||| DICHT-FEST | JOSEF WINKLER : “GRUNDBUCH” & TAGUNG | HUNDERT JAHRE MAERZ
Franz Sedlacek : Bibliothek ( 1926 ), Öl auf Sperrholz,
Oberösterreichische Landesmuseen, Landesgalerie Linz
DICHT-FEST
Wie kann das Jahr erfreulicher beginnen als mit einem Dicht- Fest ? Wozu es freilich keiner Festdichtungen bedarf . Vielmehr schöpft das von der Autorin Christine Huber moderierte Fest aus dem Vollen der Neuerscheinungen österreichischer Autoren , und stellt mithin auch die Agenda von Klein- und Autorenverlag vor. Es lesen herbert j. wimmer , Günther Kaip , Toni Kleinlercher , Helwig Brunner , Angela Flam , Jörg Zemmler .
Im Folgenden gestatten wir uns , Christine Hubers ebnso kurze wie hilfreiche Werkcharakteristiken zu zitieren , ergänz um die Verlagslinks auf die einzelnen Titel ( so überhaupt eine sebständige Publikation vorliegt – )
Herbert J. Wimmer (*1951): “grüner anker ” (Klever 2012) versammelt Gedichte aus mehreren Jahren – neben seriell gearbeiteten auch weiter ausgreifende (bis hin zum Langgedicht). Es geht um Erinnerung, die je in die Gegenwart geholt ist, als wäre das titelgebende Restaurant “Grüner Anker” offen und Bühnenbild.
Günther Kaip (*1960): “Kiesel” (freibod 157/158) können aus dem Rahmen fallen, sich bewegen, sich umschauen und somit Blickwinkel eröffnen, die ungewöhnlich sind. Jeder neue Kiesel nimmt eine Bewegung auf und kann sich, ganz seiner Form gemäß, weiterdrehen. So tangiert er eine Fülle an Themen und setzt sie gegeneinander.
Toni Kleinlercher (*1958), “Die Obdachlosen lesen Nietzsche. Takes aus japanischen Tagen ” (Klever 2012) : Tankas, in deutscher Übersetzung wiedergegeben, sind ins Tirolerische übertragen und somit von einer Welt in die andere geholt; ergänzt um Gedichte, die ihren Hintergrund in japanischen Gedichtformen und -themen haben.
Angela Flam (*1968), “seismo¦graphie ” (Bibliothek der Provinz 2012): ein Zyklus, bestehend aus einem schwebenden Teil und einem festen Ende je Abschnitt, der, in strenger Form, ein mögliches Lebensrad – mit vielen Fragen – zu einem Reigen zusammenfasst. Die Zwischenschritte sind Auftakt, verweisend auf Bewegung. Das Rad wird erneut in Schwung gebracht.
Helwig Brunner (*1967), “Die Sicht der Dinge. Rätselgedichte ” (edition keiper, 2012): zu je einem Begriff ein Gedicht. In der “ich”-Form beschreibt es sich und testet sich somit quasi selbst. Das gesuchte Wort wird am Ende in Spiegelschrift geliefert.
Jörg Zemmler (*1975), “Ansätze. Gedichte und Co. GmbhH.” (DUM 61); “Qwert. recht- schreib- und denkfehler” (Eigenverlag 2012): Kleine Szenen aus dem Alltag erfahren duch radikale Nicht-Bewertung Abstraktion bis hin zur Skurrilität. Musik, aus eben jener Haltung gewonnen, wird mitspielen und ihre Rolle einnehmen.
- DICHT- FEST – Literarisches Qaurtier Alte Schmiede ( 1010 Wien ) - Heute Montag , den 7. 1. 2013 , 19 H
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JOSEF WINKLER : “GRUNDBUCH” & TAGUNG
Innerhalb der löblichen Reihe zu den “Grundbüchern der österreichischen Literatur seit 1945″ wird diesmal Josef Winklers Meisternovelle “Natura morta” vorgestellt . Mit dem Übersetzer und Kritiker Friedhelm Rathjen ist zweifellos ein sehr interessanter Gast zur Stelle , auf dessen Referat man getrost neugierig sein darf . – Ach ja : Natürlich liest Winkler höchstselbst aus “Natura morta”
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Grundbücher der österr. Literatur : Josef Winkler – “Natura morta” – Literarisches Qaurtier Alte Schmiede ( 1010 Wien ) - Donnerstag , den 10. 1. 2013 , 19 H
Eingebettet ist diese “Grundbuchlesung” in eine Tagung , welche für Donnerstag und Freitag im Literarischen Quartier vorgesehen ist . Unter dem Titel “Die Entsetzungen des Josef Winkler” sprechen Klaus Amann , Franz Haas , Bernard Banoun , Christoph Leitgeb u. a. über verschiedene Aspekte des Winklerschen Oeuvres . Das Detailprogramm finden Sie hier.
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HUNDERT JAHRE MAERZ
Zu ihren 100jährugen Bestehen hat die Künstlervereinung MAERZ nicht nur ihre Website relauncht – wo nun auch die Geschichte seit der Gründung 1913 nachlesen ist . Sondern es gibt ein veritables kleines Festival , das – konzipiert von Christian Steinbacher – an drei aufeinanderfolgenden Freitagen Texte und Töne präsentiert .
An drei Abenden wird dem Maler und MAERZ- “Gründervater” Franz Sedlacek Tribut gezollt ( siehe unser heutiges Titelbild ! ) , nebst einer Ausstellung , in welcher bis 15. Februar bildende Künstler und Künstlerinnen auf MAERZ / Sedlacek reagieren , wobei wir daran erinnern dürfen , dass die O.Ö. Landesgalerie derzeit die Schau “Der Maler Franz Sedlacek – Chemiker der Phantasie ” ( bis 27. 1. ) zeigt.
Drei Abende ( 11. 1. , 18. 1. , 23. 1. ) werden im Jänner unter der Titelfolge “zu Sedlacek” ( #1 , #2 und #3 ) musikalische und literarische Darbietungen versammeln .
Kommenden Freitag ( “Zu Sedlacek” 1 ) präsentieren Angela Flam , Franzobel , Tancred Hadwiger , Bodo Hell , Ingo Springenschmid ihre Texte – danach sind “Lieder” Franz Sedlaceks zu vernehmen .
- 100 Jahre MAERZ : Zu Sedlacek 1 , Lesungen , Rezitationen – MAERZ Künstlervereinigung , 4020 Linz , Eisenbahngasse 20 – Freitag , 11. 1. 1013 , 19:30 H
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