Meine Meinung:
Eine Krankheit hat alle Erwachsenen und kleinen Kinder getötet und es sind nur noch die Jugendlichen auf dieser Welt übrig. Aber auch sie schauen in eine finstere Zukunft, denn sobald sie eine bestimmte körperliche Reife erlangt haben, erkranken sie auch an der „Krankheit“ und müssen sterben. Zudem sind seid der Ausbruch der Krankheit keine Schwangerschaften mehr möglich, so dass die Menschheit kurz vor ihrer Ausrottung steht.
In dieser dystopischen Welt befinden wir uns in New York. Diese Stadt wurden von mehren „Clans“, Zusammenschlüssen von Jugendlichen unterteilt. Durch das Buch führen uns unsere beiden Protagonisten vom Washington-Square Clan, Jefferson und Donna. Die Kapitel sind abwechselnd aus der Ich-Perspektive der beiden geschrieben. Jefferson ist ein Idealist und Optimist und führt nach dem Tod seines älteren Bruders den Clan an. Donna ist eher als verwirrt zu beschreiben. In ihr herrscht ein großes Chaos. Irgendwann taucht ein Hinweis auf den Ursprung der Krankheit auf und Donna und Jefferson machen sich mit drei weiteren Jugendlichen auf den Weg um des Rätels Lösung zu finden und gerade Jefferson hofft darauf die Menschheit doch noch irgendwie retten zu können.
Insgesamt hat mir der Grundgedanke dieser Dystopie gut gefallen. Der Gedanke, dass nur ein bestimmter Teil der Menschheit noch existiert und dieser auch noch stark bedroht gibt, verleiht dem Buch eine düstere, verzweifelte Grundstimmung, die gut zu einer Dystopie passt. Allerdings merkt man schon beim Lesen der ersten Seiten, dass der Autor aus der Filmbranche kommt, den die Handlung ist wirklich sehr actiongeladen. Man wird in der Story eigentlich von einer bombastischen Szene in die nächste geworfen. Auch ist das Buch an manchen Stellen schon recht brutal, so dass ich es nicht für ganz junge Leser empfehlen kann. Man merkt der Geschichte an, dass der Autor die Verfilmung bereits im Kopf hat, denn trotz der bombatischen Bilder und der dramatischen Szenen fehlt der Geschichte der Tiefgang. Die Grundidee des Buches hätte meiner Meinung nach mehr hergegeben als ständige Kämpfe.
Durch den hohen Actionanteil, lässt sich das Buch jedoch wahnsinnig schnell lesen, weil es uns Leser auch kaum mal zu Atem kommen lässt. Ich wollte immer gern wissen wie es weitergeht und natürlich summte in meinem Hinterkopf die ständige Frage nach dem Ursprung der Krankheit.
Der Schreibstil ist einem Jugendbuch angemessen, auch wenn manche Dialoge arg holprig wirken und den Lesefluss etwas stören. Die Charaktere waren mir sympathisch, auch wenn ich mir hier auch ein wenig mehr Tiefgang gewünscht hätte. Mit den beiden abwechselnden Sichtweisen hatte ich in diesem Buch keine Schwierigkeiten und konnte beide gut auseinanderhalten.
Das Buch ist gespickt mit sehr vielen Andeutungen auf unsere derzeitige Popkultur. Nach dem Ausbruch der Krankheit gibt es natürlich kaum noch Strom und auch kein Internet mehr. Da heißt Smartphones, Facebook, Netflix & Co. sind Geschichte. Einerseits machen sich die Jugendlichen darüber lustig, dass es ihnen mal sehr wichtig war ihren Facebook Status zu aktualisieren, anderseits vermissen sie natürlich ihr damaliges sorgloses Leben. Jetzt müssen sie sich mit der Frage beschäftigen ob ihr Gegenüber sie töten will und wenn nicht, wo sie dann ihre nächste Mahlzeit auftreiben können.
Denn eines ist klar in dieser Welt: Die Moral geht den Bach runter. Es gibt für den Jugendlichen keine Zukunft mehr, höchstens nur noch einige wenige Jahre also ist in vielen Clans jeder sich selbst der Nächste.
Diese Gedankenansätze waren spannend und ich hätte mir gewünscht, das gerade diese Aspekte der neuen Gesellschaft etwas ausführlicher dargestellt werden.
Die Geschichte nimmt einen spannenden Verlauf, man lernt einige der anderen Clans kennen und dieser Teil der Handlung wirkt auf mich schon interessanter als die Action. Das Ende ist dann wirklich überraschend. Es gibt einen plötzlichen Plottwist und das Buch endet mit einem riesigem Cliffhanger. Nach dem Ende weiß man eigentlich nicht mehr, was man mit der Geschichte die man ein paar hundert Seiten gelesen hat noch anfangen soll.
Fazit:
Das Buch lässt sich unglaublich schnell lesen, besticht durch seine düstere Atmosphäre und seine actiongeladene Handlung. Ich hätte mir an manchen Stellen etwas mehr Tiefgang gewünscht, da die Grundidee des Buches sehr viel mehr Potential hat, das meiner Meinung nach in diesem ersten Teil nicht mal annährendn ausgeschöpft wurde. Mich hat das Buch gut unterhalten, ich habe mit den Protagonisten mitgefiebert und am Ende hätte ich am liebsten gleich mit dem zweiten Teil weiter gemacht. Insgesamt gebe ich diesem Buch vier Sterne und hoffe, dass der zweite Teil genauso viel Wert auf Action legt wie auf die noch fehlende Charakterentwicklung!