Erich Fried Preis | Heimrad-Bäcker-Preis an LARK-Autoren Nico Bleutge | Urs Allemann

||| ERICH FRIED-PREIS AN NICO BLEUTGE | HEIMRAD-BÄCKER-PREIS AN URS ALLEMANN | KLANGAPPARAT

LARK neu 300

Da wir unseren “Literatur als Radio”- Künstlern auch über die Produktion hinaus verbunden bleiben , freuen wir uns , wenn es Auszeichnungen gibt , die vielleicht sogar damit in Zusammenhang stehen , dass wir die Autoren vor wenigen Jahren nach Wien gelockt hatten . Interessanter Weise handelt es sich in beiden Fällen um Autoren , die ihre “Literatur als Radiokunst“- Produktionen im Jahr 2009 vollzogen und urgesendet haben :

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ERICH FRIED-PREIS AN NICO BLEUTGE

Nico Bleutge im ORF Studio Foto Zintzen

Als alleiniger Juror hat der Autor Lutz Seiler den Erich Fried Preis 2012 dem 1972 geborenen Lyriker Nico Bleutge zuerkannt . Der mit € 15.000 .- dotierte Preis wird am 25. November 2012 im Wiener Literaturhaus verliehen . Die Presseaussendung der Internationalen Erich Fried Gesellschaft zitiert in ihrer Presseaussendung die Begründung des Jurors Lutz Seiler :

Bleutges Gedichte befreien die Natur im Gedicht von den üblichen metaphorischen Rahmungen; mit einem sanften, fein rhythmisierten Sprechen, das sich vom Schauen und Hören leiten lässt, erreicht er eine besondere, vollkommen eigene Bildqualität. Ich sehe in Bleutges Werk einen vielversprechenden Ansatz für die Erneuerung des sogenannten Naturgedichts; allerdings ist der Begriff ohnehin unbrauchbar, also besser: für die Erneuerung von Natur-Wahrnehmung in der Sprache des Gedichts.
Seine Gedichte öffnen dem Leser die Sinne, sie lassen ihn teilnehmen am Schauen und Lauschen. Zarte Konturen.
Man könnte sagen: Bei Bleutge geht es um Sprach- und Wahrnehmungszustände vor der Natur, in denen das Gedicht – das ist die Utopie, die diesem Schreiben innewohnt – einen authentischen, also von Vorurteilen und Wertkontexten freien Ausgang nehmen möchte.
Was mich an Bleutge überzeugt: Dass ich den (angenehmen) Eindruck habe, sein Text sei nicht vorrangig dem Willen zum Gedicht gefolgt, sondern nur sich selbst, das heißt dem Schauen und der es begleitenden oder anführenden Sprachschau. Die dieser Sprachschau innewohnende Diktion tendiert zur Prosa, was ich als Teil eines umfassenderen Bemühens verstehe, alles Avancierte und Ambitionierte, das die lyrische Gattung selbst schon mitzubringen scheint, zu vermeiden.
Seine Gedichte sind bis ins Detail ausgearbeitet, feinstes Gewebe.

Siehe “Klare Konturen” ( C. H. Beck 2006 ) , “fallstreifen” ( C. H. Beck 2008 )

( Der Erich Fried Preis wird seit 1990 durch die Internationale Erich Fried Gesellschaft für Literatur und Sprache vergeben. Gestiftet wird die Auszeichnung vom Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur. Für die Auswahl zeichnen jährlich wechselnde, autonom entscheidende Autorenkolleginnen und Autorenkollegen verantwortlich. Bisher wurden u. a. Christoph Hein, Robert Schindel, Paul Nizon, Gert Jonke, Oskar Pastior, Robert Menasse, Marcel Beyer, Peter Waterhouse, Alois Hotschnig, Esther Dischereit, Terézia Mora und zuletzt Thomas Stangl ausgezeichnet. )

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HEIMRAD-BÄCKER-PREIS AN URS ALLEMANN

Urs Allemann im ORF Studio Foto ZintzenNach Entscheidung der Jury – Franz Josef Czernin ( LARK- Autor 2006 ) , Thomas Eder und der letztjährige Preisträger Ulf Stolterfoht ( LARK- Autor 2006 ) sind die diesjährigen Preise vorgesehen für :

  • Urs Allemann ( Heimrad- Bäcker- Preis ) ( Laudatio : Franz Josef Czernin )
  • Christian Filips ( Förderpreis zum Heimrad- Bäcker- Preis ) ( Laudatio : Ulf Stolterfoht )

Begründung der Jury :

In Urs Allemanns Poesie wird etwas Allgemeines deutlich: Dass Konstruktion und Dekonstruktion, ebenso wie Tradition und Innovation, zwei Seiten einer Medaille sind. Denn etwas Neues herzustellen heißt, Vorgegebenes in seine Bestandteile zu zerlegen und gerade dadurch das Vorgegebene zu re-konstruieren. So bewahrt Allemann etwa die Traditionen des Sonetts und der Ode, indem er sie in ihre Bestandteile zerlegt und dabei neu und auf unvorhergesehene Weise zusammensetzt. In diesem Sinne dialektisch erlaubt uns Allemanns Poesie, an dem erkennend teilzunehmen, das wir Geschichte nennen.

Die Preise in der Höhe von € 8.000.- und € 3.500.- werden am 25. Juni 2012 in Linz ( StifterHaus ) überreicht .

( Der Heimrad-Bäcker-Preis ist ein Literaturpreis, der von dem österreichischen Schriftsteller und Verleger Heimrad Bäcker mit dem Erlös aus dem Verkauf seines literarischen Nachlasses an das Literaturarchiv der Österreichischen Nationalbibliothek zusammen mit seiner Frau Margret Bäcker gestiftet wurde. Er wird jährlich von der Interessengemeinschaft Heimrad Bäcker als Heimrad-Bäcker-Preis (dotiert mit Euro 8.000) und als Förderpreis zum Heimrad-Bäcker-Preis (dotiert mit Euro 3.500) verliehen und soll Autoren auszeichnen und fördern, deren Werk mit der ästhetischen Ausrichtung der edition neue texte, wie Heimrad Bäcker sie verlegt hat, in Zusammenhang steht. Die Heimrad-Bäcker-Preise sind somit die einzigen österreichischen Preise, die so entschieden zur Förderung von Literatur aus dem Umfeld dessen verliehen werden, was als experimentelle Dichtung zu betrachten ist.

Der von der Interessengemeinschaft Heimrad Bäcker (deren Mitglied unter anderen Michael Merighi als Sohn Margret Bäckers ist) zu nominierenden Jury gehörten im Stiftungsjahr 2003 Heimrad Bäcker, Friedrich Achleitner und Thomas Eder an. Nach dem Tod Heimrad Bäckers im Jahr 2003 bestand die Jury bis 2009 aus Friedrich Achleitner und Thomas Eder, sowie aus dem Träger des Heimrad-Bäcker-Preises aus dem jeweiligen Vorjahr. Seit 2010 gehören der Jury Franz Josef Czernin, Thomas Eder und der jeweilige Preisträger aus dem Vorjahr an. )

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KLANGAPPARAT

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