bloggens” bei der etk erschienen und zu beziehen :
Wie Anfang des letzten Jahrhunderts die Künste, vornehmlich Musik, dazu tendierten, ihre Entstehungsgeschichte als Teil der Komposition-selbst zu begreifen, so ist der derzeit attestierte Hang von Literatur zum Privaten dessen Weiterentwicklung. Die psychischen Bedingungen zur Entstehung eines Werkes werden zu seinem Material, einem Material. Insofern jedes Werk ohnedies Palimpsest ist, kann es nicht mehr darum gehen, die Spuren zu verkitten, also klassisch bzw. klassizistisch zu arbeiten. Zwar ist auch diese Tendenz Symptom der in sich antinomen Postmoderne. Doch führt die Öffnung der privaten Räume zu einer tieferen Fundierung von Kunst, als zugegeben sein soll. Genau hierfür steht das Literarische Weblog. ( Auszug )
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diese aussage hat doch dann bestenfalls privaten charakter. deshalb sollte das auch kleine private therorie meines privaten bloggens heißen und kann nicht den anspruch auf eine aussage zur “tieferen fundierung” von kunst herhalten, oder?
sicherlich wäe der titel “kleine theorie meines literarischen bloggens” korrekter gewesen : wer aber tendiert nicht zur verallgemeinerung ? ausserdem : kenne Sie den text wohl schon , um wissen zu können , wie “privat” oder “allgemein” dessen aussagen gehalten sind ?!
gegenfrage: welche sog. theorie wurde kollektiv entworfen und ist zu 100% zeitresistent?
Wer die Entstehung des Buches auf “Die Dschungel” mitverfolgt und die über die Jahre entstandenen Fragmente gelesen hat, wer ausserdem selbst ein literarisches Weblog betreibt, den konfrontiert Herbsts “Kleine Theorie” auch sehr direkt mit dem eigenen Schreiben im Netz. Daher gesehen greift seine Theorie über das “meine” weit hinaus. “Seines” ist allerdings, dass kaum ein anderer Web-Schreiber sich derart intensiv mit dem Medium Weblog auseinandergesetzt hat wie er und dieses Medium in dieser Konsequenz in sein Schreiben integriert hat.
Ein “meines” im Titel wäre m.E. demnach falsch – es greift über die eigene persönliche Erfahrung hinaus, es enthält viele Überlegungen zum Bloggen allgemein.