Alleine, vor einem Spiegel in einem geschlossenen Raum
von Wolf Schmid
Der Fahrradkurier drückte sich an die verspiegelte Wand. Zwei Leute von einem Cateringservice standen mitsamt Servierwagen vor dem Fahrstuhl. Ein strubbeliges Mädchen und ein Mann, gesteifte weiße Hemden und schwarze Schürzen bis knapp über den Boden. Erst auf den dritten Anlauf bekamen sie den sturen Wagen so tief in den Fahrstuhlkorb manövriert, dass die Tür schloss. Das Mädchen entschuldigte sich und dankte für die Geduld. „Keine Ursache“, sagte der Kurier und ließ seinen Blick in dem leeren Raum über ihren Köpfen ruhen. Zwei Stockwerke höher stupste das Mädchen ihren Kollegen an und zeigte auf den Spiegel an der Rückwand des Fahrstuhlkorbs.
„Was meinst du, wenn man da hinter dem Spiegel sitzen könnte und den ganzen Tag zuschauen, was die Leute hier treiben?“
Der Kollege rollte die Augen und fuhr die Mine des Kugelschreibers in seiner Faust ein und aus.
„So als eine Art Reality–Soap?“, sagte der Kurier
In bis zu zwanzig verschiedenen Fahrstühlen stand er an einem durchschnittlichen Arbeitstag. Manche waren groß, manche verglast, mit Ausblick, manche eng, miefig und langsam. Manche waren mit Edelstahl verkleidet, geriffelt, gebürstet oder blank, mit Holz, edlen Echthölzern oder Kleinbürgerfurnieren, mit billigem Blech, verbeult und verkratzt, mit Mustern, oder vollgeschmiert, wie die Wände von Schultoiletten. Einer war mit Fototapete tapeziert – ein weißer Strand mit Palmen und Sonnenuntergangskonserve. Ein anderer war in diesen Tagen rundum mit schweren Leinendecken ausgepolstert, weil Handwerker im Haus ein- und ausgingen. Den Kurier überkam in diesem Gummizellenflair immer Lust auf ein bisschen Tobsucht.
In fast allen Fahrstühlen war irgendwo ein Spiegel angebracht. Manche waren rundum verspiegelt und warfen einander pausenlos Bilder zu. Mindestens einer hatte sogar am Boden einen Spiegel.
Manche Fahrstühle bewegten sich raketenschnell, laut- und schwerelos, manche setzten sich geräuschvoll in Gang, klapperten, zischten und ruckelten, wenn sie in Bewegung waren, ächzten und quietschten, wenn sie stehenblieben. Manche sagten einem, wo man sich befand, überwiegend mit lasziv gehauchten Frauenstimmen. Manche protzten auf einer Digitalanzeige mit ihrer Geschwindigkeit oder zeigten an, auf welcher Höhe man sich befand. Die Knöpfe, mit denen man das Zielstockwerk wählte, waren bei manchen blitzblank, beleuchtet und fühlten sich angenehm warm an, wenn es draußen kalt war. Manche waren in Blindenschrift beschriftet, manche waren schmuddelig und abgegriffen, fettig, vergilbt oder weggebrochen, in einem waren die Vier und die Eins vertauscht, seit Jahren schon. Der Kurier fand das bemerkenswert.
In allen Fahrstühlen war irgendwo ein Schild angebracht, mit Angaben zu zulässigem Höchstgewicht, Hersteller, Baujahr, einer Notrufnummer oder einem Notrufknopf. Über fast alle moderneren Fahrstühle wachte eine Kamera, fast nie war sie sichtbar, fast immer war ein Hinweis darauf im Zustiegsbereich versteckt, oft hinter Topfpflanzen.
Manche Fahrstühle rochen austauschbar wie Neuwagen oder Systemhotellerie, aber die meisten hatten einen sehr spezifischen Geruch, der wiederum vermischte sich mit dem Geruch von kaltem Schweiß, Zigaretten, Alkohol, Parfüm, Reinigungsmitteln, Blähungen oder Raumduft.
Manche der Lichter an den Kabinendecken waren diskret verblendet, manche strahlten erbarmungslos, manche waren flimmernde Funzeln, manche surrten, pfiffen oder summten.
Nur die klassische Fahrstuhlmusik, die gab es fast nie.
Der Kurier stand in einem geräumigen Fahrstuhlkorb auf einem braunmelierten Teppichboden, vor ihm befand sich ein Spiegel bis zur Decke, auf Hüfthöhe war eine verchromte Haltestange angebracht. Die Beleuchtung schmeichelte seinem Spiegelbild, schärfte die Konturen seines Gesichts und dimmte seinen Teint. Er hatte die Hände auf die Stange gelegt und nestelte an einem Faden, der aus einem Handschuh hing. Er hielt den Kopf leicht gesenkt, hob den Blick in den Spiegel und beugte sich vor.
Was bekäme er zu sehen, wenn er durch den Spiegel schauen könnte?
Einen Haufen Anzüge und Kostüme wahrscheinlich. Finger, die Hemdkragen, Blusen oder Revers zurechtzupften, auf Telefondisplays tippten oder darüber strichen. Augen, die Zahnzwischenräume auf Essensreste kontrollierten. Leute, die ein letztes Mal ihre Präsentation durchgingen, den Worst Case im Verhandlungsverlauf, die ihre Argumente für die Gehaltsverhandlung in Reih und Glied stellten. Frauen, die Lippenstift oder Lidstrich nachzogen. Eine spuckenasse Hand, die versuchte ein Büschel am Hinterkopf abstehender Haare zu bändigen. Einen abgekauten Fingernagel, der die Eiterhaube auf einem Pickel blutig kratzte.
Was noch?
Eine Frau, die an ihrem Dekolleté ruckelte. Eine Frau, die eine Haarsträhne aus dem Gesicht schob und sich der Wirkung ihres Augenaufschlages vergewisserte. Eine Frau, die über ihre Krähenfüße strich und darüber nachdachte, ob sie nicht am besten auch gleich die Lippen machen ließ?
Kollegen würde er bestimmt zu sehen bekommen. Kuriere, die sich mit dem Handy im Spiegel fotografierten oder filmten. Kuriere, der sich die Zunge herausstreckten oder dem Spiegelbild den Stinkefinger zeigten. Kuriere, die Beine und Arme lockerten, Waden dehnten, den Rücken durchdrückten, Schokoriegel, Bananen oder andere leistungssteigernde Lebensmittel in sich hineinstopften. Einen Kurier, der seinen zähgekauten Kaugummi in eine Ecke des Fahrstuhlkorbs drückte, oder in eine Ritze oberhalb der Deckenlampe. Einen Kurier, der seine Umsätze in sein Handy tippte.
Vielleicht würde er einen Mann zu sehen bekommen, der seinen Schwanz aus der Hose holte, oder eine Frau, die einem Mann den Schwanz aus der Hose holte, oder einen Mann, dem eine Frau an den Schwanz in der Hose fasste, oder an die Hoden griff und zudrückte, bis ein Schmerz oder die Angst davor Spuren auf seinem Gesicht hinterließ.
Oder einen Mann, der auf das gespiegelte Profil einer Frau starrte, die mit ihm im Fahrstuhl stand, der den Blick abwandte und errötete, weil sie sein Starren stellte. Einen Mann, der seinem Zwergpinscher sein Spiegelbild zeigte, wobei der Pinscher mit dem gegen die Blechwand wedelnden Schwanz Alarm schlug und sich nervös oder vielleicht auch erfreut umsah und auf der Stelle trappelte, so wie er sich immer umsah und auf der Stelle trappelte, wenn sein Herrchen mit dieser Duzidu-Stimme zu ihm redete. Oder eine Putzfrau, die sich beim Gähnen nicht die Hand vor den Mund hielt. Oder eine Putzfrau, die zwei affektierte Schritte zum Spiegel hin machte, die Lippen schürzte, „Auch ihnen, ein schönes Wochenende, Frau Miktscha! Tschüssii!“, sagte und sich wünschte, sie müsste nicht auch am Wochenende putzen gehen, um wenigstens die Miete für die Wohnung im Plattenbau in der Weststadt zahlen zu können, in der sie mit ihrer Familie lebte und deren Fahrstuhl mehr stand als fuhr.
Der Kurier grübelte den ganzen Tag über. Immer in den Fahrstühlen, manchmal auf den Strecken dazwischen. Es war ein sonniger Tag, eiskalt und trocken, das Licht weiß, die Farben der Stadt in den Augenwinkeln milchig und pastell. Vielleicht würde er einen Mann zu sehen bekommen, der seinem Spiegelbild ein gewinnendes Lächeln zuwarf, der mit den Fingern schnalzte und einen Zeigefinger auf sein Spiegelbild richtete, „du bist ein Fuchs und das weißt du“ sagte, oder einen anderen motivierenden Schlachtruf, vielleicht versehentlich so laut, dass er sich dafür schämte, oder vielleicht extra laut, damit irgendjemand es hörte. Oder ein Mädchen, dass sich leichenblass in den Fahrstuhl treten sah und als sich hinter ihr die Tür schloss, nicht mehr an sich halten konnte oder wollte und in die Knie ging und weinte, und als sich ein Stockwerk tiefer die Tür öffnete, am Boden hocken blieb und geräuschlos weiterweinte und die Fragen, die der besorgte Mitpassagier stellte, einfach überhörte und als der Fahrstuhl im Erdgeschoss ankam, der Mitpassagier ragte, ob er wirklich nichts für sie tun konnte, einen Arzt rufen, sie zur Bahn oder zum Bus begleiten, da sagte sie „bitte lassen sie mich einfach“ und war heilfroh, als die Tür wieder schloss.
Vielleicht würde er eine Frau sehen, die einen Knutschfleck auf den Spiegel machte. Oder einen Mann, der am Spiegel leckte. Oder das Ende seiner Krawatte nach oben hob und die Augen verdrehte, als hätte er sich aufgeknöpft. Oder einen Mann, der in die Ecke pinkelte, ein paar Tropfen nur, und sich diebisch darüber freute. Oder eine Gruppe, die zum gemeinsamen Mittagessen in der neu eröffneten Suppenküche gegenüber ging: Der Abteilungsleiter machte einen Scherz, den keiner lustig fand, über den aber alle lachten. Oder eine Gruppe mit einem, der einen Scherz machte und keinem, der darüber lachte. Oder jemanden, der seine Hände betrachtete und für schön befand. Oder jemanden, der sich eine Zigarette drehte oder eine Zigarette aus der Schachtel nahm, oder eine Zigarette anzündete. Oder eine Frau, die mit zunehmender Nervosität nach dem Haus- oder Autoschlüssel in ihrer Handtasche suchte, oder nach dem Pfefferspray, weil es draußen dunkel war und es in den vergangenen Wochen beunruhigende Vorfälle in der Gegend gegeben hatte. Oder einen Mann, der eine Nachricht schrieb. Einen Mann, der seinen steifen Schwanz aus der Hose holte und mit seiner Handycamera ein Bild davon machte und es an seine Geliebte schickte. Oder an eine facebook-Freundin eines Freundes, deren Profilbild ihm gefiel.
Ein sakral anmutender Gong ertönte. Die Schiebetür öffnete, der Kurier stürmte in den Flur und rempelte einen entgegenkommenden Mann an.
„Entschuldigung“, sagte er.
„Sachte, sachte, junger Mann…“
„Ist ja gut“, sagte der Kurier.
Er holte die Sendung ab, schob sie in seine Kuriertasche, nahm sich zwei Bonbons aus der Schale auf dem Empfangstresen und stieg wieder in den Fahrstuhl.
Was würde er zu sehen bekommen?
Ein Mädchen an der Hand des Vaters, das ihn mit Fragen löcherte, die er geduldig beantwortete. Oder einen Jungen an der Hand der Mutter, der sich darauf freute, gleich den Vater zu treffen und der keine Ahnung hatte, von der Angst der Mutter, der Kollegin zu begegnen, mit der ihr Mann sie betrogen hatte. Einen Jungen, der sich nicht im Geringsten daran störte, dass die Mutter keine einzige seiner Fragen beantwortete. Oder einen Getränkelieferanten, der stöhnend eine Sackkarre voller Getränkekisten in den Fahrstuhl zerrte. Oder einen Paketzusteller, der sich ärgerte über die Arroganz der Männer, die schon vor ihm im Fahrstuhl gestanden hatten und nun von ihm wissen wollten, ob er denn nicht einen Moment hätte warten können, der Fahrstuhl wäre ohnehin so klein und sie hätten es wirklich eilig gehabt. Einen Paketzusteller, der verärgert war und schwieg und ihnen antworten würde, aber erst wenn er alleine wieder nach unten fuhr. „Nein, meine Herren“, würde er ganz ruhig sagen, „nein, ich finde eher, es wäre angemessen gewesen, wenn sie den Fahrstuhl geräumt hätten, meine Herren. Ich habe es wahrscheinlich viel eiliger als sie. Ich habe heute fast zweihundert Pakete zuzustellen, knapp hundertfünfzig Zustelladressen. Sie können sich ausrechnen, meine Herren, wie viel Zeit mir da jeweils bleibt, wenn ich gerne nur so lange arbeiten würde, wie ich dafür bezahlt werde…“
Vor dem Bürogebäude sah der Kurier einen Mann, der in die Hand atmete. Das würde er bestimmt auch zu sehen bekommen: Einen Mann, der in die Hand atmete. Einen Mann, der eigentlich nur prüfen wollte, ob der Krawattenknoten saß, dann aber einen Fleck auf der Krawatte entdeckte und versuchte, ihn mit einem angespuckten Papiertaschentuch wegzuputzen, bis das Taschentuch sich auflöste und weiße Köddel auf der Krawatte hinterließ. Der vielleicht, als sich die Fahrstuhltür öffnete und Passagiere zusteigen wollten, das Papiertaschentuch fallen ließ und entschlossen auf die dem Fahrstuhl gegenüberliegende Tür zusteuerte, während ihm einer der Zugestiegenen kopfschüttelnd hinterher schaute. Oder zwei junge Frauen. „Oh Frau Skorupa, sie haben heute schon wieder diesen… Schlafzimmerblick… sie wissen schon, ich, ich würde schon zur Verfügung stehen, ähm, fast, jederzeit, wenn sie mich in ihre Abenteuer mit einbeziehen wollten, ich bin für fast alles zu haben, sie geben einfach Bescheid… ja?!“, „Hat er das echt gesagt? Nein, das hat er nicht gesagt, oder?“, „Doch Manu, wirklich! Dabei hat er noch so gezwinkert, weißt du, so“, „Ich glaubs ja nicht, der wird ja immer dreister“, „Der notgeile Sack, irgendwann, lock ich ihn und mach Bilder“, und die andere lachte laut auf, stupste ihre Kollegin an die Schulter, die lachte mit, „Echt Manu, was meinst du, ein Bild von ihm, in Lack und Leder oder so, keine Ahnung, worauf der steht…“, und so weiter, bis die Tür öffnete.
Bestimmt nicht oft, aber manchmal schon, würde er bestimmt Existenzielles zu sehen bekommen. Einen schmalen Mann mittleren Alters, mit Bauchansatz und Geheimratsecken, der mit den Händen in den Hosentaschen vor dem Spiegel stand, die Hände aus den Hosentaschen nahm, eine Hand ans Kinn führte, die andere frei herabhängen ließ, die Hände vor dem Bauch faltete und doch gleich wieder die Kontrolle über sie verlor. Wie seine langen Finger hastig den Krawattenknoten lösten, die Krawatte in eine Tasche seines Jacketts stopften, wie er seinen Kopf zum Spiegel neigte, nicht um eine eitle Ansicht zu erhaschen, sondern um die roten Stellen zu betrachten, die sich über seinen Hals und sein Gesicht verteilten. Vielleicht hatte er am vergangenen Abend ein seltsames Gespräch mit seiner Frau geführt, sie hatte angekündigt, dass sie mit ihren beiden Töchtern das Weite zu suchen gedachte, weil sie der Überzeugung war, dass er auf dem Rechner in seinem Arbeitszimmer Schwulenpornos schaute. Er hatte nicht viel dazu gesagt, weil er für die absurden und wahrscheinlich doch nicht ganz haltlosen Vorwürfe keinen Kopf hatte. Ein Gespräch mit einem Vorgesetzten, bei dem es um seine Beförderung ging, war seine Ausrede gewesen. Nun war die Beförderung unter Dach und Fach. Er hatte schon vor Wochen für den Abend die Babysitterin gebucht und einen Tisch beim besten Franzosen der Stadt reserviert. Aber nach feiern war ihm nun nicht mehr zumute und er nahm an, dass er damit nicht allein war. Die roten, schorfigen Stellen waren über seinen ganzen Körper verteilt. Während der beiden Staatsexamen, seiner Hochzeit und der Beerdigung seines Vaters hatte er denselben Ausschlag bekommen. Aus diesem Grund hatten sie sich für ein Hochzeitsbild in Schwarzweiß entschieden. Er ärgerte sich über seine Frau, ihre Neugier, seinen Leichtsinn, seine Neigung, die er sich bislang selbst kaum eingestanden hatte. Er schüttelte den Kopf, und als der Fahrstuhl das Tempo auf den letzten Zentimetern drosselte, nahm er Haltung an.
Die zusteigenden Frauen grüßten den Kurier nicht. Im Kontrast zu ihrem Drogerieduft stach sein Arbeiterodeur deutlich hervor. Noch mehr Existenzielles? Ein Teenager, der eine Pistole in einer Jackentasche betastete? Er hatte sie aus dem Sportwaffenschrank seines Vaters gestohlen und er versuchte sich einzuprägen, dass er nach fünfzehn Schüssen langsam machen musste und höchstens noch vier mal abdrücken, damit er noch eine Patrone für sich selbst übrig hatte. Er tat sein bestes, sich das einzuprägen, es sich hinter die Ohren zu schreiben, wie sein Vater immer sagte, wenn er wieder etwas vergessen oder verloren hatte. Aber der Teenager war nicht optimistisch, dass das funktionieren würde. Am Vorabend war er bereits bei seiner Generalprobe vor dem Spiegelschrank im Badezimmer dermaßen aus dem Häuschen geraten, dass er nicht mehr wusste, ob er 5, 50 oder 500 mal abgedrückt hatte, als sein Vater gegen die Tür hämmerte und fragte, warum er abgeschlossen hatte. Oder ein Junge, der die Pistole in einer Jackentasche betastete und unglücklich oder froh darüber war, dass er kein einziges Mal abgedrückt hatte und der hoffte, dass sein Vater noch nichts bemerkt hatte.
Der Kurier sah in den Spiegel. Er sah einen Kurier, der vor dem Spiegel stand und darüber nachdachte, was einer sehen könnte, der hinter einem Fahrstuhlspiegel saß und hindurchschauen konnte. Der sich fragte, ob man daraus nicht eine Serie machen könnte, eine Fahrstuhlserie, als Ersatz für die Fahrstuhlmusik, die es anscheinend ohnehin nicht mehr gab. Eine Serie für Fahrstuhlpassagiere und generell Leute mit zeitgemäß beschränkter Aufmerksamkeitsspanne. Er sah sich selbst und in sich einen Menschen, der sich fragte, wie demütig einer sein müsste, dass er alleine vor einem Spiegel in einem geschlossenen Raum nicht auf sein Spiegelbild reagierte und beispielsweise die Augen niederschlug.
Wolf Schmid wurde 1976 auf der Schwäbischen Alb geboren, ist ausgebildeter Buchhändler, hat beim Eichborn-Verlag in Frankfurt am Main volontiert, in Tübingen und Hamburg Ethnologie und Allgmeine Rhetorik studiert, eine Abschlussarbeit über soziale Identitäten von Freiern geschrieben und mehrere Jahre freiberuflich als Buchhändler, Messebauer und Fahrradkurier gearbeitet. Seit 2009 lebt er als Stadtführer, Wellenreit- und Deutschlehrer in Lissabon. 2011 und 2013 war er Endrundenteilnehmer beim Wortlaut-Wettbewerb von fm4. 2013 gewann er mit der Illustratorin Teresa Cortez den Prémio Nave Especial für die von ihm konzipierte und betextete iPad-Applikation Guarda Sóis do Brasil (dt.: Sonnenschirme aus Brasilien), die im Herbst bei Nave Especial/ Lissabon erscheint. Unter dem Heteronym Konrad Geyer schreibt er auf kommentarblog. Dieses Jahr schien sein Roman „Pedalpilot Doppel-Zwo“ im Liesmich Verlag.
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Kommentare
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