NEUES VON FREUNDEN


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Lockstoff : Literaturperformance

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KONTRAPUNKTE – NEUES AUS DER SCHWEIZER LITERATUR #4

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Der vierte Abend des vom Literarischen Quartier ausgerichteten Programmschwerpunktes “Kontrapunkte – Neues aus der Schweizer Literatur” widmet sich zwei literarischen Débuts : Die 1979 geborene Stefanie Sourlier ( 18:30 H ) liest aus dem Erzählband Das weisse Meer ( Frankfurter Verlagsanstalt 2011) .

Stefanie Sourliers Erzählungen sind fragil und fein gewoben, sie geben Abgründe und Geheimnisse einmal schlagartig, dann wieder erst allmählich preis. Mit enigmatischen Bildern erzählt sie von einem Leben verborgener Beziehungen, die aus der Tiefe das Handeln der Menschen bestimmen.

Mit der 1985 geborenen Dorothee Elmiger ist ( ab 20 H ) die diesjährige Trägerin des Rauriser Literaturpreises am Wort , wenn sie ihren Roman Einladung an die Waghalsingen ( DuMont Buchverlag 2010 ) vorstellt .

2011 erhielt sie für ihren ersten Roman den Rauriser Literaturpreis mit folgender Begründung: Ein sprachlich und formal herausfordernder, die Spannung über das Ende der Lektüre hinaus erhaltender Text. Für die Autorin ist er zudem eine Exploration des eigenen Schreibens. Zwei Schwestern erforschen ihre Herkunft in einer verlorenen, vom Kohleabbau ausgebeuteten Landschaft. Unterirdisch brennen Feuer, die nicht gelöscht werden können. Deshalb suchen sie nach dem Fluss Buenaventura. Ihre Suche prägt auch den Fluss des Erzählens. Aus der Erfahrung des Zusammenbruchs heraus formuliert der Text eine Aufforderung zum Aufbruch.

Einleitungen und Gespräche mit den Autorinnen : Samuel Moser vom Schweizer Literaturinstitut Biel

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LOCKSTOFF

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Die AutorInnen Barbi Markovic , Judith Pfeifer , “Salon“- Autor Robert Prosser , LARK- Autorin Sophie Reyer , Christoph Szalay , Cornelia Travnicek , Anna Weidenholzer und Philipp Weiss gestalten einen gemeinsamen literarischen Abend , welcher dem Unterfangen gewidmet ist , traditionelle Vortragsweisen aufzubrechen und / oder “kritisch zu hinterfragen” .

Der Abend soll Raum schaffen für eine dadaistische Form des Ausdrucks, ein Ausufern der Welt und ihrer Möglichkeiten. Die jungen Lesenden zeichnen sich dadurch aus, dass sie in den unterschiedlichsten literarischen Gebieten (Lyrik, Prosa, Dramatik, Liedtexte) tätig sind. Für Wortspenden ist gesorgt.

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KONTRAPUNKTE – NEUES AUS DER SCHWEIZER LITERATUR #5

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Am vorläufig letzten Abend der “ersten Lieferung” von neuer Schweizer Literatur wird um das Motiv der “Enge” ein veritabler Topos touchiert , wenn es da heisst “Dem Engen in die Weite entkommen” . So etwa liest der Graubündner Leo Tuor ( 18:30 H ) aus dem Roman Settembrini , Leben und Meinungen ( Veta e meinis , 2006 ; deutsch von Peter Egloff , Limmat Verlag 2011 ) und dies in sowohl in rätoromanischer Sprache als auch in deutscher Übersetzung . – deutsch)

Der Jäger Settembrini ist jemand, der an Geschichten glaubt statt an Gesetze. Er ist mit Geistern im Bunde und für jede Lebenslage mit einem Zitat bewaffnet.
Settembrini, das sind eigentlich zwei: So werden die Zwillinge Gion Battesta Levy und Gion Evangelist Silvester genannt, wenn sie allein unterwegs sind. Denn keiner kann sie unterscheiden, und auch dem Erzähler verschmelzen sie immer wieder zu einer Person. So besteht Settembrini mal aus einem, mal aus zwei Onkeln des Erzählers, sie sind seine Lehrmeister, Jäger in den Alpen, die der Gemse auflauern und die Weltliteratur nach Sinn und Wesen der Jagd durchpirschen.

Ab 20 H liest der in Basel lebende Martin R. Dean aus dem jüngst erschienenen Roman Ein Koffer voller Wünsche ( Jung und Jung Verlag 2011) ;

Das Leben eine Flucht, und was für eine! Der Enge der Schweiz, einer drohenden Heirat und der allzu behaglichen Bürgerlichkeit meint Filip in der Weltstadt London entkommen zu können. Dass Ausbruchsversuche wie dieser vielleicht in der Familie liegen, erzählt uns Martin R. Deans grandios witziger und zugleich tief ernster Roman Ein Koffer voller Wünsche. Sein Held findet ausgerechnet in einem Reisebüro Arbeit, das eine pittoreske Hochglanzschweiz zu verkaufen hat. Und er wird sich auch von der mehr als perfekten künftigen Ehefrau nicht trennen. Auf doppelbödige Weise stellt Deans Buch noch einmal die Frage nach Heimat und den vor Sehnsucht Heimatlosen mit ihrem Koffer voller Wünschen.

Einleitungen und Gespräche mit den Autorinnen : Samuel Moser vom Schweizer Literaturinstitut Biel

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TROPEN DER KUNST III

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Bereits in die dritte Runde geht Christian Katts kuratorische Erforschung von “Tropen” in der Kunst : erneut geschieht dies in Form einer Ausstellung , deren Finissage am Sonntag nicht nur die letzte Gelegenheit , die Visuelle Poesie von LARK- Autorin elffriede i. a. , Hermann Hendrich , Lore Heuermann , Christian Katt , Jörg Piringer , Jörg Schmitz , Günter Vallaster , “Salon“- Autor Herbert J. Wimmer u. a. zu betrachten sowie einem kleinen abschliessenden Kolloquium zum Thema “AKTion – AusStellung – AusSprache” beizuwohnen .

tropen als ‘sprachliche anordnungen, wendungen, die von der gewöhnlichen wirkung der sprache abweichen’, stehen im mittelpunkt der erörterungen. gezeigt werden arbeiten von mitgliedern der GAV sowie künstlerische standpunkte aus dem umfeld .
originale und druckgraphik: sämtlich werke der visuellen, konkreten oder konzeptuellen poesie. in den vorhergehenden präsentationen wurden bereits zahlreiche beispiele aus den 70er jahren des vorigen jahrhunderts bis in die jüngste gegenwart gezeigt. diesmal kommt speziell das interaktiv transmediale zusammenwirken, was akustik, performance, etc. betrifft, zur sprache und darstellung. im mittelpunkt stehen – nach wie vor – ‘die kunst des handelns’ wie sie paul valéry beschrieb, und die aufmerksamkeit auf das ‘was zwischen den zeilen steht’ und ‘deshalb bei der elektronischen datenspeicherung verlorengeht’ ( christina von braun ) und das augenmerk auf aussergewöhnliche standpunkte gestern und heute.

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KLANGAPPARAT

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Ultrafette Electro- Beatz und | versus Ethno- Zitate und das Ganze bisweilen über einen dubbigen Rahmen genäht : Matt Madonnas & Ryan Andersons – aka Love and Light – Remix eines Tracks der Desert Dwellers , einem südkalifornischen Duo , welches seine Stücke nicht selten in Kooperation mit ausgesuchten Musikern via Netz generiert : “Desert Dwellers is a ‘virtual band’, using the internet as a collaborative space in which concept albums are created with cutting edge techniques that blend the modern edge of electronica with the ancient sounds of cultures past.”

Desert Dwellers “More than Anything” (LOVE AND LIGHT REMIX) by Love and Light

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