NEUES VON FREUNDEN

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AUTORENLABOR : ESSAY – RECHERCHE – REPLIK

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Heute wollen wir uns von den mächtigen Ausuferungen des vorigen NVF erholen und nehmen für diese Woche einen literarisch- gesellschaftpolitischen Programmschwerpunkt ins Visier. Der aber hat es in sich .

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AUTORENLABOR : ESSAY – RECHERCHE – REPLIK

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Für die vierzehnte Ausgabe des sog. “Autorenlabors” hat die Schriftstellerin Angelika Reitzer eine Reihe von vier + vier Abenden ( Montag 17. 6. bis Montag 24. 6. 2013 | Februar / März 2014 ) konzipiert , welche sich der möglichen Sprengkraft von Literatur widmet .

Eine Sprengkraft indes , welche – so die Utopie – in den Köpfen der Schreibenden und Lesenden geschehen sollte / könnte / müsste . Jim Morrisons “Break on through to the other side” wäre hier nicht psychedelisch , sondern kognitiv zu vorzustellen .

Platz da jetzt aber für die Darlegung des Konzeptes von seiten der Kuratorin :

Sehnsucht und Revolution / Wie im echten Leben: Wenn mich Literatur angeht, weil ihr eine Sehnsucht innewohnt, tauchen jenseits der Lektüre Fragen auf, die über die Texte hinausweisen und dabei ganz in deren Zentrum entstehen:

Jene nach Wurzeln und Traditionen sowie den Möglichkeiten kritischer Kunst – u. a. in liberalen Gesellschaften; nach Formen der Subversion; und die Frage nach der Position Schreibender inmitten all der Schlagworte, die uns zu beherrschen scheinen.

Nicht über die “Wirkung” von Literatur vom sanften Vademecum bis zu jenem als “Universum des Trostes” (S. Lenz) soll in diesem Labor resümiert oder räsoniert werden, sondern über ihre Verfasstheit heute und hier.

Ein persönlicher Ausgangspunkt war: Die literarische Avantgarde, die 68er, sogar die Frauenbewegung: Alles lag bereits hinter mir. Zu spät also? Aussichtspunkt ist die Haltung der eingeladenen AutorInnen – in ihren erzählerischen Texten und im echten Leben. Die Literatur findet jetzt statt, sie ist das Einzige, was wir (Schreibende, Lesende) zur Verfügung haben – oder?

Hoffentlich bin ich nicht zu spät: Traditionen des Revolutionären im echten und im erzählten Leben: Diese Frage und Aussicht zielt auf die politischen Umstürze und die literarischen Avantgarden des 20. Jahrhunderts – und, nicht zuletzt, auf die persönliche Positionierung in der Gegenwart. Ich reiche sie an Thomas Stangl weiter, der in seinen Romanen mit Geschichte und Historizität auf eine meisterliche Weise umgeht – auf sprachlicher, aber auch auf der Ebene der Wahrnehmung. [ Abend 1, 17. 6. ]

Kathrin Röggla, literarische Rechercheurin und Dokumentaristin (in) einer sehr gegenwärtigen Welt der Krisen und Katastrophen, die immer auch mit dem Material Sprache arbeitet, wird in ihrem Essay der Frage nachgehen:
Wie darüber sprechen, was wirklich wichtig ist ? [ Abend 2 , 19. 6. ]

Clemens Setz, dessen scheinbar unheimliche und gewaltige Romane und Erzählungen besonders geeignet sind für Auskünfte zur Verfasstheit unserer Zeit, beschäftigt sich in seinem Essay mit der Frage: Macht Wohlstand dumm ? [ Abend 3 , 20. 6. ]

Marlene Streeruwitz’ Essay geht der Frage nach: Wen interessierts? Theater, Literatur, politische Sprache, Literatur wie im echten Leben. Traditionen, Dekonstruktion, Wahrhaftigkeit. Sich in den verschiedenen literarischen Formen politisch und/oder gesellschaftskritisch äußern? Wie geht das (noch), geht das überhaupt? Und: Ist das Literatur?! [ Abend 4 , 24. 6. ]

Angelika Reitzer

Besonders bemerkenswert könnte sich die Beobachtung eines dramaturgischen Arrangements erweisen , welches dem Sprecher , der Sprecherin jeweils einen Ko – Respondenten beigibt . Also einen zweiten Autor , welcher , wie es heisst “recherchiert und antwortet” . So jedenfalls sieht es das Setting des Essay- Recherche- Labors vor .

Wenn es klappt ( auch die Ko- Respondenten sind namhaft ) , könnte durch ein solches Arrangement der für literarische ( sowie für metaliterarische ) Darstellungsformen in der Öffentlichkeit typische ewige Monolog gesprengt werden , im Idealfall zu Gunsten eines kompetenten Dialogs .

Dass ein Absturz auch trotz sorgfältigster Vorbereitung der Protagonisten möglich ist , liegt auf der Hand . Aber vielleicht ist es genau dieser Punkt , welcher diese Reihen- Versuchsanordnung so interessant erscheinen lässt .

Auf dass keine Missverständnisse entstehen : auf die Termine dieser ersten Reihe von Essays folgen die Repliken – und zwar im Februar / März 2014 .

Hier nun die Termine , Themen und Aufstellungen :

  • Sehnsucht und Revolution / Wie im echten Leben - 1. Abend : Hoffentlich bin ich nicht zu spät . Traditionen des Revolutionären im echten und erzählten Leben – - – Thomas Stangl : Essay – - – Vorschau : 10. 2. 2014 : Erich Hackl ( Madrid – Wien ) recherchiert und antwortet auf Thomas Stangls Essay – Literarisches Quartier Alte Schmiede – Montag , 17. 6. 2013 , 19 H
  • Sehnsucht und Revolution / Wie im echten Leben- 2. Abend : Wie darüber sprechen , was wirklich wichtig ist ? – - - Kathrin Röggla ( Berlin ) : Essay – - – Vorschau : 5. 3. 2014 : Peter Waterhouse ( Wien ) recherchiert und antwortet auf Kathrin Rögglas Essay – ebda – Mittwoch , 19. 6. 2013 , 19 H
  • Sehnsucht und Revolution / Wie im echten Leben- 3. Abend : Macht Wohlstand dumm ? - – - . Clemens Setz ( Graz ) : Essay – - – Vorschau : 13. 2. 2014 : Terézia Mora ( Berlin ) recherchiert und antwortet auf Clemens Setz’ Essay – ebda – Donnerstag , 20. 6. 2013 , 19 H
  • Sehnsucht und Revolution / Wie im echten Leben- 4. Abend : Wen interessierts ? Theater , Literatur , politische Sprache , Literatur wie im echten Leben – - – Marlene Streeruwitz ( Wien ) : Essay – - – Vorschau : 18. 2. 2014 : Stefan Schmitzer ( Graz ) recherchiert und antwortet auf Marlene Streeruwitz’ Essay – ebda – Montag , 24. 6. 2013 , 19 H

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KLANGAPPARAT

Christian Smith , Gründer des Labels Tronic , hat eben als Nummer 103

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das Album “Omakase” herausgebracht : fluffige Electronica -Piècen ohne Schnickschnack , trocken und sehnig .

Nett sind die Beat- Anspielungen im Track “Get It Done” : in diesen Rythmus könnten Michael Jacksons “Billie Jean” und Donna Summers “I feel love” bequem verstaut werden .

Aber kurz noch mal zum Label und der Covergestaltung seiner Releases : Da wir ja auch im Buchwesen Verlage haben , welche für das gesamte Programm ein einheitliches Layout vorsehen , dürfte ein Blick auf die Corporate Identity von Tronic nicht ohne Interesse sein .

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