Der Kaukasus ist eine landschaftlich reizvolle Gegend. Obwohl nicht gerade ein Nachbar, greift die dort ausgerichtete internationale Stellvertreterpruegelei in unser digitales Leben ein. Wer haette das gedacht? Es geht um Laender, deren Namen wie obskure Wortschoepfungen des saechsischen Balkonweltreisenden Karl May anmuten: Abchasien, Dagestan, Kabardino-Balkarien und unvergessen natuerlich das legendaere Bergkarabach!
Eilends solidarisiert man sich mit vermeintlichen Underdogs. Schuldig war natuerlich dieser obskure Gazprom-Staat, stets seine haessliche Oligarchen- fratze zeigend und kleine Kinder fressend. Doch dann, oh Schreck, ein schlimmer Verdacht: Inszenierte Bilder georgischer Opfer, ein und derselbe Darsteller in sechs verschiedenen Rollen zu sehen, man haette sorgfaeltiger casten sollen.
Online Attacken russischer Seite gegen arme georgische Websites geben dem Krieg eine neue Dimension. Bruederliche Hilfe kommt alsbald von baltischen und ukrainischen Hackern. Das sind doch dieselben Organisationen, die schon die orangene Revolution vorangetrieben haben. Mit weiland 55 Millionen Dollar Budget, wie man heute weiss, natuerlich orange Wimpel und Partyzelte inklusive. Aktuell bieten diese Demokraten ihr Know-How jedem Interessierten im Putinschen Dunstkreis an. Powered by NSA, jener Urchristen-Gemeinde des weisen, altruistischen Gevatters Dick Cheney. Die Informationen der Gegenseite kommen aus dem Hause KGB, heute heisst das unter anderem SWR und sitzt in Moskau.
Falsche Berichte, obskure YouTube-Beitraege und Des- information machen die Runde. Vielleicht ein neues Geschaeftsmodell der Blogosphaere: Endlich freimachen von offenkundigem Google-Guerillamarketing und Apple-Schleich- werbung. Man kann doch schliesslich kooperieren. Netzwerke! Warum nur estnischen Hackern fette Geheimdienstbudgets ueberlassen? Ist sowieso viel erregender im St. Oberholz bei der zweiten Morgenlatte zu sitzen und online Zahlungs- eingaenge aus Liechtenstein zu beobachten. Da koennte so ein zartes Daniel Craig-Gefuehl aufkommen. Wir nennen es Arbeit, ich Spionage! Aber Vorsicht! Ein inguschetischer Blogger wurde zuletzt auf die klassische Art abserviert. Da loeste sich aus Versehen ein Kopfschuss! Kein Schmerz kein Zuwachs wie Arnie schon wusste.
16 Kommentare zu
https://www.berlinergazette.de/index.php?pagePos=41
Sie ist diejenige im türkisfarbenen Top;
der Tanga kommt auf dem Bild nicht so gut; ihre Telefonummer habe ich nicht, wohl aber eine Email-Adresse. Falls die auch weiterhilft. Fragt sich nur, ob die noch geht - aber vielleicht können da ein paar alte Hacker aus der Region, die damals das Coden gelernt haben, telesupporten.
https://www.berlinergazette.de/?p=833
Die Stadt aus der die Frau kam, heisst im Original "Wladikawkas" - ich habe sie im Seminar eine Präsentation machen lassen, am Ende zeigte sie ein Video auf ihrem Laptop von einem Tradionstanz, es war irre: alles ganz langsam, gleichzeitig wie machinell vorgestanzt...
"Peace through NATO"
"Paix par OTAN"
So sieht's aus...
GL
1. diese opferhaltung ist mir suspekt...
2. den kaukasus gleiten und geniessen - solche aussagen sind doch nur möglich, wenn man aus eigener erfahrung spricht, und folglich selber tut, täter ist; ansonsten sind es unterstellungen.
und das ist rassismus
http://de.wikipedia.org/wiki/Joerg_Offer
Bei Ihrem Artikel und den Reaktionen darauf ist mir wieder bewußt geworden, wie gezielt und effektiv das Vergessen in unserer Gesellschaft gefördert wird.
Kriege sind grundsätzlich abhängig von gut organisierter Desinformation und Propaganda und das nicht erst seit heute. Wenn wir uns zurückbesinnen, wie wirksam Desinformation und Propaganda im ersten Golfkrieg eingesetzt wurde und wie Lügen, Vermutungen als Anlass zum zweiten Golfkrieg benutzt wurden, dann kommt Ihr Artikel mit all seinen scheinbar übertriebenen Behauptungen, der Realität nicht nur sehr nah, sondern bleibt wahrscheinlich weit hinter den tatsächlich genutzten Möglichkeiten zurück. George Orwell müßte Ergänzungsbände zu 1984 schreiben.
H.-J.Stumm