Anna Kim: Nuukblog 5 | 27. 2. 2010 – Auf dem Inlandeis

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Kangerlussuaq, am 27.  2. 2010

Auf dem Inlandeis

Seit gestern bin ich in Kangerlussuaq (in West-Grönland, es gibt auch ein Kangerlussuaq im Osten). Der Ort hat ca. 600 Einwohner, von denen die meisten am Flughafen beschäftigt sind.

Auf dem Weg zum Inlandeis

Heute habe ich eine Tour zum Inlandeis unternommen; ich wäre die Strecke gerne gegangen, aber da ich mir nicht sicher war, wie anspruchsvoll sie ist und ich alleine unterwegs bin, fuhr ich mit einer kleinen Reisegruppe in einem Jeep zur Inlandeiskante.

Auf dem Inlandeis

Detail  auf dem Inlandeis

Was übrigens eine gute Idee war, denn es war ziemlich kalt, und schon nach einer Stunde im Freien (trotz Polarunterwäsche und Skikleidug) war ich sehr froh wieder ins warme Auto zu dürfen.

Detail Inlandeiskante

Die Landschaft, die an uns vorüberzog, hatte alle Farben verloren, und fast hatte ich Mitleid mit den Tälern, den Ebenen, den zugefrorenen Seen und Flüssen, denn es schien, als hätte jemand versucht, sie aus der Welt zu radieren, wäre aber an der Menge und Weite gescheitert; so waren nur die schwarzen Striche, Stummelbüsche, geblieben, die auf den ersten Blick aussahen wie Radiergummireste.

Wir fuhren bis zur Kante des Polareises, von dort ging es zu Fuß auf das ewige Eis: eine unberührte Landschaft in Weiß, nur die Hoppelspuren eines Schneehasen und vorwitzige Eisplatten, die sich vom Schnee nicht hatten zuwehen lassen; vor mir erste Gehversuche der Expeditionsmitglieder, ein staunendes Torkeln, vorsichtiges Abtasten des Bodens mit Händen und Füßen – als wären uns heute erst Beine gewachsen.

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