||| LISA SPALT : BLÜTEN , LESEZEICHEN | HANNO MILLESI : SONNENSYSTEME | EDITION ATELIER : SEIENWEISE : WAS DAS BUCH SEI | KLEVER VERLAG : BIRGIT SCHWANER & AUGUST STAUDENMAYER | EDTION KRILL : IMMER FREITAG | KLANGAPPARAT
Lisa Spalt : “da Vinci / Dali” – Lesezeichen zu “Blüten . Ein Gebrauchsgegenstand” ( Czernin Verlag 2010 )
Plakat , ausgestellt im Rahmen des MUSAO , Grundsteingasse 33 , 1160 Wien
LISA SPALT : BLÜTEN , LESEZEICHEN
Treue LeserInnen des “Salon Littéraire” konnten während der zurückliegenden zwei Jahre die ständige Transformation eines Projektes mit verfolgen , welches im Zeichen der TULPE begonnen hatte . Inzwischen hat Lisa Spalt ihre ursprünglich linearen Texte in Module zersprengt und mit Grafiken versehen . Als Buch ist die nunmehrige Form unter dem Titel “Blüten . Ein Gebrauchsgegenstand” beim Czernin Verlag angekündigt . Quasi als “sneak preview” bietet sich das bis 9. 10. 2010 in mehreren Locations der Grundsteingasse eingerichtete MUSAO ( Museum auf Abwegen Ottakring ) an , wo Lisa Spalt per Plakat Texte und Bilder zum “Blüten”- Projekt präsentiert .
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Lisa Spalt @ MUSAO – 1190 Wien , Grundsteingasse 33 – 25. 9. bis 9. 10. 2010
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HANNO MILLESI : SONNENSYSTEME
Endlich ist es so weit und Hanno Millesi präsentiert seinen neuen , bei Luftschacht erschienen Prosaband “Das innere und das äussere Sonnensystem” , dessen Text “Santo Stefano” im gestrigen “Salon Littéraire ” einen durchaus repräsentativen Einblick in den konzeptuellen Geist dieser neuen Prosa gewährt . Stets handelt es sich um diskret ironisch gebrochene Synchronisationsprobleme zwischen Literarischem Leben , Lesen , Schreiben und der handgreiflichen “Realität” . Auf einem deutlich neuen Weg verfolgt Millesi dabei – wie bereits im Prosaband “Der Nachzügler” – autopoietisch die Spur des Schreibens und erkundet wie ein Höhlenforscher dessen Biotop .
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Buchvorstellung | Hanno Millesi : Das innere und das äussere Sonnensystem – Literaturhaus Wien – Dienstag , 28. 9. 2010 , 19 H
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EDITION ATELIER : SEIENWEISE : WAS DAS BUCH SEI
Der Relaunch der irgendwann seelig eingeschlummerten Edition Atelier könnte sich fundamentaler nicht in Szene setzen : eine 480 Seiten starke ( & schön aufgemachte , Der Setzer ) Anthologie mit Reflexionen über das Buch als Datenträger , Kulturgut , haptisches Ereignis oder als Opfer von Beschädigung und Verlust ist unter dem Titel “Seitenweise . Was das Buch ist” erschienen . die Beiträge stammen von insgesamt 33 Autoren , Literatur- und Buchwissenschaftern , Archivaren , Journalisten und anderen “Büchermenschen” , die reizvoller Weise nicht nur mit Essays vertreten sind , sondern jeweils auch eine kurze Charakteristik dessen , was das Buch sei , zu einem kleinen Lexikon der Definitionen beisteuern .
Nun laden die Herausgeber Thomas Eder , Samo Kobenter und Peter Plener im Namen des Bundespressedienstes zur Buchvorstellung ( als “Vorstellung des Buches” “vorgestelt” quasi in zweiter Potenz ) , wo – moderiert von Daniela Strigl – der Dichter Bodo Hell sowie der Präsidialchef im Bundeskanzleramt , Manfred Matzka , aus je eigener Perspektive “bemerkenswerte Stellen” aus den von den AutorInnen des Bandes verfassten Texten vortragen und kommentieren .
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Wer diesen , in offiziösem Rahmen ( u.A.w.g. peter.plener@bka.gv.at ) stattfindenden Termin nicht wahrnehmen kann oder mag , dem sei das Datum einer weiteren Präsentation im Wiener Literaturhaus ( 11. 10. 2010 ) ans Herz gelegt .
Buchvorstellung | Seitenweise . Was das Buch ist – Kongresssaal des Bundeskanzleramtes – Donnerstag , 30. 9. 2010 , 18 H bzw. Literaturhaus , Dienstag , 11. 10. 2010 , 19 H
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KLEVER VERLAG : BIRGIT SCHWANER & AUGUST STAUDENMAYER
Ebenfalls am Donnerstag und in gemütlicher Kellerrunde im Literaturhaus präsentiert Ralf Klever zwei seiner jüngeren Neuerscheinungen : Mit ihrer – im “Salon” längst vorgestellten Prosa- “Improvisation” “Held.Lady.Mops” gibt uns Birgit Schwaner einer seltsamen Schiffsreise und einer aberwitzigen Logik anheim . Wie sich die Komik in fragiler Grazie gebärdet , sucht seinesgleichen und bleibt bezaubernd genuin .
Vielversprechend tönt auch der Ansatz August Staudenmayers , die Welt in dezidiert eingeschränktem Fokus wahrzunehmen . Der eben erschienene Roman “Der Türspion” titelt bildträchtig , meint dabei allerdings mitnichten die Schlüssellochperspektive im Hinblick auf andere Menschen , sondern den ewig scheiternden Versuch einer Selbstwahrnehmung . Man darf gespannt sein , in welcher Form sich ein derartiger Blickwinkel gestaltet .
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Neue osterreichische Literatur : Birgit Schwaner & August Staudenmayer – Österr. Gesellschaft für Literatur – Donnerstag , 30. 9. 2010 , 19 H
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EDTION KRILL : IMMER FREITAG
Wer je die “Taubenbriefe” unserer “Salon“- Autorin Teresa Präauer in Händen hielt , staunte ob der ebenso originellen wie unprätentiös bibliophilen Buchgestaltung seitens der edition krill .
Krill m.; -s; unz. tierisches, überwiegend aus kleinen Krebsen bestehendes Plankton, Hauptnahrungsmittel vieler Wale und Fische.
Krill, Edition f.; -n, unz. im Sommer 2007 in Wien per Handschlag von Wolfgang Gosch und Virgil Guggenberger gegründeter Verlag; tut sich in Graubereichen der Buchgenres um, um dort Entdeckungen zu machen; versucht mit Mitteln der Kunst, Literatur und Gestaltung dem Medium Buch inhaltlich wie formal nahe- und beizukommen; Präsentiert werden neben dem aktuellen Programm auch verlegerische Seitenarme, darunter die Reisebücher der “Ehrenwerten Krill’schen Buchflottille”.
Nun präsentieren sich die alerten Buchmacher Virgil Guggenberger und Wolfgang Gosch mit einem frischen Buch aus eigener Feder im eigenen Verlag : “Immer Freitag” betitelt sich eine Serie diversester Kollektaneen , welche regelmässig freitags aufgelesen und -notiert wurden . Nun versammelt man Freitag #1 bis Freitag #57 in einem sichtlich erquicklichen und in der Westentasche schicklichen Buch . Dass die Präsentation im Literaturhaus an einem Freitag über die Bühne geht , versteht sich natürlich von selbst .
- Virgil Guggenberger , Wolfgang Gosch : Immer Freitag – Literaturhaus – Freitag , 1. 10. 2010 , 19 H
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KLANGAPPARAT
Warme Harmonien im milden Mäntelchen von deepindub scheinen uns ob des realen Temperaturverfalls dringend angezeigt . Her also mit der neuen Release des für seine konsequente Qualität schätzenswerten italienischen Netlabels . Wenn der junge Deutsche Lars Leonhard seine four- track- ep mit “Infected” betitelt , wird man den aggressiven Konnotationen des Begriffs zu entraten haben . Im Gegenteil ist ein wohltemperierter Feinklang zu vernehmen , welcher gegen jede Art von Montags- Misere garantiert hilft .
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