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Puschel1304
vor 1 Woche
(2)" Die Tochter des Malers" von Gloria Goldreich
Titel: Der Titel "Die Tochter des Malers" ist mit dem Buch fast perfekt abgestimmt. Der Leser erfährt viel über die Tochter Ida und ihr Leben und doch kommen dem Leser die Überlegungen, ob es sich nicht doch eher um das gemeinsame Leben von Vater und Tochter handelt.
Cover: Das Cover hätte besser nicht gewählt werden können. Der Titel ist gut in Szene gesetzt. Wir sehen eine Frau, die erhobenen Hauptes die Treppe in einem blauen Kleid hochstolziert. Der Hintergrund verblasst in schönen Pastelltönen. Die Frau die wir dort sehen ist keine andere, als Ida Chagall selbst, die oftmals auf Ausstellungen in ihrem schönen blauen Kleid erschienen ist. Noch dazu wird sie immer als attraktive und wohlwissende Frau beschrieben, dieses beschreibt das Cover in vollen Zügen.
Schreibstil:
Der Schreibstil ist der Zeit angepasst. Wir finden uns in einem Stil wieder, der sich nicht immer einfach lesen lässt und dennoch genau passend ist. Die Wörter sind gut gewählt und die Beschreibungen an manchen Stellen so bildlich, dass der Leser das Gefühl bekommt, dass beschriebene genau vor seinen Augen zu sehen.
Das Buch unterteilt sich in 54 Kapiteln auf 576 Seiten, wobei jedes Kapitel in sich gut überdacht ist, von seine Länge und Intension.
Die Autorin verwendet an mehrerer Stellen eine andere Sprache und denoch übersetzt sie diese gekonnt an Ort und Stelle.
Klappentext:
Der Klappentext beschreibt das junge Mädchen Ida, die sich in den jungen Michael verliebt. Während Frankreich von den deutschen besetzt wird, glaubt der Künstler Chagall an seine Kunst und merkt die drohende Gefahr nicht. Ida muss sich nun zwischen ihrem eigenem Leben und der Rettung ihres Vaters entscheiden.
Diese Interpretation der Geschichte bescheibt in meinen Augen lediglich die ersten 28 Kapitel. Bis dahin finden wir uns mitten im Krieg und all dessen Folgen und entdecken auch einen Chagall, der sich lieber seiner Kunst als seinem Leben hingibt. Doch ab dann beginnt leider eine andere Sicht und in gewisser Art und Weise auch eine anderer Schreibstil.
Inhalt:
Der Inhalt von "Die Tochter des Malers" lässt sich in zwei Kategorien einteilen. Auf der einen Seite wird der Leser in eine Geschichte mitgenommen, die einer Biografie gleicht und bei der er eine Unruhe in seinem Körper verspürt. Der Leser hat teilweise das Gefühl, selbst auf der Flucht zu sein. In dieser Zeit möchte man das Buch nicht mehr aus den Händen lassen. Wir werden in eine Geschichte gezogen, in der wir eine sehr starke und mutige Protagonistin erleben, die sich hingebungsvoll um ihre Familie und vor allem um ihren Vater kümmert. Wir erleben einen extravaganten Marc Chagall, der uns an vielen Stellen vermittelt, dass Künstler manchmal eben andere Menschen sind. Die sich besonders um ihre Werke kümmern und diese vielleicht sogar als Familie schätzen, ohne dabei zu wissen, dass sie auch noch lebendige Menschen um sich haben. Marc Chagall wird als ein sehr Selbstliebender und egoistischer Mensch dargestellt und wirkt daher sehr unsymphatisch. Selbst seiner Tochter gegenüber scheint er die Gefühle nicht ausdrücken zu können. Auf der anderen Seite beginnt nach dem Krieg auch eine neue Handlung in diesem Buch, wir befinden uns nicht mehr in einer Biografie, sondern eher in einem Roman, wobei die Handlungen stark vor sich hin plätschern. Viele Details werden ausgelassen, so wie in meinen Augen die wichtigen Affären von Ida und ihr Privatleben und einige Stellen werden eindeutig zu lange ausgeschmückt, sodass man zusammenfassend sagen kann, dass Kapitel 29-47 auf radikalste gekürzt oder sogar gestrichen werden hätten können.
Ab dem Kapitel 47 erleben wir auf jeden Fall wieder die Autorin vom Anfang, die sich ihrer Geschichte hingibt, die Details originell auswählt und eine interessante Geschichte aus dem ganzen macht.
Fazit:
Ich habe diesem Buch 3 von 5 Sternenn zukommen lassen und möchte mich an dieser Stelle dazu äußern.
Ich habe mich sehr gut in der Geschichte gefühlt und dennoch hätte ich mir gewünscht, mehr von der Tochter als von dem Vater zu hören. Ihr ganzes Leben hat sich um Marc Chagall gedreht und wir haben sehr rührende Momente miterleben müssen und doch fehlte mir manchmal zu sehr die Ida in der Handlung. Aufopferungsvoll hat sie sich allem hingegeben, doch ihr Gefühle und Gedanken zu all dem sind ein wenig unter gegangen.
Auch hätte ich mir eine gekürzte Variante der Nachkriegszeit gewünscht. Beispielsweise ist Virginia zwar ein Teil von Marc gewesen und muss natürlich erwähnt werden, dennoch hat die Autorin sich zu lange mit ihr befasst, denn letzten Endes ist Vava der entscheidene Knackpunkt für Idas und Marcs Leben gewesen und dort blieb dann leider nicht mehr viel Papier um ihre Intrigen ein wenig mehr auszuführen.
Ich finde es sehr positiv in diese Zeit eingetaucht sein zu dürfen, wenngleich mir manche Fakten auch sehr absurd und befremdlich vorgekommen sind.
Alles in allem kann ich sagen, dass dieses Buch auf jeden Fall lesenswert ist, wenn auch mit ein wenig mehr Zeit verbunden und im Mittelteil mir eigener Initiative weiterzulesen.
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