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Gelöschter Benutzer

vor 4 Jahren

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Gregor Weber dürfte vielen Krimiliebhabern als saarländischer Tatort-Kommissar Stefan Deininger bekannt sein. Nun hat er seinen ersten Kriminalroman geschrieben, und das hat er richtig gut gemacht.

In „Feindberührung“ setzt er sich mit einem sehr brisanten Thema auseinander. Was kann unseren Bundeswehrsoldaten geschehen, die an Leib und Seele verletzt aus dem Hindukusch in die Heimat zurückkehren?

Lars Rems, der beinamputierte Fallschirmjäger, findet trotz tatkräftiger Unterstützung seiner Kameraden nicht in das bürgerliche Leben zurück, rutscht in die Kriminalität ab und bezahlt schlussendlich mit seinem Leben.

In der fiktiven süddeutschen Garnisonsstadt, wo Rems erstochen aufgefunden wird, ermittelt nun das Polizistenduo Hauptkommissar Grewe und seine Assistentin Therese Swoboda in dem Mordfall.

Weber verpackt seine durchaus kritische Gesellschaftsanalyse in eine spannende Geschichte, die er nüchtern, kenntnisreich, gradlinig und mit Tempo, aber immer mit dem richtigen Timing für “Action“ und Reflexion, erzählt.

Die Erzählstruktur des Buches wird durch die klar abgegrenzten Kapitel stark filmisch geprägt und animiert zum zügigen Lesen. Und auch die Sprache erinnert eher an Tatort-Dialoge, passt aber sehr gut zu der Krimihandlung und dem beschriebenen Bundeswehrmilieu.

Falls sich ein Sender der ARD vielleicht doch einmal entschließen sollte, diesen Krimi zu verfilmen, würde mit Sicherheit eine Tatort-Folge der besseren Art daraus.

Autor: Gregor Weber
Buch: Feindberührung
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