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anushka
vor 2 Monaten
(13)Katharyn "Kitty" Miller ist Ende 30, ledig und führt zusammen mit einer Freundin eine Buchhandlung. Sie hat eine enge Beziehung zu ihren Eltern und sorgt sich primär um die Zukunft der Buchhandlung, die nicht mehr so gut läuft, seit die Straße eine verkehrstechnische Veränderung erlebt hat. Doch plötzlich suchen Kitty merkwürdige Träume heim. Sie wacht unvermittelt an der Seite des attraktiven Lars Andersson auf, mit dem sie scheinbar Kinder hat. Doch scheinen diese Situationen mehr als reine Träume zu sein, denn sie ist mitten im Geschehen, man erwartet Reaktionen von ihr und sie hat oft keine Ahnung, wie sie sich verhalten soll. So beginnt Kitty, zwei scheinbar parallele Leben zu führen, die unterschiedlicher nicht sein könnten ...
Für mich war dieses Buch ein klassischer "Cover-Kauf". Schon aus der Verlagsvorschau heraus ist dieses Buch wegen des Covers und des Klappentextes auf meiner Haben-müssen-Liste gelandet. Und ist leider ein - auch wieder klassischer - Fall davon gewesen, dass der Inhalt nicht mit dem Äußeren mithalten konnte. Dafür kann ich einfach nicht genug mit Frauenromanen anfangen.
Die Handlung spielt in den 1960er Jahren, wahrscheinlich vor allem aus Plot-Gründen, denn Kittys Recherchen wären im Zeitalter von Internet und Google relativ schnell erledigt gewesen. Leider konnte ich diese Zeit aber beim Lesen oft nicht wirklich spüren. Kitty/Katharyn blieb mir oft fremd, da ich ihr Verhalten wiederholt nicht nachvollziehen konnte, denn mit Ende 30 verhält sie sich nicht so, wie ich es von jemandem in diesem Alter erwarten würde. Mir war der Kontrast der beiden Leben zu klischeehaft. Die Handlung in der Parallelwelt wirkte lange trivial und erfüllte jegliches Klischee über alleinstehende Frauen. Insgeheim hat sich Kitty eigentlich schon immer nur nach einer perfekten Ehe und Kindern gesehnt, so scheint es. Das fand ich in einem Buch aus dem Jahr 2015 befremdlich und zwischenzeitlich kitschig. Die Autorin lässt die Protagonistin dies sogar eingestehen, was es für mich jedoch trotzdem nicht glaubhafter machte. Wann immer eine Situation für Kitty wirklich brenzlig zu werden drohte, flogen ihr aus dem Nichts unbewusst Sätze zu, die die Situation glimpflich auflösten.
Und als ich kurz davor war, das Buch entnervt beiseite zu legen, zogen dunkle Wolken in der rosaroten Parallelwelt auf, die mich endlich packen konnten. Da ich nicht spoilern möchte, werde ich hier nicht weiter darauf eingehen. Ich kann dazu lediglich noch sagen, dass an diesem Punkt dann auch endlich der Zeitgeist der 1960er spürbar wurde. 100 Seiten vor Schluss war mir dann der Ausgang der Geschichte auch schon klar und es gab für mich keine überraschende Wendung mehr.
Insgesamt war dieses Buch für mich ein durchwachsenes Leseerlebnis und ich war lange nicht mehr so frustriert. Ich hatte mich sehr auf das Buch gefreut und war dann ob der Klischeehaftigkeit enttäuscht. Vor einem Leseabbruch hat mich nur bewahrt, dass das Buch ab knapp der Hälfte (!) dann etwas mehr Realismus durch Probleme in der paradiesischen Parallelwelt erhielt. Das Buch wird mir aber weniger durch seine Handlung und Ideen als vielmehr aufgrund der Achterbahn des Leseerlebnisses in Erinnerung bleiben.
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