Computer sind wie Kinder. Schon die Namenswahl legt den Grundstein für ihre Zukunft. Auch das Erziehungskonzept sollte man sich gut überlegen. Ist eine autoritäre, “harte Hand” das Richtige oder sollte man den Kleinen auf eine Waldorschschule schicken? Egal wie man sich entscheidet: Irgendwann stehen wir als “Eltern” nur noch ohnmächtig vor dem Gerät und fragen uns: Wie können wir die Kontrolle zurückgewinnen? Ein Bericht.
Irgendwann, und meist genau dann, wenn ich es eilig habe, wird nur noch gezickt, gebockt und altklug daher geredet. Von morgens bis abends nur Stress mit dem Balg. In etwa so: “Ne, irgendwie ist mir heute nicht nach Arbeit zumute. Lieber würde ich ein bisschen dösen und ein schlechtes Beispiel für meine blecherne Zunft sein.” Da kann einem schon mal die Hand ausrutschen. Aber nein. Ruhig bleiben. Wir haben ja Prinzipien.
Als mein Laptop gestern Geräusche machte wie ein altersschwacher Staubsauger, schließlich völlig unter der Last seines Betriebssystems zusammenbrach und auf scheintot machte, war meine Geduld dann am Ende. Ich musste meine Beziehung zu ihm ernsthaft überdenken. Mit “Ei, Ei” und “Dutzi Dutzi” war jetzt Schluss. Jetzt wurde Tacheles geredet.
In einer schwachen Stunde allerdings, hatte ich meinen Computer “Klausi” genannt. Heute ärgere ich mich über diese Entscheidung. Ich finde, “THORSTEN, du verdammter, inkompetenter Microsoft-Vollpfosten!” zu schreien, klingt einfach ehrlicher und hätte zudem etwas Meditatives. Aber Klausi? Wenn ich ein Computer wäre und Klausi heißen würde, hätte ich vermutlich auch meine Probleme mit Autoritätspersonen.
12 Kommentare zu
Mein Rechner ist oft nur "mein Rechner" und manchmal ein "Scheissding". :)
https://berlinergazette.de/waren-sie-ein-streber-herr-vogl/