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Jule89

vor 4 Tagen

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Als ich das erste Mal dieses Buch sah, hatte es mir das wunderschöne Cover sofort angetan. Das Zusammenspiel der Farben: dunkles Mintgrün und der im Zentrum gegen den Strom schwimmende rote Fisch. Einfach wunderschön. Und somit sind wir auch gleich beim Titel. »Glück ist eine Gleichung mit 7« versprach für mich ein Buch zu werden, in dem es um die Schönheit der Zahl 7 geht, wo es um leicht philosophische Gedanken zum Thema Glück geht.

Auch die Aufmachung des inneren Teiles hat mir sehr gut gefallen. Die Kapitel begannen nicht einfach mit der Überschrift, sondern darunter immer wieder die Fische mit dem einen, der gegen den Strom anschwimmt.

Trotz der wunderschönen Aufmachung ist im Klappentext ein Fehler aufgekommen. Über kleine Tippfehler sehe ich ja hinweg, weil das durch das schnelle Tippen am PC auch schnell passieren kann, obwohl bei Klappentexten so etwas immer ungünstig ist. Aber hier geht es nicht um einen Tippfehler, sondern um ein ganzes Wort. So heißt es im Klappentext, dass Willow sogar indonesisch lernt. Ähm – nein – sie lernte vietnamesisch. Tut mir leid, aber so ein Fehler – vermiest mir immer etwas die Stimmung, besonders weil dieser Fakt im Buch besonders wichtig ist.

Und obwohl mir die Aufmachung des Buches so gut gefallen hat und auch die Leseprobe – überzeugen konnte mich das Buch am Ende nicht. Nach etwa einem Drittel des Buches habe ich mich mehr durchgequält als gefreut es lesen zu können. Willow steht unter Schock nach dem Tod ihrer Eltern, was für ein 12jähriges Mädchen verständlich ist – auch, dass sie nicht mehr wie vorher ihr hochbegabten Erläuterungen zu jedem Thema abgibt, aber alle anderen Charaktere drum herum wirken zu konstruiert. Sie handeln zu sehr nach einem bestimmten Schema, als das es natürlich wirken könnte.

Ebenfalls ein Problem, dass sich beim Lesen ergab und hin und wieder den Lesefluss störte, war der Perspektivwechsel. Die ersten Kapitel sind aus der Sicht von Willow erzählt, dann plötzlich ein Kapitel aus der Sicht des Sozialarbeiters Dell – zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass es dabei bleibt. Zwei Perspektiven sind gar nicht schlecht. Aber dann war jeder Charakter an der Reihe und plötzlich war es auch nicht mehr Kapitelweise, sondern auch innerhalb des Kapitels wechselte manchmal die Perspektive. Wenn man da nicht aufgepasst hatte, macht vieles plötzlich überhaupt keinen Sinn mehr.

Das Ende hingegen hat mich dann wieder überzeugt und mir sogar das eine oder andere kleine Tränchen entlockt. Leider war es das schon. Anfang und Ende sehr schön, aber dazwischen?

Autor: Holly Goldberg Sloan
Buch: Glück ist eine Gleichung mit 7
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