Mark Watney gerät mit seiner Crew in einen schweren Marssturm, der die Wissenschaftler zum Abbruch der Mission zwingt. Doch Watney geht verloren, wird für tot erklärt und während sich seine Kollgen auf den Weg zurück zur Erde machen, erwacht der Astronaut allein auf dem Mars.
Ein spannender Kampf ums Überleben beginnt, der Spaß macht, zu lesen. Anstatt aufzugeben, macht sich Mark mit all seinem Humor und seinem Können daran, einen Weg zu finden, durchzuhalten bis die nächste Mission ihn nach Hause bringen kann.
Wie viel Wasser braucht er, wie viel Essen zum Überleben, wie viel Energie zur Fortbewegung? Trotz der zahlreichen Fakten, Überlegungen und technischen Erläuterungen bringt Andy Weir die Ereignisse in einen spannenden Lesefluss und macht "Der Marsianer" zu einem tollen Abenteuer-Roman. Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen und freue mich schon auf die Verfilmung!

Ein tolles Buch. Wer einen Krimi nach dem üblichen Muster erwartet, macht einen Fehler. Friedrich Anis neuer Krimi "Der namenlose Tag" legt den Fokus mehr auf die Menschen, als auf detaillierte Ermittlungen und eine rasante Jagd nach dem Killer.
Im Mittelpunkt steht der pensionierter Polizist Jakob Franck, den die Toten nicht loslassen. Diesesmal nimmt er die Ermittlungen in einem alten Fall auf, der nie seiner war und begibt sich in die Vergangenheit, um den rätselhaften Suizid eines jungen Mädchens zu untersuchen. Seinen Gesprächspartnern begegnet Franck mit entwaffnender Menschenkenntnis und Geduld. Friedrich Ani entwirft hier interessante und bereichernde Dialoge mit introvertierter sprachlicher Brillanz. Die Kunstgriffe wirken nicht aufgesetzt oder bemüht, sondern bescheiden und klar. Ermittlungsfortschritte, Gedanken und Tagebucheinträge vermischen sich zu einem philosophischen Strom, der den Leser mit sich nimmt auf eine Reise durch die Nacht und die schwarzen Abgründe unserer Geheimnisse.

Am Ende hat man kein Buch gelesen, sondern Menschen und hat das dringende Bedürfnis mit Friedrich Ani eine Flasche Wein zu leeren und eine Zigarette zu rauchen.

"Vom Alleinsein kann man abhängig werden; das habe ich begriffen; zuerst brauchen Sie es zum Überleben und Freiwerden von allem Vergangenen [..] Aus dem Alleinsein gibt's kein Zurück mehr; wenn Sie nicht aufpassen, verrecken Sie drin, wie im Alkohol auch."

Nach dem Thriller "H2O", in dem Terroristen Deutschland mit Atommüll in Angst und Schrecken versetzen, begibt sich Ivo Pala mit "Gift" nun aufs Parkett der internationalen Politik. Dabei legt er den Finger in die Wunde des aktuellen Ukraine-Konfliktes und verschärft die aktuell schwelende Krise zwischen Ost und West mit den Mitteln literarischer Fiktion und einer ganz realen Angst: Was ist wenn die Altlasten des Zweiten Weltkrieges immernoch genug Zündstoff für einen neuen Krieg haben?

Die Handlung des Vorgänger-Buches ist soweit abgeschlossen, dass sich "Gift" ohne Vorkenntnisse prima lesen lässt. Im Vergleich zu "H2O" ist die Action hier viel brachialer. Neben den Ermittlungen und Verhandlungen zwischen den Widersachern kommt es in diesem Thriller immer wieder zu wahren Schlachten. Hier stellt sich immer wieder eine Stimmung ein, die an Agenten-Filme wie James Bond und Co erinnert.

Pala erzeugt mal wieder ein stimmiges Szenario, in dem er seine Details und Handlungsstränge immer im Blick hat. Allerdings wird anfangs eine Untergrund-Organisation eingeführt, bei der ich nur vermuten kann, dass sie vielleicht Stoff für einen dritten Terror-Thriller hergeben würde?