Der Jugendkrimi „Falsche Veilchen“ ist nach „Tote Tulpen“ der zweite Band des Autors Jaromir Konecny, in dem die beiden Hobbydetektive Laura und Leon ermitteln.
Leon hält sich mit Laura und ihren Freunden in der Villa von Lauras Ex-Freund auf, als der dortige Tresor leergeräumt und der Hausmeister niedergeschlagen wird. Der Verdacht fällt sofort auf Leon, der bereits ein Jahr im Jugendgefängnis verbracht hat und Lauras Freunden ohnehin nicht ganz geheuer ist. Um seine Unschuld zu beweisen und dem erneuten Gefängnisaufenthalt zu entgehen, spüren Leon und Laura zunächst dem ominösen Veilchenduft am Tatort nach …
Meine Meinung.
Ich muss sagen, dass mir der Einstieg in das Buch relativ schwer gefallen ist, da eine recht flapsige, jugendliche – und für mich gewöhnungsbedürftige - Sprache verwendet wird. Zugleich wirkt der Schreibstil dadurch auch erfrischend und ist für ein Jugendbuch angemessen. Ich musste mich jedoch erst darauf einlassen, was mir nicht durchgängig gelungen ist. Viele der im Buch vorkommenden Ausdrücke und Spitznamen fand ich mit der Zeit eher nervig und konnte ihnen nichts Witziges abgewinnen.
Die Charaktere ist Buch sind hingegen durchgängig sympathisch – vor allem Leon mit seiner reifen und zugleich schlitzohrigen Art, aber auch die selbstbewusste Laura mit ihrem Hang für Kriminalfälle. An einigen Stellen hätte ich mir jedoch gerade bei Laura auch mal ein paar „Ecken und Kanten“ gewünscht. Da sie aus der Sicht des verliebten Leons beschrieben wird, ist das irgendwo verständlich. Aber insgesamt kam sie mir ein bisschen zu perfekt rüber.
Die anderen Charaktere waren interessant, aufgrund der Kürze des Buches konnte jedoch nicht tiefer ins Detail gegangen werden. Die Handlung war schon sehr auf Laura, Leon und ihre Geschichte konzentriert; ihre Freunde kamen im weiteren Verlauf nur noch am Rande vor und alle anderen blieben auf Nebenrollen beschränkt.
Die Ermittlungen nehmen erst relativ spät an Fahrt auf, führen die beiden dann aber nach und nach auf die richtige Spur. Positiv fand ich hier, dass der oder die Täter nicht von vornherein feststanden, sondern die Auslösung bis ganz zum Schluss offen bleibt. Auch ich bin einer falschen Spur gefolgt und habe zunächst in eine ganz andere Richtung gedacht.
Am Ende hatte ich das Gefühl, dass noch einige Fragen ungeklärt sind. So wurden beispielsweise im Verlauf des Buches einige Fährten ausgelegt, die sich zwar am Ende als falsch herausgestellt haben. Weshalb sich die Verdächtigen aber überhaupt verdächtig verhalten haben und wie es zu den Spuren kam, die sie als mögliche Täter in den Fokus gerückt haben, wurde nur zum Teil aufgelöst.
Auch wenn mich die Sprache des Buches nicht so richtig erreichen konnte, gab es im Buch jedoch einige schöne Zitate und Gedanken, die zum Nachdenken anregen können. Auch die Botschaften, die das Buch meiner Meinung nach vermitteln will, wie „Sei du selbst!“, finde ich sehr gelungen und wunderbar jugendgerecht verpackt.
Fazit.
Leider war dieses Buch nicht „mein“ Buch. Dennoch ist es ein spannendes Jugendbuch, das sich gut und flüssig lesen lässt. Indem ernste Themen leicht verpackt werden, geht es über einen bloßen Krimi hinaus und beinhaltet die ein oder andere lesenswerte Botschaft.